Konrad Raum

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Konrad Raum (* 20. August 1917 in Bayreuth; † 2008 in Kirchheim unter Teck) war ein deutscher Landschaftsmaler, Zeichner und Graphiker. In seinen Zeichnungen verbinden sich Elemente des Impressionismus, des Realismus und des Expressionismus.

Leben

Raum studierte an der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Zu seinen Lehrern zählten Peter Jakob Schober (1897–1983) und Hermann Mayrhofer-Passau (1901–1976). Konrad Raum war Hitlerjugendführer während der Zeit des Nationalsozialismus.[1] Ab 1938 diente er in der Wehrmacht.

Künstlerisches Schaffen

Durch die Vermittlung seiner Stuttgarter Lehrer kam Raum mit dem Impressionismus und dem expressiven Realismus in Berührung. Diese Elemente verband er in einer einzigartigen Mischung von impressiver Spontaneität, realistischer Wiedergabe der Landschaft und expressiver Projektion seelischer Zustände auf die Natur. Sein hauptsächliches Arbeitsgebiet waren die Landschafts- und Städtezeichnungen sowie die Lithographien. Zu seinem Werk heißt es in dem Band Zeichnungen, der aus Anlass des 75. Geburtstags des Künstlers erschien:

„Konrad Raum verleiht ihr [der Landschaft] in kühnen, weit ausholenden Schwüngen, in modulierenden Umrissen, in zart aufklingenden oder hart und isoliert stehenden Zeichen, in wilden Schraffuren und ekstatisch vorgetragenen Strichknäueln unmißverständlich und einmalig Gestalt und Gewicht. Indem er Bewegungen, Rhythmisierungen und Räume in den Blick nimmt, indem er Erscheinungen reflektiert, ja meditiert, sie in seiner Kürzelschrift faßt und auf diese Weise in ihrer Einmaligkeit festhält oder erst eigentlich sichtbar macht, leistet er in der Übersetzung und Deutung des Geschauten, Erlebten, tief innerlich Gewußten etwas, das in seiner Bedeutung dem der abstrakten Stellungnahme gleichkommt. Die Publikation belegt das Ringen um die Landschaft über einen Zeitraum von beinahe fünfzig Jahren. Die exemplarische, repräsentative Bildauswahl steht für ein großes, vielfältiges, bei aller motivischen Begrenzung facettenreiches, ständig wachsendes Oeuvre. In kleinen, fast unmerklichen Wandlungen vollziehen sich Entwicklungen. Der Weg von der künstlerisch ausschweifenden Erzählung bis hin zur geheimnisvollen, bisweilen kryptischen Handschrift in Kürzeln und Zeichen durchmißt fast ein ganzes Leben.[2]

Ausstellungen

  • 1943 Ausstellung „Junge Kunst im Deutschen Reich“ im Wiener Künstlerhaus vom 7. Februar bis 28. März 1943
  • 3. August – 7. September 2008: Ausstellung zum 90. Geburtstag des Künstlers. Eröffnung am 3. August um 11 Uhr, Städt. Galerie im Kornhaus, Kirchheim unter Teck

Werke in öffentlichen Institutionen, Museen und Sammlungen

  • Stadtpanorama, SPD Bürgertreff Bendorf
  • Sammlung Doris Nöth

Auszeichnungen

Literatur

  • Aus der Kinderstube. 8 Postkarten mit Kinderzeichnungen von Konrad Raum, o.J.
  • Konrad Raum, Zeichnungen. Mit einem Textbeitrag von Hermann Baumhauer: Zu den Zeichnungen von Konrad Raum, Reutlingen, Oertel & Spörer, ohne Jahr [ca. 1980], Mit 50 Illustrationen auf Tafeln. 49 S., 4 Bl.
  • Die alten Häuser von Kirchheim und andere Erzählungen. Mit Zeichnungen v. Konrad Raum, Schöllkopf Verlag, Kirchheim, 1990
  • Barbara Lipps-Kant, Konrad Raum, Zeichnungen, Mit 98 Abbildungen, Verlag Harwalik, 1992, 118 S., ISBN 3-921638-35-6
  • Hermann Hesse, Lulu: Ein Jugenderlebnis, dem Gedächtnis E.T.A. Hoffmanns gewidmet (geschrieben 1900), mit Zeichnungen von Konrad Raum, Schöllkopf Verl,. Kirchheim 1988, 2. Aufl. 1999, 112 S.
  • Wolfgang Dick, "Kunst als Kraftquell", in: Der Teckbote. Kirchheimer Zeitung, 22. Juni 2008 (Nachruf)
  • Wahlverwandschaften: Sammlung Doris Nöth, Kunstbeirat der Stadt Kirchheim unter Teck, Kirchheim / Teck, 2009

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Rüdiger (Hrsg.): Junge Kunst im Deutschen Reich. i. A. des Reichsstatthalters & Reichsleiters Baldur von Schirach. Ausstellung Februar – März 1943 im Künstlerhaus Wien. Ehrlich & Schmidt, Wien 1943, Kurzbiografie S. 62
  2. Barbara Lipps-Kant, Konrad Raum, Zeichnungen, Mit 98 Abbildungen, Verlag Harwalik, 1992

Weblinks