Kaisermanöver (Film)

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Film
Titel Kaisermanöver
Produktionsland Österreich
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1954
Länge 107 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Franz Antel
Drehbuch Jutta Bornemann,
Karl Leiter,
Gunther Philipp
Produktion Franz Hoffermann,
Erich von Neusser
für Hope-Film,
Neusser-Film
Musik Hans Lang
Kamera Georg Bruckbauer
Schnitt Arnfried Heyne
Besetzung

Kaisermanöver ist ein österreichischer Spielfilm von Franz Antel aus dem Jahr 1954.

Handlung

Bei den K.u.k. Kaiserjägern sorgt ein Buch für Unruhe: Die Alteingesessenen beschweren sich über das Buch Kaisermanöver eines anonymen Autors, die Jungen verehren den Mann für seine klare Kritik an überkommenen Strukturen. Was keiner weiß, ist, dass der beliebte Hauptmann Gustl Eichfeld der Autor des Buches ist. Der wiederum liebt die Tochter seines Vorgesetzten von Trattenbach und sie würde ihn jederzeit dem Major von Jurinic vorziehen, der sie verehrt. Von Trattenbach wiederum favorisiert eine Ehe seiner Tochter mit dem Major und ahnt nichts von der Liebe Valeries zu Gustl. Beide müssen sich daher heimlich treffen.

Jurinic weiß, dass Valerie nicht ihn, sondern den Hauptmann liebt. Auch bei einem Pferderennen kann er sie nicht von seinen Qualitäten überzeugen, da er und Gustl gleichauf ins Ziel kommen. Erst als Jurinic in Gustls Zimmer das Buch Kaisermanöver und darin einen Brief vom Verlag an Gustl findet, kann er sich profilieren. Beim Mitternachtsball tanzt Valerie den entscheidenden Tanz demonstrativ mit Gustl und Jurinic verrät daraufhin Gustls Autorschaft an Valeries Vater, der entsetzt ist und Gustl den Abschied von den Kaiserjägern nahelegt. Gustl wiederum fordert nun Jurinic zum Duell.

Da Jurinic, der beste Schütze der Kompanie, beim Duell den ersten Schuss haben wird, bangt Valerie um das Leben Gustls. Sie geht am Vorabend des Duells zu Jurinic und fleht ihn an, das Duell abzusagen. Als er nicht darauf eingeht, willigt Valerie schließlich ein, seine Frau zu werden. Obwohl die Voraussetzung dafür war, dass das Duell nicht stattfindet, duelliert sich Jurinic am nächsten Tag mit Gustl, der von Valeries Handeln nichts weiß. Jurinic ist betrunken und verfehlt Gustl daher. Gustl wiederum schießt in die Luft, als er erkennt, dass Jurinic kaum gerade stehen kann. Wegen seiner unehrenhaften Haltung kündigt Török seinem besten Freund Jurinic die Freundschaft.

Die Hochzeit von Jurinic und der unglücklichen Valerie beginnt. In letzter Sekunde kann Gustl von Zugsführer Franz Radler überzeugt werden, dass Valerie nur ihn liebt und ihm mit der Heirat nur das Leben retten wollte. In letzter Sekunde kann Gustl die Heirat verhindern. Wegen ungebührlichen Verhaltens droht ihm nun der Abschied von den Kaiserjägern und die Inhaftierung. Erst Radler, der Vater von Franz und früherer Ziehvater von Gustl, kann helfen. Er begibt sich zu Kaiser Franz Joseph I., schildert diesem umständlich die Vorkommnisse und übergibt ihm eine Ausgabe vom Kaisermanöver. Der Kaiser wiederum entscheidet, dass das Buch zwar skandalös sei, jedoch berechtigte Kritik am Militärsystem äußere. Auch Török und die anderen jungen Kaiserjäger haben unabhängig von Radler beim Kaiser um Pardon für Gustl gebeten. Da Gustl die Heirat Valeries verhindert habe, wird er vom Kaiser verpflichtet, Valerie zu heiraten. Und auch Franz Radler findet eine Ehefrau: Er wird Valeries Kammermädchen Steffi heiraten.

Produktion

Die deutschsprachige Uraufführung fand am 3. August 1954 im Stuttgarter Universum statt. In Österreich wurde der Film erstmals am 7. September 1954 in Wien aufgeführt.

Erich Meder schrieb mehrere Schlager für den Film, für die Hans Lang die Musik komponierte.

  • Ich war einmal ein Pfeiffendeckel – Interpret: Hans Moser
  • Jeder Soldat, der hat seine Marie – Interpret: Walter Müller
  • Kleines Glück im Winkel – Interpret: Hannelore Bollmann, Walter Müller
  • Sonntagslied – Interpret: Gunther Philipp und andere

Kritik

Der Spiegel befand: „Dünnflüssige K. u. K.-Politur aus Routine-Beständen, nachgefaßt zum Aufwichsen einer bläßlichen Liebesgeschichte, der selbst ein so sanfter Monarch wie Kaiser Franz Joseph, als sie ihm endlich zu Ohren kommt, das mühsam verschleppte Happy-End brüsk diktiert.“[1]

Das Lexikon des internationalen Films bezeichnete Kaisermanöver als „Unterhaltungsfilm, an dem nichts originell oder überraschend ist.“[2] Der film-dienst sah in Kaisermanöver „heiter-wehmütige Liebesverwicklungen […] nach dem bewährten, aber wenig originellen Strickmuster – viel Gefühl und dekorative Uniformen.“[3] Cinema ordnete den Film als „Militärlustspiel“ ein und bezeichnete ihn als „schmissige[n] Kostümschinken“.[4]

Die „Kaiserjäger“ tragen die falschen Uniformen, es handelt sich um solche der k.k. Landesschützen (Spielhahnstoß an der Mütze und Edelweiß am Kragen).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Film: Neu in Deutschland – Kaisermanöver. In: Der Spiegel. Nr. 35, 1954, S. 30.
  2. Klaus Brüne (Hrsg.): Lexikon des Internationalen Films. Band 4. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1990, S. 1936.
  3. Kaisermanöver im Lexikon des internationalen Films
  4. Vgl. cinema.de