Konrad Knebel (Maler)
Konrad Knebel (* 24. Februar 1932 in Leipzig) ist ein deutscher Maler und Grafiker.
Leben
Nach den großen Luftangriffen auf Leipzig im Dezember 1943 siedelte die Familie von Konrad Knebel nach Marienberg im Erzgebirge über. Seine Eltern waren Musiker. Knebel besuchte die Thomasschule zu Leipzig. Nach bestandenem Abitur 1951 und Absolvierung seines Studiums von 1951 bis 1957 bei Kurt Robbel, Arno Mohr, Bert Heller und Toni Mau an der Hochschule für bildende und angewandte Kunst Berlin-Weißensee arbeitet er seit 1957 freischaffend als Maler und Grafiker in Berlin. Zudem war er 1965/66 als freier Dozent an der Hochschule für bildende und angewandte Kunst Berlin-Weißensee tätig und leitete einen Malzirkel im VEB Tiefbau Berlin. Seit 1965 beginnt Knebel mit Eitemperafarben auf Papier zu malen. Neben der Ölmalerei entsteht damit eine neue Werkgruppe, die Temperablätter. Studienreisen und Ausstellungen führten ihn nach Polen, die Tschechoslowakei, in die Sowjetunion, nach Burma, Frankreich, Jugoslawien, Bulgarien, Italien, Norwegen, Vietnam und in die USA. Von 1989 bis 1990 war er Mitglied des Runden Tisches im Bauministerium. Er ist Mitglied des Künstlersonderbundes in Deutschland.
In seinen Bildern setzt er sich immer wieder mit dem Stadt-Thema auch als Symbol des Seins und des menschlichen Vergehens auseinander: Grenzen, Verfall, Leerstand, Verkehr und Abriss. 2012 wurde berichtet, dass Knebel sein Atelier im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg, in dem er seit 38 Jahren gearbeitet hatte, verlassen musste, weil im Zuge der dort ablaufenden Gentrifizierung ein Umbau zu einem Großraumbüro anstand.[1]
Werke (Auswahl)
- 1958: Weg zur Arbeit, Öl
- 1976: Straße mit Hochhaus, Öl
- 1978: Pfarrstrasse, Berlin, Tempera/Öl
- 1981: Landschaft in Berlin-Friedrichsfelde, Tempera
- 1986: Zwischen Brandmauern, Öl
- 1995: Plakatwand am Ostbahnhof, Berlin, Öl
- 2006: Straßenecke mit Plakaten, Öl
- 2010: Giebel an der S-Bahn mit Werkstatt, Öl
Auszeichnungen
- 1959 Zweiter Preis im Kunstwettbewerb des Verbands Bildender Künstler der DDR
- 1977 Berlin-Preis
- 1980 Nationalpreis der DDR für Kunst und Literatur, III. Klasse
- 1986 Kunstpreis des FDGB
- 1990 Käthe-Kollwitz-Preis der Akademie der Künste der DDR
- 1994 Stipendium der Stiftung Kulturfonds
- 2009 Hannah-Höch-Preis des Landes Berlin
Literatur
- Literatur von und über Konrad Knebel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- 1968 Günter Meier: Konrad Knebel (Welt der Kunst)
- Ausstellungskatalog Galerie Rähnitzgasse Dresden 1986
- Stiftung Stadtmuseum Berlin (Hrsg.): Hannah-Höch-Preis 2009 Konrad Knebel. Die Sprache der Steine
Weblinks
- Konrad Knebel im Verbundprojekt „Bildatlas: Kunst in der DDR“
- Die Gesichter der Häuser, Artikel von Astrid Volpert in der Berliner Zeitung vom 14. Dezember 1995
- Alte Häuser und die Spuren in ihren Gesichtern, Artikel in der Berliner Zeitung vom 7. Juni 2007 zu einer Ausstellung in der Galerie Parterre
- Die Steine unterm Himmel von Berlin, Artikel von Ingeborg Ruthe zur Verleihung des Hannah-Höch-Preises in der Berliner Zeitung vom 12. November 2009
- Kalte Steine, Artikel von Annett Gröschner über Konrad Knebel und Gentrifizierung im Bötzowviertel in Die Welt vom 28. April 2012
Einzelnachweise
- ↑ Annett Gröschner: Die feinen Altbauviertel sind für alle da! Artikel vom 4. Juni 2012 im Portal welt.de, abgerufen am 14. August 2015
Personendaten | |
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NAME | Knebel, Konrad |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler, Grafiker |
GEBURTSDATUM | 24. Februar 1932 |
GEBURTSORT | Leipzig |