Königsallee 13

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Königsallee 13 um 1911 (links)
Kamin im Esszimmer
Esszimmer
Esszimmer, Detail des Deckengemäldes von Hermann Emil Pohle (1863–1914)
Ladenlokal Königsallee 11/13
Haus Königsallee 13 um 1928 (links)

Das Haus Königsallee 13 in Düsseldorf wurde 1873 erbaut. Ursprünglich zeichnete es sich durch eine aufwändige Innenarchitektur aus, an der bekannte Künstler wie die Architekten Jacobs & Wehling und der Maler Hermann Pohle (Deckengemälde) mitwirkten. Bekannte Nutzer des Hauses waren die Familie von Gahlen, der Amtsrichter bzw. Amtsgerichtsrat Walter Günther sowie die 1840 gegründete Schrobsdorff’sche Buchhandlung, die zu den ältesten Buchhandlungen Düsseldorfs zählt. 1912 wurde das Gebäude vom benachbarten Luxushotel Breidenbacher Hof erworben; das Erdgeschoss wurde zum Ladenlokal umgebaut und die Obergeschosse für Hotelzwecke. Die aufwändige Innenarchitektur ging spätestens beim Umbau des Hotels Breidenbacher Hof nach Plänen des Architekten Emil Fahrenkamp im Jahre 1928 verloren. Das Gebäude selbst wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Heute befindet sich hier der Eingang zum neuen Hotel Breidenbacher Hof.

Lage und Umgebung

Das Gebäude befand sich an der Königsallee, die zu den „ausgesuchten Wohngegenden“ zählte.[1] So wird auf einer Fotografie das viergeschossige Haus Königsallee 13 zusammen mit dem Warenhaus Tietz gezeigt.

Geschichte

Das Haus wird auf das Jahr 1873 datiert. So wird im Jahre 1873 erstmals die Adresse Königsallee 13 im Düsseldorfer Adressbuch – noch als „unbewohnt“ – aufgeführt.[2] Danach werden im Düsseldorfer Adressbuch für das Haus ein Landgerichtsreferendar Günther sowie die 1840 gegründete Buchhandlung Schrobsdorf aufgeführt,[3] die zu den ältesten Buchhandlungen Düsseldorfs zählt.[4] Im Jahre 1880 gehörte das Haus dem Rentier Hugo von Gahlen, wobei eine Witwe Scheuermann geborene Metz dort wohnte.[5] 1881 erfolgte ein Besitzerwechsel, nun war Eigentümer und einziger Bewohner der Richter Walther Günther.[6][7][8][9] 1912 gehörte das Haus zum Hotel Breidenbacher Hof, der das Erdgeschoss des Hauses „zu einem für damalige Verhältnisse modernen Ladenlokal“ umbauen ließ.[10] Dabei wurde die erste Etage für Hotelzwecke nutzbar gemacht.[10] Bei dem Umbau nach Plänen von Emil Fahrenkamp wurde die Inneneinrichtung entfernt; das Ladenlokal blieb erhalten. Die alte Werksteinfassade wurde entfernt und durch eine moderne Verkleidung aus Ettringer Tuffstein ersetzt. Die Fenster und Türen erhielten „einfache und feingegliederte Umrahmungen“.[11] Das Gebäude wurde bei den Luftangriffen auf Düsseldorf im Zweiten Weltkrieg zerstört.[12]

Baubeschreibung

Das Haus zeichnete sich durch sein repräsentatives Esszimmer mit seiner wertvollen Innenarchitektur aus. Die Architekten Jacobs & Wehling hatten unter Verwendung einer alten Täfelung das Esszimmer ausgebaut. Hermann Pohle schuf das Deckengemälde.[13] Vorbild für aufwändige Innenarchitektur Düsseldorfs war in dieser Zeit die Innenausstattung des Schlosses Benrath: „Das Streben nach Intimität und Behaglichkeit bestimmte die Inneneinrichtung der Häuser; dabei dürfte vor allem auch Schloss Benrath als Vorbild gewirkt haben“.[14] Paul Sültenfuß zitiert dabei Edmund Renard: „[bei dem] Studium der Inneneinrichtung […] zeigt sich, noch mehr als in der Aussenarchitektur, die grosse Bedeutung des Benrather Schlossbaues für das Düsseldorfer Wohnhaus […] Edmund Renard hat in seiner Benrathmonographie den Reiz dieser Räume und ihre Bedeutung für den Wohnhausbau treffend charakterisiert […]“[15][16]

Weblinks

Commons: Königsallee 13 (Düsseldorf) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hugo Weidenhaupt: Kleine Geschichte der Stadt Düsseldorf. Verlag Triltsch, Düsseldorf 1993, Seite 495.
  2. Adreßbuch der Oberbürgermeisterei Düsseldorf für 1873, 2. Teil (Nachweis aller nummerierten Häuser), S. 33.
  3. Adreßbuch der Oberbürgermeisterei Düsseldorf für 1878, 2. Teil (Alphabetisches Verzeichniß der Straßen), S. 49.
  4. Hans-Otto Mayer, Ursula Mayer: Hundertfünfundzwanzig Jahre Schrobsdorff’sche Buchhandlung Düsseldorf 1840–1965. Stuttgart 1965.
  5. Adreßbuch der Oberbürgermeisterei Düsseldorf für 1880, 2. Teil, S. 55.
  6. Adreßbuch der Oberbürgermeisterei Düsseldorf für 1881, 1. Teil, S. 59.
  7. Adreßbuch der Oberbürgermeisterei Düsseldorf für 1883, 1. Teil, S. 63.
  8. Adreßbuch der Oberbürgermeisterei Düsseldorf für 1886, 2. Teil, S. 71.
  9. Adreßbuch der Stadt Düsseldorf für das Jahr 1891, 2. Teil, S. 511.
  10. a b Die Kunst, einen Hotelier zu finden. In: Der Breidenbacher Hof. Eine Düsseldorfer Legende. Seine Kunst und seine Geschichte. (hrsg. vom Hotel Breidenbacher Hof Düsseldorf anlässlich seines 175-jährigen Bestehens) Düsseldorf 1991, S. 135.
  11. Th. Huneke: Die Neugestaltung des Palast-Hotels Breidenbacher Hof zu Düsseldorf. In: Emil Fahrenkamp, Theodor Huneke, Hugo Schmölz: Palast Hotel Breidenbacher Hof nach dem Umbau von Prof. E. Fahrenkamp Düsseldorf. 2. Auflage, Verlag Josef Kolvenbach, Düsseldorf 1928.
  12. Der Breidenbacher Hof. Eine Düsseldorfer Legende. Seine Kunst und seine Geschichte. (hrsg. vom Hotel Breidenbacher Hof Düsseldorf anlässlich seines 175-jährigen Bestehens) Düsseldorf 1991, S. 290 (Foto des zerstörten Hauses)
    Bombenschäden am Breidenbacher Hof und dem Kaufhof auf der Königsallee. Foto: Dolf Siebert, November 1943.
    Bombenschäden Königsallee im November 1943; Fotograf: Dolf Siebert; Bombenschäden auf der Westseite der Königsallee nach dem Luftangriff am 3.11.1943. Rechts der Kaufhof, davor die Ruine des Hotels Breidenbacher Hof. Sign.:127-477-003.
  13. Architekten- und Ingenieur-Verein zu Düsseldorf (Hrsg.): Düsseldorf und seine Bauten. L. Schwann, Düsseldorf 1904, S. 389 und S. 397. (Abb. 615 Königsallee 13, Esszimmer; Abb. 616 Königsallee 13, Kamin im Esszimmer)
  14. Hugo Weidenhaupt: Kleine Geschichte der Stadt Düsseldorf. Verlag Triltsch, Düsseldorf 1993, Seite 76.
  15. Sültenfuß, S. 92
  16. Edmund Renard: Das Neue Schloß zu Benrath. Insel-Verlag, Leipzig 1913. (= Jahresgabe des Deutschen Vereins für Kunstwissenschaft, 1913.)

Koordinaten: 51° 13′ 31,3″ N, 6° 46′ 41,3″ O