Laubsänger

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Laubsänger

Fitis (Phylloscopus trochilus)

Systematik
Unterklasse: Neukiefervögel (Neognathae)
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung: Singvögel (Passeri)
Überfamilie: Aegithaloidea
Familie: Laubsängerartige (Phylloscopidae)
Gattung: Laubsänger
Wissenschaftlicher Name
Phylloscopus
F. Boie, 1826

Die Laubsänger (Phylloscopus) sind eine Gattung kleiner, schlanker Singvögel, die seit 2006 zur neu aufgestellten Familie der Laubsängerartigen (Phylloscopidae) zählen. Ursprünglich galten sie als der Vertreter der Grasmückenartigen (Sylviidae). Die Anzahl der Arten variiert in den Experten-Checklisten. Der International Ornithological Congress listet 80 Arten[1] und die HBW and BirdLife International Illustrated Checklist, die als Vorlage für die IUCN-Klassifizierung gilt, listet 78 Arten.[2] Im Jahr 2018 wurde eine neue Art von der Insel Roti und im Jahr 2020 wurden zwei neue Arten von den indonesischen Inseln Peleng und Taliabu beschrieben, die jedoch 2021 als Unterarten des Insellaubsängers klassifiziert wurden.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laubsänger sind klein und schlank; verglichen mit Grasmücken (Sylvia) sind sie proportional etwas kurzschwänziger und langbeiniger. Der Schnabel ist schmal. Die Arten sind insgesamt sehr unauffällig und kontrastarm gefärbt; viele Arten ähneln sich sehr. Das Gefieder ist überwiegend gelb, grün oder braun, die Unterseite ist meist deutlich aufgehellt. Einige asiatische Arten zeigen helle Flügelbänder, weiße Außenfedern des Schwanzes sowie einen hellen Überaugenstreif und einen hellen Bürzel. Gemeinsames Merkmal aller Arten ist außerdem ein fehlender Geschlechtsdimorphismus hinsichtlich der Färbung, auch die Jugendkleider unterscheiden sich nicht von den Adultkleidern. Der Schwanz umfasst 12 Steuerfedern und ist am Ende meist gerade.

Verbreitung und Lebensraum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltweite Verbreitung der Laubsänger

Die Gattung ist in Europa, Asien und Afrika verbreitet; nur eine Art, der Wanderlaubsänger (P. borealis) erreicht mit Alaska auch Amerika. Die meisten Arten leben in Ostasien. Fast alle Arten bewohnen Laub- und Nadelwälder, in Asien besiedeln einige Arten auch Gebüsche oberhalb der Baumgrenze.

Fortpflanzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Nest wird auf dem Boden, dicht über dem Boden oder in mittlerer Höhe auf Bäumen angelegt. Die Nester sind geschlossen und haben einen seitlichen Eingang. Die Eier sind reinweiß oder auf weißen Grund schwach braun oder rötlich gefleckt.

Innere Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zilpzalp (Phylloscopus collybita)
Berglaubsänger (Phylloscopus bonelli)
Waldlaubsänger (Phylloscopus sibilatrix)
Goldhähnchen-Laubsänger (Phylloscopus proregulus)
Tienschan-Laubsänger (Phylloscopus humei)
Grünlaubsänger (Phylloscopus trochiloides)
Graukopf-Laubsänger (Phylloscopus xanthoschistos)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Urs N. Glutz von Blotzheim, Kurt M. Bauer: Handbuch der Vögel Mitteleuropas. Band 12/2: Passeriformes. 3. Teil: Sylviidae. Aula-Verlag, Wiesbaden 1991, S. 1021 ff.
  • Hans-Günther Bauer, Einhard Bezzel und Wolfgang Fiedler (Hrsg.): Das Kompendium der Vögel Mitteleuropas: Alles über Biologie, Gefährdung und Schutz. Band 2: Passeriformes – Sperlingsvögel. Aula-Verlag Wiebelsheim, Wiesbaden 2005, ISBN 3-89104-648-0.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Frank Gill, David Donsker (Hg.): IOC World Bird List, Version 10.1 (2020), abgerufen am 5. Februar 2020
  2. Josep del Hoyo, Nigel Collar, David A. Christie, Andrew Elliott, Lincoln D. C. Fishpool, Guy M. Kirwan und Peter Boesman: HBW and BirdLife International Illustrated Checklist of the Birds of the World Volume 2 (Passerines). Lynx Edicions, Barcelona, 2016. ISBN 978-84-96553-98-9

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wiktionary: Laubsänger – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Laubsänger (Phylloscopus) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien