Landshuter Erbfolgekrieg

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Der Landshuter Erbfolgekrieg ergab sich aus einer Abmachung der beiden Wittelsbacher Linien Bayern-München und Bayern-Landshut bezüglich der Erbfolge, falls eine Linie keinen männlichen Nachkommen haben sollte. Demnach sollte in diesem Fall das Land an die Linie mit männlichem Nachkommen fallen. Dieses Abkommen setzte sich jedoch über kaiserliches Recht hinweg, da das Land eigentlich an den Kaiser hätte fallen müssen.

Da Herzog Georg der Reiche von Bayern-Landshut mit seiner Frau Jadwiga von Polen keinen männlichen Erben hatte, setzte er seine Tochter Elisabeth als Erbin ein. Dieser Vertragsbruch wurde von den Münchener Wittelsbachern nicht akzeptiert. Der Konflikt mündete 1503 in den Landshuter Erbfolgekrieg. Im Zuge dieses zweijährigen Krieges wurden viele Dörfer rund um Landshut niedergebrannt, darunter Ergolding. Nachdem sich Elisabeths Schwiegervater Pfalzgraf Philipp der Aufrichtige auf die Seite seiner Schwiegertochter gestellt hatte, wurde der Krieg auch auf kurpfälzischem Territorium ausgetragen. So wurde Ende August 1504 das Kloster Limburg bei Bad Dürkheim bis auf die Grundmauern niedergebrannt.

Am 30. Juli 1505 endete der Krieg mit einem Schiedsspruch von Kaiser Maximilian auf einem Reichstag zu Köln, nachdem Elisabeth und ihr Ehemann Ruprecht von der Pfalz kurz nacheinander der Ruhr erlegen waren. Die beiden Enkel Herzog Georgs, Ottheinrich und Philipp, erhielten die Junge Pfalz, ein zersplittertes Gebiet von der oberen Donau über Franken bis zur nördlichen Oberpfalz. Als Hauptstadt des neuen Staates wurde Neuburg an der Donau gewählt. Da die beiden Erben noch nicht volljährig waren, regierte dort Pfalzgraf Friedrich II. als Vormund. Der Rest des Gebietes ging an die Münchener Linie der Wittelsbacher. Das Gebiet um Kufstein hatte sich der Kaiser selbst als Preis seiner Vermittlung vorbehalten. Die Reichsstadt Nürnberg gewann bedeutende Gebiete östlich der Stadt, darunter die Ämter Lauf, Hersbruck und Altdorf. Der spätere Pfalzgraf Ottheinrich ließ Neuburg an der Donau mit gewaltigen Geldmitteln zur Residenz ausbauen. Durch Erbfolge wurde er später Kurfürst der Pfalz, wo er mit dem Ottheinrichsbau des Heidelberger Schlosses zu einem der bedeutendsten Bauherren der deutschen Renaissance aufstieg.

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