Kaspar Currer
Kaspar Currer oder Churrer/Kurrer (* wohl um 1500 in Schorndorf; † 1550/51) war ein deutscher Philologe und Jurist.
Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Currer wurde am 2. März 1516 an der Universität Tübingen immatrikuliert. 1519 wurde er Magister.[1] Der Schüler von Philipp Melanchthon besorgte die Editio princeps des Lampert von Hersfeld (Tübingen 1525). Wohl diese Ausgabe verschaffte dem vehementen Vertreter des alten Glaubens den Platz auf dem Index Librorum Prohibitorum von 1559 (Gafpar – lies Gaspar – Churrerus).[2]
1523–1526 und 1533–1535 lehrte er als Professor Griechisch in Tübingen, 1538–1542 auch in Ingolstadt. In Ingolstadt promovierte er am 21. Mai 1543 zum Dr. iur. civ.
1537/38 war Currer Universitätsnotar in Tübingen, ab 1544 war er Syndicus der katholischen Reichsstadt Schwäbisch Gmünd.[3] Auf dem Augsburger Reichstag 1547/48 vertrat er sie.[4]
In Schorndorf erinnert der Kaspar-Kurrer-Weg an ihn.
Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Lampert von Hersfeld: Quisquis es gloriae Germanicae et maiorum studiosus hoc utare [...] libello. Tübingen: Ulrich Morhart d. Ä. 1525, zwei Varianten (VD 16 L 161 und VD 16 ZV 23175)
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Rudolf Weser: Juristen aus Gmünd. In: Rems-Zeitung 1908 Nr. 110 (Commons).
- Werner Kuhn: Die Studenten der Universität Tübingen zwischen 1477 und 1534. Ihr Studium und ihre spätere Lebensstellung. 2 Bände. Göppingen 1971, hier Bd. 1, S. 201 Nr. 889.
- Helmut Wolff: Geschichte der Ingolstädter Juristenfakultät 1472-1625. Berlin 1973, S. 311.
- Erhard Fischer: Lebensbilder aus Schorndorf. Schorndorf 1988, S. 54.
- Christoph Schöner. In: Biographisches Lexikon der Ludwig-Maximilians-Universität München. Teil 1, Berlin 1998, S. 76f.
- Heinz Scheible: Melanchthons Briefwechsel Bd. 11: Personen A-E. Stuttgart-Bad Cannstatt 2003, S. 285f.
- Die Badener Disputation von 1526. Kommentierte Edition des Protokolls. Hrsg. von Alfred Schindler/Wolfram Schneider-Lastin. Zürich 2015, S. 88
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- RAG
- Digitalisat der Lampert-Ausgabe
- MGH-Edition zur Lampert-Ausgabe mit Brief Melanchthons an Currer
- Notizen Veesenmeyers
- Griechischer Brief Currers an Zwingli, ca. Mai 1526
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Ausgabe: http://idb.ub.uni-tuebingen.de/opendigi/LXV223-1#p=221. Handschrift: http://idb.ub.uni-tuebingen.de/opendigi/UAT_005_24#p=199.
- ↑ http://www.aloha.net/~mikesch/ILP-1559.htm#G.
- ↑ Klaus Graf: Dr. jur. Kaspar Churrer (gestorben 1550/51) im Dienst der Reichsstadt Schwäbisch Gmünd. Online: https://archivalia.hypotheses.org/102524.
- ↑ Ursula Machoczek (Bearb.): Der Reichstag zu Augsburg 1547/48 (= Deutsche Reichstagsakten unter Kaiser Karl V. Jüngere Reihe; Bd. 18), München: Oldenbourg 2006, Bd. 3, S. 2693.
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Currer, Kaspar |
| KURZBESCHREIBUNG | deutscher Philologe und Jurist |
| GEBURTSDATUM | um 1500 |
| GEBURTSORT | Schorndorf |
| STERBEDATUM | 1550 oder 1551 |