Kioomars Musayyebi

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kioomars Musayyebi

Kioomars Musayyebi (persisch کیومرث مسیبی; * 1977 in Teheran, Iran) ist ein iranisch-deutscher Musiker und Komponist mit dem Hauptinstrument Santur.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kioomars Musayyebi lernte seit früher Kindheit Santur[1] bei dem iranischen Santurmeister Faramarz Payvar; später auch Musiktheorie und Komposition bei dem Filmkomponisten Farhad Fakhreddini.

Mit 18 Jahren begann Musayyebi, selbst Santur zu unterrichten.[2] Später gründete er die Musikschule Avay-e-Shahrzad in Teheran.[3] Ebenfalls in Teheran wirkte er jahrelang als Musiker und Produzent für Film und Theater (u. a. bei Pari Saberi) und arbeitete als professioneller Tontechniker.[4]

2010 erlangte er den Bachelorgrad im Fach Instrumentalmusik an der University of Art in Teheran.

Seit 2011 wirkt er als Lehrer, Komponist und ausübender Musiker in Deutschland, wobei er sowohl solo als auch zusammen mit Kollegen aus Europa, Indien, Afrika, dem Mittleren Osten und Ostasien spielt.[5] Er ist tätig in den Bereichen Weltmusik, Neue Improvisationsmusik, Neue Musik und klassische iranische Musik und konzertiert regelmäßig in Deutschland und international; so war er u. a. bei den Festivals Horizonte[6], Moers, Fusion, Folk’n’Fusion, Hildesheimer Wallungen, Musica Sacra International, Essen Original, Ruhr International Festival und Dastgah Festival zu hören.[7]

Von 2013 bis 2015 absolvierte Kioomars Musayyebi an der Universität Hildesheim ein Masterstudium im Fach Musik.Welt – kulturelle Diversität in der musikalischen Bildung.[8] Gleichzeitig arbeitete er als Dozent für Santur am Center for World Music (CWM) der Stiftung Universität Hildesheim. Aktuell unterrichtet er an der Landesmusikakademie NRW und leitet regelmäßig Workshops und Seminare.[9]

Neben der Santur[10] spielt er auch Setar[11] und Cello[12].

Ensembles und Zusammenarbeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kioomars Musayyebi spielt im Duo mit dem Weltmusiker Andreas Heuser sowie als festes Ensemblemitglied in dessen Transorient Orchestra[13]. Er ist u. a. Mitglied im „Orchester der Kulturen“[14], im „Nouruz Ensemble“[15] und bei Beyond the Roots[16]. 2015 gründete er das Kioomars Musayyebi Quartett.

Mehrfach wirkte er bei der musikalischen Gestaltung von Theaterproduktionen des israelischen Regisseurs Amos Gitai in Paris und London mit, so 2018 und 2019 („A Letter to a Friend in Gaza“[17]) und 2023 ("The House"[18]).

Das transkulturelle Bridges-Kammerorchester[19] hat seit 2022 Kompositionen von Musayyebi aufgeführt[20], ebenso das Orchester der Landesregierung NRW[21].

Musayyebi wirkt außerdem im von Alireza Ostovar gegründeten Tember Ensemble[22] mit, das traditionelle modale Musik mit zeitgenössischen elektroakustischen Elementen verbindet. Der Mitschnitt des Auftritts 2023[23] auf dem Moers Festival wurde als Album veröffentlicht.[24]

Zu den internationalen Musikern, mit denen Musayyebi zusammengearbeitet hat, zählen Ramesh Shotham[25], Reza Samani[26], Syavash Rastani[27], Bassem Hawar[28], Rageed William[29], Annette Maye[30], Alireza Ostovar[31], Valentina Bellanova[32] und Susanne Schönwiese[33].

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem Transorient Orchestra erhielt Musayyebi 2017 den WDR-Jazzpreis in der Kategorie "Musikkulturen".[34]

Das Album Prima Materia – Al-Rahem Al-Aoual des Nouruz Ensemble, in dem Musayyebi mitspielt, erhielt 2023 den Preis der Deutschen Schallplattenkritik in der Kategorie „Traditionelle ethnische Musik“[35].

Mehrere Alben, auf denen Musayyebi mitwirkte, wurden ferner für diesen Preis nominiert, so 2021 sein Album A Voice Keeps Calling Me[36] und 2024 das Album "Transorient Express"[37] des Transorient Orchestra.

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kioomars Musayyebi Quartett - Tamanna (2017)
  • Nouruz Ensemble - Goldener Flügel (2018)
  • Kioomars Musayyebi - Entezar (2019)
  • Transorient Orchestra - Zip Zip (2021)
  • Kioomars Musayyebi - A Voice Keeps Calling Me[38] (2021)
  • Al-Rahem Al-Aoual - Prima Materia (2023)
  • Transorient Orchestra - Transorient Express (2023)
  • Tember Ensemble - Moers Journey (2023)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kioomars Musayyebi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kioomars Musayyebis Album "A Voice Keeps Calling Me“: "Die Nächte reden mit mir“ | Qantara.de. 11. Dezember 2021, abgerufen am 5. Februar 2024.
  2. Musayyebi / Heuser. Abgerufen am 22. Januar 2024.
  3. Musayyebi - Niederrhein Musikfestival. Abgerufen am 22. Januar 2024.
  4. Kioomars Musayyebi: Theater Dortmund. Abgerufen am 22. Januar 2024.
  5. Musayyebi - Niederrhein Musikfestival. Abgerufen am 22. Januar 2024.
  6. 21. Weltmusikfestival Horizonte | 21.-23.7.2023 | Das Programm 2018. Abgerufen am 22. Januar 2024 (deutsch).
  7. Kioomars Musayyebi – Musikwelten NRW. Abgerufen am 22. Januar 2024 (deutsch).
  8. Isa Lange, Pressestelle der Universität Hildesheim: Voneinander lernen: Musik kann Menschen verbinden. In: www.uni-hildesheim.de. 1. August 2017, abgerufen am 22. Januar 2024.
  9. Dozent:innenliste - Landesmusikakademie-NRW. Abgerufen am 22. Januar 2024.
  10. Die persische Santur. 23. Januar 2023, abgerufen am 6. Februar 2024.
  11. Ein musikalischer Brückenbauer. In: Iran Journal. 28. Dezember 2021, abgerufen am 18. Januar 2024 (deutsch).
  12. Isa Lange, Pressestelle der Universität Hildesheim: Voneinander lernen: Musik kann Menschen verbinden. In: www.uni-hildesheim.de. 1. August 2017, abgerufen am 22. Januar 2024.
  13. Musayyebi / Heuser. Abgerufen am 22. Januar 2024.
  14. info: Orchester – Orchester der Kulturen | World Symphony | Cross-Cultural Orchestra |. Abgerufen am 22. Januar 2024 (deutsch).
  15. Musiker Nouruz Ensemble. Abgerufen am 22. Januar 2024.
  16. Mitglieder. Abgerufen am 22. Januar 2024.
  17. A Letter to a Friend in Gaza. Abgerufen am 22. Januar 2024 (englisch).
  18. House. Abgerufen am 22. Januar 2024 (englisch).
  19. Bridges - Kammerorchester. Abgerufen am 24. Januar 2024.
  20. Website von Kioomars Musayyebi: Biographie. Abgerufen am 24. Januar 2024.
  21. Musik wie aus 1001 Nacht. Abgerufen am 24. Januar 2024.
  22. Website von Alireza Ostovar. Abgerufen am 24. Januar 2024 (englisch).
  23. Das iranische Tember Ensemble auf dem Moers Festival. 23. Mai 2023, abgerufen am 22. Januar 2024.
  24. Moers Journey, by TEMBER Ensemble. Abgerufen am 22. Januar 2024.
  25. Transorient Orchestra. Abgerufen am 22. Januar 2024.
  26. Reza Samani Projekte. Abgerufen am 22. Januar 2024.
  27. Jazz und Weltmusik im Hofgarten – Kioomars Musayyebi Quartett. Abgerufen am 22. Januar 2024.
  28. Musiker Nouruz Ensemble. Abgerufen am 22. Januar 2024.
  29. Musiker Nouruz Ensemble. Abgerufen am 22. Januar 2024.
  30. Mitglieder. Abgerufen am 22. Januar 2024.
  31. Website von Alireza Ostovar. Abgerufen am 24. Januar 2024 (englisch).
  32. Website von Kioomars Musayyebi: Projekte: Tember Ensemble. Abgerufen am 22. Januar 2024.
  33. susanne schoenwiese. Abgerufen am 22. Januar 2024.
  34. WDR: Gewinner des WDR Jazzpreises 2017 stehen fest - Presselounge - WDR. 28. November 2016, abgerufen am 24. Januar 2024.
  35. 01/2023. Abgerufen am 22. Januar 2024.
  36. Longlist 4/2021. Abgerufen am 22. Januar 2024.
  37. Long List 1/2024. Abgerufen am 5. Februar 2024 (englisch).
  38. Die Nächte reden mit mir |. 6. Dezember 2021, abgerufen am 5. Februar 2024 (deutsch).