Kilamba

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Cidade do Kilamba - Kilamba Kiaxi
Cidade do Kilamba - Kilamba Kiaxi (Angola)
Cidade do Kilamba - Kilamba Kiaxi (Angola)
Cidade do Kilamba - Kilamba Kiaxi
Koordinaten 8° 59′ 53″ S, 13° 15′ 55″ OKoordinaten: 8° 59′ 53″ S, 13° 15′ 55″ O
Basisdaten
Staat Angola
Provinz Luanda
Município Luanda
Comuna Kilamba
Höhe 70 m
Fläche 54 km²
Einwohner 80.000 (2015[1])
Dichte 1.481,5 Ew./km²
Gründung 2011
Kilamba am 14. Mai 2011 vor der "Inbetriebnahme".
Kilamba am 14. Mai 2011 vor der "Inbetriebnahme".
Kilamba am 14. Mai 2011 vor der "Inbetriebnahme".

Cidade do Kilamba - Kilamba Kiaxi ist ein neuer Stadtteil Luandas, der Hauptstadt Angolas.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kilamba wurde am 11. Juli 2011 von Staatspräsident José Eduardo dos Santos offiziell eröffnet.[2] Der neue Stadtteil liegt an der Südumfahrung Luandas, der Via Expresso. Bei der Eröffnungszeremonie sagte der Präsident wörtlich: "Kilamba ist das größte Wohnbauprojekt, das jemals in Angola gebaut wurde. Im globalen Maßstab betrachtet, ist es ein tiefgründiges Beispiel der fortgesetzten Sozialpolitik des Landes, um das Defizit an Wohnhäusern zu lösen."[3] Nach der Fertigstellung sieht die Realität 2012 anders aus. Die meisten Wohnungen stehen leer und sind unbezahlbar für die Bevölkerung.[4]

Die neue Stadt Kilamba soll einmal 500.000 Menschen beherbergen, Mai 2011.

Erste Bauphase[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es handelte sich um die erste von insgesamt drei Phasen eines im Bau befindlichen Wohnprojektes. Auf einer Fläche von 54 Quadratkilometern wurden für die Bevölkerung insgesamt 115 Wohngebäude mit 3.180 Wohnungen, 48 Geschäften, mehrere Einkaufszentren, Krankenhäuser, 24 Kindergärten, acht Grundschulen und neun Oberschulen, einen administrativen Bereich, Sport- und Freizeiteinrichtungen, Hotels und Restaurants, Krankenhäuser, Kliniken und mindestens 17 öffentliche Gesundheitszentren freigegeben; außerdem Feuerwehr, Polizei, Friedhof, Kirche und Tankstellen. Projektiert werden außerdem 429 km Straßen sowie ein autonomes System der Wasseraufbereitung, Strom und Telekommunikation. Sie sollte im Dezember 2012 abgeschlossen sein mit insgesamt 20.000 Wohnungen für insgesamt 120.000 Menschen. Die Appartements kosteten zwischen 120.000 und 200.000 US-Dollar.[5][6]

Weitere 60.000 Wohnungen kommen bis zur endgültigen Beendigung des Projektes hinzu.[7][8] Das ehrgeizige Projekt wurde in den Jahren zuvor von der chinesischen multinationalen China International Trust and Investment Company erstellt. In der Endphase sollen hier ca. 500.000 Menschen in 80.000 Sozialwohnungen untergebracht werden.

Finanzierung, Bau und Situation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Finanzierung wurde von der Industrial and Commercial Bank of China (ICBC)[9] sichergestellt, die für Investitionen in Angola eine Kreditlinie von 2,5 Milliarden US-Dollar zur Verfügung gestellt hat. Angolaner waren in Planung und Bau von Kilamba praktisch nicht involviert. Zehntausend Arbeiter der staatlichen China International Trust and Investment Corporation (Citic) stampften die Monsterstadt aus dem Boden.

Da bis Mitte 2012 nur ca. 10 % der Wohnungen in der Satellitenstadt verkauft wurden, stehen die meisten leer, weil sich die Menschen den Kaufpreis von rund € 95.000 nicht leisten können.[10] Marketing und Management Kilambas wurde zwei Unternehmen zugeteilt, dem Maklerbüro Delta Imobiliária[11] und der Ölgesellschaft Sonangol, an denen hochgestellte Persönlichkeiten wie der heutige Vize-Präsident Angolas, Manuel Domingos Vicente, beteiligt sind.[12]

Nachdem die Preise für Wohnungen in 2013 von 125.000 US $ auf 70.000 $ gesenkt wurden, stieg die Nachfrage stark an, sodass in 2013 bereits 40.000 und bis Juli 2015 80.000 Personen in Kilamba wohnten.[13][14] Allerdings waren im Jahr 2019 von den 20.000 Wohnungskäufern die Hälfte mit den Hypothekenzahlungen in Verzug, einige haben seit sieben Jahren keine Ratenzahlung mehr geleistet.[15]

Verwaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kilamba wurde im Gebiet des ehemaligen Kreises (Município) von Kilamba Kiaxi in der Provinz Luanda errichtet.

Nach 2011 wurde es eine eigene Gemeinde (Comuna) im Kreis Luanda.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kilamba – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Views of suburban Luanda: banishing the ghosts from Kilamba
  2. http://www.zwelangola.com/activismo/index-lr.php?id=6406@1@2Vorlage:Toter Link/www.zwelangola.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. Kilamba: a esperança do mercado imobiliário, 4.Absatz aufgerufen 18. Juli 2011 (pt)
  4. Angola's Chinese-built ghost town BBC Online, 2. Juli 2012 (en)
  5. (Memento des Originals vom 27. Mai 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.deltaimobiliaria.co.ao
  6. (Memento des Originals vom 27. Mai 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.deltaimobiliaria.co.ao
  7. Kilamba: a esperança do mercado imobiliário, 6. Absatz aufgerufen 18. Juli 2011 (pt)
  8. ANGOP über die Eröffnung der Stadt Kilamba durch Präsident dos Santos aufgerufen 12. Juli 2011 (portugiesisch)
  9. Negociosangola: Neue Stadt Kilamba Kiaxi 2013 fertiggestellt aufgerufen 12. Juli 2011 (portugiesisch)
  10. Why has China built a ghost town in Africa? Eery footage shows brand new Angolan city designed for 500,000 lying empty Daily Mail Online, 4. Juli 2012 (en)
  11. (Memento des Originals vom 27. Mai 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.deltaimobiliaria.co.ao
  12. http://bazonline.ch/leben/reisen/Angolas-chinesischer-Albtraum/story/23792729
  13. Views of suburban Luanda: banishing the ghosts from Kilamba - Africa Research Institute. Abgerufen am 12. Juni 2017 (amerikanisches Englisch).
  14. Kilamba City flats sold out. In: ANGOP. (angop.ao [abgerufen am 12. Juni 2017]).
  15. Kilamba tem pelo menos 10 mil devedores (Memento des Originals vom 23. September 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/platinaline.com platinaline.com, 1. August 2019, abgerufen am 23. September 2019