Kilopond

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 19. Juni 2016 um 10:11 Uhr durch 95.123.148.94 (Diskussion) (Text ursprüglich: ......welches einer Milionen Pond oder eintausend Kilopond entspricht; richtig muß es heißen: ...welches einer Million Pond.....). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Physikalische Einheit
Einheitenname Kilopond
Einheitenzeichen
Physikalische Größe Kraft
Formelzeichen
Dimension [1]
In SI-Einheiten ,
In CGS-Einheiten
Benannt nach lateinisch pondus, ‚Gewicht‘
Abgeleitet von Gramm
Angabe der maximalen Nutzlast für eine hydraulische Ladebrücke in Kilopond (und näherungsweise in Newton) auf einem Hinweisschild an einer Fabrik in der ehemaligen DDR

Das Kilopond (von lat. pondus, ‚Gewicht‘) ist eine veraltete, nicht SI-konforme Einheit der Kraft. Es war eine Basiseinheit des technischen Maßsystems. Das Kilopond ist per Gesetz seit 1. Januar 1978 in Deutschland für die Angabe der Kraft unzulässig und wurde durch das Newton ersetzt.

Ein Kilopond ist die Kraft, die durch die Schwerebeschleunigung an der Erdoberfläche auf eine Masse von einem Kilogramm ausgeübt wird. Hierbei wird der Wert der Normfallbeschleunigung verwendet. Daraus folgt:

.

Wie auch beim Kilogramm ist die Basiseinheit als das tausendfache der scheinbaren Grundeinheit Pond, die der Gewichtskraft von einem Gramm entspricht, definiert.[1] Dezimale Vielfache und Teile werden nicht von der Einheit Kilopond, sondern von der Einheit Pond gebildet. Ein Beispiel ist das Megapond, welches einer Million Pond oder eintausend Kilopond entspricht. Diese Einheit wurde beispielsweise für die Achslast vom Dampflokomotiven verwendet.

Ein Kilopond sollte (bei seiner Einführung) die Kraft sein, die durch die Schwerebeschleunigung an der Erdoberfläche auf einen Kubikdezimeter Wasser (von höchster Dichte, also bei ca. 4 °Celsius) ausgeübt wird. Da die Schwerkraft ortsabhängig ist, wurde zudem Meereshöhe und 45 Grad geografischer Breite festgesetzt. Später wurde die Normfallbeschleunigung verwendet, die auf der dritten Generalkonferenz für Maß und Gewicht festgeschrieben wurde.

Das Kilopond wurde im mittlerweile veralteten technischen Maßsystem ursprünglich als Kilogramm, zur Abgrenzung vom „Massekilogramm“ des physikalischen CGS-Systems auch als Kraftkilogramm (kg, kg*, kgp, kgf, kgf) bezeichnet.[2]

Probleme der Definition

Eine Masse von 1 kg erfährt im Mittel auf der Erde in Meereshöhe die Gewichtskraft von 1 kp. Umgangssprachlich wird die Masse eines Körpers oft unrichtig als „Gewicht“ bezeichnet und Kilogramm praktisch mit Kilopond gleichgesetzt. Da die Erdbeschleunigung jedoch von Ort zu Ort geringfügig abweicht, ist die Gewichtskraft auf 1 kg meist nicht exakt 1 kp.

Einige Bauarten von Waagen (z. B. Federwaagen) messen nicht die Masse, sondern die von einer Masse ausgeübte Gewichtskraft. Sie sind dennoch in Kilogramm skaliert. Ohne Kalibrierung kann dabei die Ablesung an verschiedenen Orten der Erde allein durch die örtliche Erdbeschleunigung um bis zu ca. einem Prozent variieren.

Mit der Einführung des internationalen Einheitensystems SI im Jahr 1960 wurde die Krafteinheit Kilopond durch die Einheit Newton abgelöst, die unter anderem einer Verwechslung von Masse und Gewichtskraft vorbeugt, viel besser reproduzierbar ist und vor allem in ein umfassendes Konzept für Einheiten eingebettet ist.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b Paul Dobrinski, Gunter Krakau, Anselm Vogel: Physik für Ingenieure. Springer, 2003, ISBN 3-519-46501-9, S. 690 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Paul Profos, Tilo Pfeifer: Handbuch der industriellen Messtechnik. Oldenbourg, München 1994, ISBN 3-486-22592-8, S. 626.