Kosmoceratops

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Kosmoceratops

Lebendrekonstruktion von Kosmoceratops

Zeitliches Auftreten
76,4 bis 72 Mio. Jahre
Fundorte
  • Utah, USA
Systematik
Marginocephalia
Ceratopsia
Neoceratopsia
Ceratopsidae
Chasmosaurinae
Kosmoceratops
Wissenschaftlicher Name
Kosmoceratops
Sampson et al., 2010

Kosmoceratops („geschmücktes Horngesicht“) ist eine ausgestorbene Gattung der Vogelbeckensaurier aus der Gruppe der Ceratopsia bzw. aus deren Untergruppe Chasmosaurinae. Kosmoceratops lebte während der Oberkreide (spätes Campanium) in der Gegend des heutigen Utah (USA); ihre Fossilien wurden in der Kaiparowits-Formation freigelegt. Der zur Art Kosmoceratops richardsoni gehörende Holotypus wurde im Jahr 2010 von Sampson et al. beschrieben.[1]

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bisher gefundene Skelettteile von Kosmoceratops richardsoni
Schädel des Holotypus von Kosmoceratops richardsoni

Kosmoceratops war ein quadrupeder Pflanzenfresser der bei einer Höhe von 1,8 Metern eine Länge von bis zu fünf Metern erreichte. Die Tiere besaßen wahrscheinlich ein Gewicht von bis zu 2,5 Tonnen. Kosmoceratops trug einen zwei Meter großen, mit Hörnern besetzten Schädel. Er besaß 15 Hörner: zehn an seiner Halskrause, jeweils eines über seinen Augen, ein Horn auf seiner Nase und eines an jeder Wange. Über den Zweck des namensgebenden Kopfschmucks gibt es unter Paläontologen verschiedene Theorien, darunter die Regulierung der Körpertemperatur, die leichte Erkennung von Mitgliedern der eigenen Art bis hin zur Verteidigung gegen Fressfeinde. Als am wahrscheinlichsten gilt derzeit die Theorie, dass der Kopfschmuck während der Paarung als Teil des Imponierverhaltens genutzt wurde.[2]

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karte des westlichen Nordamerika während der Oberkreide mit Fundorten diverser Chasmosaurinae

Untenstehend ist die Systematik der Chasmosaurinae inklusive des Kosmoceratops nach Caleb Brown und Donald Henderson aus dem Jahr 2015 abgebildet[3]:

 Chasmosaurinae 


Vagaceratops irvinensis


   

Kosmoceratops richardsoni



   






Chasmosaurus belli


   

Chasmosaurus russeli



   

Mojoceratops perifania



   

Agujaceratops mariscalensis



   

Utahceratops gettyi


   

Pentaceratops sternbergii




   

Bravoceratops polyphemus


   

Coahuilaceratops magnacuerna




   


Anchiceratops ornatus


   

Arrhinoceratops brachyops



   
 Triceratopsini 


Regaliceratops peterhewsi


   

Eotriceratops xerinsularis


   

Ojoceratops fowleri


   

Titanoceratops ouranos


   

Nedoceratops hatcheri


   


Torosaurus latus


   

Torosaurus utahensis



   

Triceratops prorsus


   

Triceratops horridus






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Paläoökologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Chasmosaurinae zu denen Kosmoceratops gehörte, sind bisher nur im westlichen Nordamerika nachgewiesen. Diese Gegend war während der Oberkreide Teil der Landmasse Laramidia, auf dem die Chasmosaurinae vermutlich endemisch waren. Das Klima Laramidias war größtenteils subtropisch, mit weiten Küstenebenen und Sumpfgebieten.[4] Kosmoceratops teilte sich seinen Lebensraum mit einem weiteren Ceratopsier namens Utahceratops und dem etwas entfernter verwandten Nasutoceratops. Des Weiteren kamen hier Hadrosauridae wie Parasaurolophus und Gryposaurus vor. Kosmoceratops wurde vermutlich von Tyrannosauridae wie dem Teratophoneus bejagt. Jüngere Exemplare könnten auch als Beute für Troodontidae wie Talos gedient haben.[5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ashu Khosla, Spencer G. Lucas (Hrsg.): Cretaceous Period: Biotic Diversity and Biogeography: Bulletin 71. Albuquerque, New Mexico 2016, S. 206.
  2. Kosmoceratops richardsoni. In: dinodata.de. Abgerufen am 16. Juli 2018.
  3. Caleb M. Brown, Donald M. Henderson: A new horned dinosaur reveals convergent evolution in cranial ornamentation in ceratopsidae. In: Current Biology. Nr. 25, 4. Juni 2015.
  4. Scott D. Sampson: Dinosaur Research. In: scottsampson.net. Abgerufen am 16. Juli 2018 (englisch).
  5. Kosmoceratops. In: prehistoric-wildlife.com. Abgerufen am 16. Juli 2018 (englisch).