Karl August Credner

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Karl August Credner ca. 1850

Karl August Credner (* 10. Januar 1797 in Waltershausen bei Gotha; † 16. Juli 1857 in Gießen) war promovierter evangelischer Theologe und Professor für protestantische Theologie in Gießen.

Credner entstammte einem Pfarrhaus in Gotha, wo er als ältester von acht Geschwistern zur Welt kam. Am 24. April 1832 heiratete er in Jena Johanna Bernhardine Sigismunde Clotilde Luden (1813- 1884), die Tochter des Historikers Heinrich Luden.

Biografie

  • 1812 bis 1817 Besuch des Gymnasium Illustre in Gotha
  • 1817 wurde er in Breslau Mitglied der Burschenschaft Teutonia.
  • 1818-1825 studierte er Theologie an den Universitäten in Jena, Breslau und Göttingen.
  • 1827 Promotion zum Dr.phil. in Jena.
  • 1928 Habilitation in Jena.
  • 1828 fand sein großes Interesse an Mineralogie und Geognose seine Krönung durch die Entdeckung einer Versteinerung fossiler Laubholzgewächse aus der Ober-Kreide, die nach ihm "Credneria" benannt wurde.
  • 1829-1832 Baccalaureus und a.o. Professor in Jena.
  • 1832 Heirat mit J.B. Clothilde Luden in Jena.
  • 1832 ordentlicher Professor und Ernennung zum Doktor der Theologie in Giessen.

Leben

In seiner akademischen Lehrtätigkeit und wissenschaftlicher Laufbahn war er bestrebt, umfangreiche Reformen im universitären Leben und in der studentischen Ausbildung einzuführen. Sein Leben in Giessen war belastet durch Kampf und Streit gegen Ultramontanismus, persönlich gegen den katholischen Geheimen Staatsrat Justin von Linde, Kanzler der Universität. 1839 unterstützte er eine Studentenrevolte gegen die Härten der Disziplinarverfahren v. Lindens mit Erstürmung des Carcers.

Sein wissenschaftliches Hauptinteresse galt geschichtlichen Betrachtungen und Deutungen biblischer Schriften, besonders des "Neutestamentlichen Kanons".

Die Belastungen in seiner Amtszeit haben zu seinem frühen Tod im Jahre 1857 beigetragen. Seine Reformbestrebungen fanden posthum große Anerkennung. Nach ihm ist in Giessen eine Straße benannt.

Aus der Ehe mit Clothilde Luden stammen 16 gemeinsame Kinder. Zum Zeitpunkt seines Todes lebten noch neun Kinder, zum teil noch minderjährig.

Werke und Abhandlungen

  • Doktorarbeit „De prophetarum minorum versionis Syriacae quam Peschita dicunt indole“. Göttingen 1827 [1]
  • Habilitationsschrift „De librorum N. T. inspiratione quid statuerint christiani ante saeculum tertium medium“, 1828 [2]
  • Abhandlung über „Essäer und Ebioniten und einen theilweisen Zusammenhang derselben“ in Zeitschr. für wissensch. Theol. I. 211. 277, 1829 [3]
  • Monographie über Joel. „Der Prophet Joel übersetzt und erklärt.“ 1831. [4]
  • Nicephori chronographia brevis. Particula prima. Giessen 1832 [5]
  • De Natalitiorum Christi et rituum in hoc festo celebrando solemnium origine. Antrittsvorlesung in Giessen, 16. Mai 1832 [6]
  • Über die geschichtliche Auffassung und Stellung des prophetischen Ausspruches Jesaja, Cap. 15 und 16, 1833
  • Einleitung in das Neue Testament. Halle 1836 [7]
  • Über die biblische Vorstellung vom Paradiese. Zeitschrift für hist. Theologie, sechter Band 1836 [8]
  • Nicephori chronographia brevis. Particula altera. Giessen 1838 [9]
  • Beiträge zur Einleitung in die biblischen Schriften. 2 Bände, Halle 1832 bzw. 1838 [10]
  • Das Neue Testament nach Zweck, Ursprung und Inhalt für denkende Leser, Giessen 1841 u. 1843 [11]
  • Unterhandlungen über die Einführung der englischen Kirche in Preussen. Heidelberger Jahrbücher der Literatur 1842. S. 719 ff
  • Amore et studio elucidandae veritatis in nomine Domini nostri Jesu Christi. Frankfurt a. M. 1845
  • Erörterungen kirchlicher Zeitfragen. Erstes Heft. Luther's Tod und Luther's Bedeutung. Frankfurt a. M. 1846
  • Zur Geschichte des Kanons. Halle 1847 S. 71 ff.
  • Über die ältesten Verzeichnisse der heiligen Schriften der katholischen Kirche. In: Theologische Jahrbücher (Eduard Zeller und Ferdinand Christian Baur, Hrsg.), Band 16 (1857), Nr. 3, Tübingen 1859, S. 299.

Literatur

Weblinks