Lauenberg

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Lauenberg
Stadt Dassel
Wappen von Lauenberg
Koordinaten: 51° 46′ N, 9° 46′ OKoordinaten: 51° 46′ 0″ N, 9° 45′ 32″ O
Höhe: 177 m
Einwohner: 968
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 37586
Vorwahl: 05562
Lauenberg (Niedersachsen)
Lauenberg (Niedersachsen)

Lage von Lauenberg in Niedersachsen

Lauenberg ist ein niedersächsisches Dorf. Es gehört zur Stadt Dassel und liegt im Landkreis Northeim am Ostrand des Sollings.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirche Lauenberg

Lauenberg liegt in einem von Ahlsburg (Höhenzug), Ellenser Wald und Solling umsäumten und von der Dieße durchflossenen Tal. Südwestlich von Lauenberg befinden sich die Eichenhudewälder bei Lauenberg.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Den Ort überragt die Ruine der Löwenburg, die auch Lauenburg genannt wird. Nach nicht schriftlich abgesicherter Überlieferung ist sie im Hochmittelalter von den Grafen von Dassel erbaut worden und soll um 1250 an die Welfen übergegangen sein.[1] Die erste urkundliche Erwähnung ist erst aus dem Jahr 1388 überliefert und bezieht sich auf die Burg: daz slosz Lewenberg. Der Name ist wie bei zahlreichen anderen Burgen auf das mittelniederdeutsche löuwe, lauwe, lōwe, lēwe = „Löwe“ und damit auf ein beliebtes Wappentier zurückzuführen.[2] Während der Hildesheimer Stiftsfehde griffen 1519 auf der Burg Hunnesrück stationierte hildesheimische Truppen die Lauenburg an.[3] Dies gilt als Ursache für die heute sichtbare Zerstörung der Burg. Die Lauenberger Kirche St. Petrus wurde 1779 im Stil einer Saalkirche erbaut.

Lauenberg wurde am 1. März 1974 in die Stadt Dassel eingegliedert.[4]

Seelzerthurm[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Siedlung Seelzerthurm liegt rund einen Kilometer nördlich von Lauenberg. Die heutigen Gebäude stehen an der Stelle eines früheren Wartturmes. 1569 wird er in einer Urkunde Erichs II. Seltzer Thurmb genannt.[5] Der Name leitet sich von der dortigen Feldmark ab, die nach dem wüst gefallenen Dorf Selessen benannt war. Der Turm diente der Grenzüberwachung zwischen dem calenbergischen Amt Erichsburg und dem hildesheimischen Amt Hunnesrück. Das erste Wohngebäude war ein im 17. Jahrhundert errichtetes Forsthaus.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsratswahl 2021[6]
Wbg.: 75,91 % (+5,8 %p)
 %
80
70
60
50
40
30
20
10
0
24,68 %
(−7,35 %p)
75,32 %
(+29,81 %p)
n. k. %
(−22,46 %p)
2016

2021

Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:

Ortsrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsrat in Lauenberg setzt sich aus elf Ratsfrauen und Ratsherren zusammen. Bei der Kommunalwahl 2021 ergab sich aus dem Ergebnis folgende Sitzverteilung:[7]

Ortsrat 2021
  
Insgesamt 11 Sitze

Ortsbürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsbürgermeister ist Bernd Stünkel, stellvertretender Ortsbürgermeister ist Marcel Müller.[8]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist der Tourismus, wofür der Badesee und der Reisemobil-Stellplatz von Bedeutung sind, die am südlichen Ortsrand im Tal der Dieße gelegen sind.[9]

Die Landesstraße 547, die bei Moringen in die Bundesstraße 241 übergeht, führt von Lauenberg auf die Bundesautobahn 7.

Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lauenberg ist durch seine Vereine wie den TSV Lauenberg und die Sollingmusikanten und als südniedersächsische Karnevalshochburg bekannt. Die Freiwillige Feuerwehr Lauenberg wurde 1927 gegründet.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eintrag von Jens Friedhoff zu Löwenburg im Solling in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts
  2. Kirstin Casemir, Franziska Menzel, Uwe Ohainski: Die Ortsnamen des Landkreises Northeim. Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2005, S. 239f. ISBN 3-89534-607-1
  3. Kühlhorn: Historisch-Landeskundliche Exkursionskarte, Blatt Moringen. 1977, S. 134
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 206.
  5. Ernst Voß: Das Dorf Seelze und der Oldendorfer Pfarrzehnte in der Seelzer Feldmark. In: Einbecker Jahrbuch. Band 41, 1991, S. 85 f.
  6. Ergebnis zur Ortsratswahl Lauenberg 2021. 13. September 2021, abgerufen am 10. Juli 2022.
  7. Ergebnis Ortsratswahl 2021. Abgerufen am 9. Juli 2022.
  8. Ortsrat Lauenberg. In: Bürgerinformationssystem Stadt Dassel. Stadt Dassel, abgerufen am 24. Mai 2023.
  9. Der Lauenberger Badesee (Memento des Originals vom 5. Juli 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lauenberg.siebelt-ubben.de

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Lauenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien