Karl Ignaz Hennetmair

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 30. März 2014 um 14:28 Uhr durch 84.141.3.84 (Diskussion) (nicht als nachbar bekannt; wikilinks; refs; entweder kursiv _oder_ s.g. _oder_ anführungszeichen; stil; präzisierung; chronologie). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Karl Ignaz Hennetmair (* 1920 in Linz) ist ein österreichischer ehemaliger Handelsreisender, Ferkelgroßhändler und Immobilienmakler. Bekanntheit erlangte der Nachbar und langjährige enge Freund des Schriftstellers Thomas Bernhard in erster Linie durch seine Publikationen zu diesem.

Leben

Thomas Bernhards Vierkanthof in Ohlsdorf (Fotografie von Christiaan Tonnis)
Thomas Bernhards Alm am Grasberg

Auf die Anzeige des von Karl Ignaz Hennetmair inserierten Vierkanthofs in Obernathal 2, Gemeinde Ohlsdorf (Oberösterreich), wurde Thomas Bernhard Ende des Jahres 1964 aufmerksam und unterzeichnete am 6. Jänner 1965 den Kaufvertrag. In der Folge vermittelte Hennetmair dem Schriftsteller noch zwei weitere Liegenschaften, und zwar 1971 die so genannte Krucka (Grasberg 98) und 1972 das „Quirchtenhaus“ bei Ottnang am Hausruck.[1] In Bernhards 1978 erschienener Erzählung Ja findet sich in der Figur des Realitätenvermittlers Moritz ein Abbild Hennetmairs.

1972 führte Hennetmair ein Jahr lang Tagebuch über das Leben seines prominenten Nachbarn und versiegelte dieses zunächst. Nach seiner Veröffentlichung unter dem Titel Ein Jahr mit Thomas Bernhard im Jahr 2000 wurden einige Aspekte der Person Bernhard in neuem Licht gesehen und in der Wochenzeitung Die Zeit hieß es in einer Rezension: „Ohne dieses Buch zu kennen, darf sich niemand mehr über Thomas Bernhard zu äußern wagen“.[2]

Zudem hat Hennetmair aus Tausenden bis dahin unveröffentlichten Briefen, Dokumenten und weiteren Lebenszeugnissen um Thomas Bernhard ein Privatarchiv aufgebaut. Es beinhaltet unter anderem auch Bernhards Testament, mit dem dieser die Aufführung seiner Theaterstücke und den Vertrieb seiner Bücher in der Republik Österreich nach seinem Tod verhindern wollte.

Veröffentlichungen

  • Karl Ignaz Hennetmair: Aus dem versiegelten Tagebuch. Weihnacht mit Thomas Bernhard. Bibliothek der Provinz, Weitra 1992, ISBN 3-900878-85-4.
  • Karl Ignaz Hennetmair: Thomas Bernhard - Karl Ignaz Hennetmair. Ein Briefwechsel. 1965 - 1974. Bibliothek der Provinz, Weitra 1994, ISBN 3-85252-025-8.
  • Karl Ignaz Hennetmair: Ein Jahr mit Thomas Bernhard. Das versiegelte Tagebuch 1972. Residenz Verlag, Salzburg 2000, ISBN 3-7017-1207-7.
  • Karl Ignaz Hennetmair: » Ein Jahr mit Thomas Bernhard. Das notariell versiegelte Tagebuch 1972 «. Es liest: Karl Ignaz Hennetmair und Peter Simonischek. Hoffmann und Campe. Hörbücher, 2001, ISBN 3-455-30273-4.
  • Max Bläulich. Karl Ignaz Hennetmair: » ... das größte Scheusal, das mir je untergekommen ist «. Karl Ignaz Hennetmair über Thomas Bernhard. Tartin Editionen, Salzburg 2002, ISBN 3-902163-09-7.
  • Karl Ignaz Hennetmair: Geschäfte eines Verlegers. Ein Briefwechsel. Richard Pils - Karl Ignaz Hennetmair. Eigenverlag, Ohlsdorf 2003, ISBN 3-9501828-0-2.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Die Häuser. Auf: thomasbernhard.at
  2. Rolf Michaelis: Rahmsuppe und schwarzer Tod. Auf: zeit.de am 16. November 2000