Kirche des Erzengels Michael im ehemaligen Andronikow-Kloster

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Kirche des Erzengels Michael im ehemaligen Andronikow-Kloster

Die Kirche des Erzengels Michael im ehemaligen Andronikow-Kloster ist eine russisch-orthodoxe Kirche aus dem 18. Jahrhundert. Sie ist dem Erzengel Michael geweiht und liegt im Zentralen Verwaltungsbezirk Moskaus im Gebiet des ehemaligen Andronikow-Klosters.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kirche wurde 1691 bis 1739 im Auftrag von Jewdokija Fjodorowna Lopuchina, der ersten Frau Peters I., erbaut. Zu einer länger dauernden Bauunterbrechung kam es ab 1698 nach der Verbannung Lopuchinas aufgrund des zweiten Strelitzenaufstandes.

Der zentrale Gebäudeteil der im Naryschkin-Barock errichteten Kirche ist in fünf Stufen horizontal gegliedert, wobei die untersten beiden Stufen nahezu quadratisch sind. Darüber befindet sich eine achteckige dritte Stufe mit Rundgiebeln und obenauf ein zweistufiger Turm mit Zwiebelhaube.

An die Kirche schließt sich das bereits im Auftrag Iwan des Großen 1504 bis 1506 gebaute Refektorium des Klosters an.

1918, kurz nach der Oktoberrevolution, wurde das Kirchengebäude für Gottesdienste geschlossen. Kirchengebäude und Refektorium beherbergen seit 1947 das Museum für altrussische Kultur und Künste Andrei Rubljow.

Seit 1989 koexistierte das Museum mit einer bescheidenen Nutzung als Kirchenraum, das Moskauer Patriarchat setzte jedoch das Andrei Rublew Museum zunehmend unter Druck; sie fordert die sofortige Freigabe aller Gebäude zugunsten der Russisch-orthodoxen Kirche. Es gäbe aber bei weitem nicht genug Ordensbrüder für einen Betrieb und der sonntägliche Kirchenbesuch umfasse weniger als 40 Personen, so die Nowaja Gaseta über die ROK, die nicht imstande sei, "zivilisierte Gespräche" über das Kulturgut zu führen.[1]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kirche des Erzengels Michael im ehemaligen Andronikow-Kloster – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wieder "Dreieinigkeit"?, Nowaja Gaseta, 19. Juni 2019

Koordinaten: 55° 44′ 57,1″ N, 37° 40′ 12,1″ O