Lauffenmühle

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Lauffenmühle in Unterlauchringen

Die Lauffenmühle GmbH & Co. KG mit Hauptsitz in Lauchringen im Landkreis Waldshut in Baden-Württemberg ist ein vollstufiger Hersteller von Geweben und Garnen für die Produktion von Arbeits- und Schutzbekleidung und für den industriellen Leasingwäsche-Bereich. Spinnerei und Weberei sind in Lauchringen, der Ausrüstungsbetrieb ist im Lörracher Ortsteil Brombach angesiedelt. Die Lauffenmühle ist ein Tochterunternehmen der Mechanische Baumwoll-Spinnerei Bayreuth, die wiederum mehrheitlich zur Rasteder Daun-Gruppe gehört. Sie beschäftigt aktuell 248 Mitarbeiter zuzüglich 45 Auszubildender in Spinnerei, Weberei und Veredlung. Geschäftsführender Gesellschafter ist der Lauchringer Volker Steidel.

Seit der Textilkrise, die bereits in der Nachkriegszeitbegann, jedoch in den 1980er-Jahren durch Verlegung der Herstellung in die Niedriglohnländer eine Verschärfung erfuhr, war auch die Lauffenmühle nicht mehr vor dem einsetzenden Preisdumping gefeit. Dies führte seitdem in Abständen immer wieder zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten.

Kurzporträt

„Die große Mühle, die seit Jahrhunderten am Lauffen stand, [...] wurde im Jahr 1834 von einem Fabrikanten gekauft, der an ihrer Stelle eine Fabrik mit 13 Spinnstühlen erbaute, die von großen Wasserrädern angetrieben wurden. Schon 1835 ging die Spinnerei an eine Gruppe schweizerischer Unternehmer über, die 1836 die Aktiengesellschaft ‚Spinnerei Lauffenmühle‘ gründeten und etwas flußaufwärts am rechten Wutachufer ein neues großes Fabrikgebäude errichteten, aus dem sich das heutige, bedeutende Textilwerk entwickelte.“

Walter Weissenberger: Der Wutach-Lauffen, Heimat am Hochrhein 1969/70, S. 27.

Diese Verlagerung der Produktionsstätte 1847 war entscheidend für das kontinuierliche Wachstum, das 1935 der neue Besitzer Dr. Gustav Winkler auch über die schwierigen Zeiten von Krieg und Nachkriegszeit erhalten konnte. 1956/57 setzte die Erneuerung und Automation ein; der Großbrand 1962 ermöglichte den weiteren Ausbau hin „zu einem der größten und modernsten Textilbetriebe in Deutschland, ja in Europa.“[1]

Aktueller Insolvenzantrag

Die Lauffenmühle stellte im September 2015 beim Amtsgericht Waldshut Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. „Am 29.09.2015 wurde zum vorläufigen Insolvenzverwalter Rechtsanwalt Dr. Philipp Grub von der ‚Kanzlei Grub Brugger‘ vom Amtsgericht Freiburg bestellt.“[2] Wie Geschäftsführer Volker Steidel mitteilte, ist die Vertriebsgesellschaft Lauffenmühle System GmbH von dem Antrag nicht betroffen.

Auf der Betriebsversammlung am 30. September 2015 wurde die Belegschaft in Lauchringen von der Geschäftsleitung über den erneuten Insolvenzantrag informiert. Im Rahmen eines Insolvenzplanverfahrens soll das Unternehmen saniert werden.

Begründung

Als Grund für den Antrag, der die Produktionsgesellschaft betrifft, nannte die Geschäftsleitung die drohende Zahlungsunfähigkeit. Seit dem Frühjahr seien Umsatzeinbußen und Preiseinbrüche bei Standardgewebe zu verzeichnen. Die Produktion sei nicht mehr ausgelastet gewesen, die Kosten seien zu hoch.[3]

Lösungsweg

Die Geschäftsleitung, die von Werner Ritzi verstärkt wurde, der langjährige Erfahrungen aus verschiedenen Unternehmen der Textilindustrie einbringt, sieht die Notwendigkeit einer „Anpassung der Produktion“. Die dafür benötigten „erheblichen Mittel (würden) von den Gesellschaftern nicht zur Verfügung gestellt.“[4], so dass die Insolvenz unvermeidbar gewesen wäre.

Die Geschäftsleitung plant, „sich von Standardgeweben zu trennen und sich zukünftig ausschließlich auf die seit Jahren wachsenden Bereiche der Funktionsgewebe, kundenbezogenen Sonderartikel, Buntgewebe und dem Lagergeschäft mit Web- und Profishop zu konzentrieren.“[5]

Auswirkungen

Die Anpassung der Produktion, so die Geschäftsführung, sei „auch mit einem Personalabbau verbunden. Dabei müssten voraussichtlich 50 Arbeitsplätze (von 284) abgebaut werden.“[6]

Geschäftsdaten

Lauffenmühle

„Rohergebnis (2012): 38,5 Mio. EUR Anlagevermögen (2012): 11,1 Mio. EUR Umlaufvermögen (2012): 12,8 Mio. EUR.“[7]

Daun-Gruppe

Im Ranking der größten Textilunternehmen stand die DAUN & CIE. AG (2010) [...] ganz oben. Mit einem Umsatz von 845 Millionen Euro Umsatz führte das Unternehmen die Rangliste an. Doch war damit „ein Minus von 28,1 Prozent (verbunden). 2008 erwirtschaftete der Gesamt-Konzern noch ein Ergebnis von 1,5 Milliarden Euro. Wie beim Umsatz gingen auch die Mitarbeiterzahlen des Konzerns in den vergangenen Jahren zurück. Noch 2005 waren 22 967 Mitarbeiter beschäftigt; 2006 [...] 16 949 (und) ab dem Jahr 2007 hat sich die Zahl bei knapp 15 000 Konzernbeschäftigten eingependelt.“[8]

Frühe Geschichte

Wutachlauffen

Wutach-Lauffen (Restwassermenge)

„Der Wutachlauffen würde zweifellos zu den Sehenswürdigkeiten unserer Heimat gehören, wenn hier zur Zeit der Industrialiserung nicht zu bedenkenlos in die Natur eingegriffen worden wäre.“

Walter Weissenberger: Der Wutach-Lauffen, Heimat am Hochrhein 1969/70, S. 26.

Während die Mühle – so Weissenberger – sich noch harmonisch in die Landschaft eingefügt habe, „plätschern dort, wo seit Jahrtausenden der tosende, wirbelnde Wasserfall donnernd in sein Felsbecken stürzte, ein paar spärliche Rinnsale über die Felsstufe.“ Neben dieser, durch die Umleitung des Wassers auf die Turbine bewirkten Beeinträchtigung, kam die Überbauung durch die alte Eisenbrücke, die 1968 durch eine Betonbrücke ersetzt wurde: „Durch den Straßenverlauf bedingt, ließ sich an der bisherigen Lage der Brücke nichts ändern, sodaß sie nach wie vor direkt über den interessantesten Teil der Schnellen führt und den freien Ausblick auf den Wasserfall versperrt.“ (Weissenberger, S. 27.) „Man muß sich damit abfinden“ – so schließt der Autor seinen Beitrag –, „daß hier, wie auch an anderen Flüssen, dem Streben nach restloser Ausnutzung der natürlichen Wasserkraft ein einmaliges Stück Natur geopfert worden ist.“[9]

Mühle

Das Unternehmen Lauffenmühle hat seinen Namen von der 1433 erstmals als herrschaftliche Mühle urkundlich erwähnten „Mühlin an der Wut am Louffen bei nider Loucheringen“ (Mühle am Lauffen) übernommen, einer Getreidemühle, der eine Gipsmühle, Ölpresse, Hanfreibe und ein landwirtschaftlicher Betrieb mit Gastwirtschaft angeschlossen war.[10]

Der Lauffen, ohne den Wasserentzug einer der wuchtigsten natürlichen Wasserfälle in Deutschland, bot sich im Zusammenhang mit den ersten industriellen Unternehmungen im 19. Jahrhundert mit seiner ebenen Umgebung zur wirtschaftlichen Nutzung geradezu an. Neben der Wasserkraft als Energiequelle war damals auch der Standort innerhalb des Deutschen Zollvereins für Schweizer Unternehmer attraktiv. So wurde die Mühle 1834 von dem Schweizer Handelsmann Johannes Müller gekauft und 1835 in eine Baumwollspinnerei umgewandelt.

Fabrik

Wutachaufstauung am Wehr zwischen Unterlauchringen und Tiengen, Tunnelausgang bzw. Wasserablauf der Stromerzeugung

Nach dem raschen Besitzübergang an eine schweizerische Unternehmergruppe wurde 1846/47 die Fabrik erheblich erweitert und das Wutachwasser zur Erzeugung elektrischen Stroms durch einen offenen Kanal auf eine Turbine umgeleitet und danach durch ein unterirdisch durch den Felsen gesprengtes Kanalstück wieder der Wutach zugeführt. Diese Anlage besteht noch heute. 1837 waren bei der Lauffenmühle 105 Personen beschäftigt, zehn Jahre später hatte sie 250 Beschäftigte. Ein Arbeiterwohnhaus wurde bereits zusammen mit dem neuen Fabrikgebäude 1847 errichtet. Auch in der Folgezeit entstanden weitere Wohnungen für die Arbeiter.

1935 wurde die Lauffenmühle von dem schlesischen Textilfabrikanten Gustav Winkler erworben.

Nachkriegszeit

Zusammen mit dem Sohn, Dr. Helmut Winkler, gelang Gustav Winkler „unmittelbar nach Kriegsende, die Lauffenmühle zu einem der modernsten Textilunternehmen der Nachkriegsgeschichte in der Bundesrepublik auf- und auszubauen.“ 1948 mit der Spinnerei in Lauchringen und 1950 mit der von Egon Eiermann entworfenen neuen Taschentuchweberei in Blumberg gab nun zwei große Textilbetriebe, in denen zunächst fast ausschließlich Vertriebene bzw. Flüchtlinge beschäftigt wurden, später kamen Gastarbeiter, vor allem aus der Türkei dazu. Das Fabrikgebäude in Blumberg wurde 2009 abgebrochen. 1955 erwarben die Winklers die in unmittelbarer Nachbarschaft in Lauchringen gelegene Weberei von Heinrich Honegger. „Im Wiesental richtete das Unternehmen eine Bleicherei ein und erwarb 1963 mit der Druckerei und Apretur Brombach AG einen großen Veredelungsbetrieb und 1975 mit der Merian & Co. GmbH, Höllstein, und der Spinnerei & Weberei Steinen GmbH weitere bedeutende Betriebe zur Garnerzeugung und Gewebeherstellung.“[11]

In Lauchringen werden Baumwollballen angeliefert, geöffnet, kardiert, teils gekämmt, gestreckt, gesponnen und gewebt; die Gewebe werden dann in Lörrach-Brombach veredelt.

Vor Öffnung des EG-Binnenmarkts

Der Europäische Binnenmarkt, der am 1. Januar 1993 eingerichtet wurde, stellte die Wirtschaft der beteiligten europäischen Nationen vor erhebliche Änderungen, die umfangreiche Anpassungen in fast allen Unternehmensbereichen erforderten.

Status der Lauffenmühle 1991

„Heute [= 1991] gehört das Unternehmen zu den zehn größten Stofferzeugern in Europa. Mit ca. 2240 Mitarbeitern, die in fünf Werken beschäftigt sind[A 1], ist die Lauffenmühle einer der größten Arbeitgeber im Hochrheingebiet. [...] Durch den konsequenten Einsatz modernster Technologie nimmt die Lauffenmühle heute eine Führungsposition innerhalb der europäischen Textilindustrie ein. [...] Durch einen Kooperationsvertrag mit einem brasilianischen Textilunternehmen [sind] die Weichen für eine dauerhafte Präsenz auf dem Weltmarkt gestellt.“[12]

Sortiment und Konfektion

„Das derzeitige Sortiment reicht vom feinen Hemden- und Blusenstoff über Jeans und Elastik-Jeans zu leichten und schweren Cord- und Elastik-Cord-Qualitäten, Stoffe sowohl für sportliche als auch für modische Bekleidung und Berufsbekleidung. Eingeschlossen ist eine umfangreiche Reihe technischer Gewebe. Die Lauffenmühle bedient einen weitverzweigten Abnehmerkreis von Konfektionären in den Bereichen der Damenoberbekleidung, Herren- und Kinderbekleidung, Berufsbekleidung und im Freizeitsektor. Behörden und Ausrüster für technische Gewebe in Europa und Übersee gehören ebenfalls zu ihrem Kundenstamm. Ein beachtlicher Umsatz wird mit Garnen für Strickerei- und Webereikunden erzielt.“[13]

Erwartungen an den Binnenmarkt

Die Lauffenmühle sah sich für den Europäischen Binnenmarkt gerüstet, schloss sich verschiedenen wirtschaftspolitischen Forderungen an, wie der nach einer „autonomen europäischen Zentralbank“ sowie einer gleichmäßigen Verteilung der gesetzlichen Verpflichtungen zum Umweltschutz in allen EG-Ländern und eine europaweite „Harmonisierung des Finanz- und Steuerrechts“. Man erwartete vielerlei Vorteile durch den „Wegfall der Zölle“ (vor allem im Hinblick auf die Transportzeiten und -kosten, „da sehr viel bürokratischer Aufwand einfach entfallen kann“) sowie einen „freizügigen Kapitalmarkt“ – etwa „zur Realisierung und Gestaltung von Kooperationen und Fusionen.“ In Bezug auf den freien Warenverkehr sah sich die Lauffenmühle durch ihre „europaweit ausgedehnt(en) Aktivitäten“ erfahren.[14]

Problemvorschau

Die „Ausgangsposition im Preiskampf“ sah das Unternehmen durch „hohes Lohnniveau und hohe Lohnzusatzkosten“ ebenso gefährdet wie durch: „Strenge Arbeits- und Sozialbestimmungen, gekoppelt mit relativ kurzen Arbeitszeiten und den EG-weit kürzesten Betriebszeiten“ sowie dem hohen, erforderlichen „Investitionsvolumen“, das sich „– aufgrund der kürzesten Maschinenlaufzeiten - über einen weitaus längeren Zeitraum amortisieren (muß).“ Genannt werden auch die in Deutschland „strengen und aufwendigen Umweltauflagen“ im Vergleich zu den USA, die „einen noch höheren Anteil des Bruttosozialprodukts als die Bundesrepublik in den Umweltschutz (investiert). Schließlich schlägt die im internationalen Vergleich höchste Unternehmensbesteuerung besonders hoch zu Buche.“[15]

Stärken der Lauffenmühle

Das Unternehmen konzipierte 1991 eine weitere Intensivierung seiner bis dahin entwickelten Kompetenzen als Lösung: Weiter verbesserte Qualität statt billiger Produkte, ausgeweitete Kundeninformation, rasche Reaktion auf (Mode-)Trends, hohe Qualifizierung und Ausbildung der Arbeitnehmer (mit der Gefahr der Abwanderung), moderne Arbeitsplätze, intensive Fortbildung (genannt wird die Schulung der Mitarbeiter in der Gemeinschaftsusbildungsstätte der Textilindustrie GATEX in Bad Säckingen), die permanente Erneuerung der Anlagen durch „modernste Elektronik“. Pluspunkt sei auch: „Ein enges Netz von Auslandsvertretungen in Europa und Übersee.“[16]

Im Fazit sah der Autor das Unternehmen in der Lage, „sich den Anforderungen des neuen großen europäischen Marktes zu stellen. Die Lauffenmühle und die Mitarbeiter sind sich dieser neuen Aufgabe bewußt.“[17]

Textilkrise

Trotz der optimistischen Haltung und der vermeintlich guten ‚Aufstellung‘ fällt die erste Insolvenzmeldung des Unternehmens bereits ins Jahr 1993.

Insolvenzen

  • 1993/1994 folgten Insolvenzen in kurzer Zeit aufeinander, die ebenso schnell wieder aufgehoben waren. Seit dieser Zeit bis 2009 war der Insolvenzverwalter Volker Grub für das Unternehmen aktiv.
  • „Dezember 1994: Die Spinnerei und Weberei Lauffenmühle beantragt Vergleich, doch kann das Werk mit Unterstützung des Landes und der Banken weiterarbeiten.“
  • „März 1995: Rund 500 Mitarbeiter der Lauffenmühle, Lauchringen und Lörrach-Brombach, protestieren vor der Deutschen Bank in Freiburg gegen sie starre Haltung der Banken bei der finanziellen Hilfe für das in Bedrängnis geratene Werk.“[18]
  • 1996/97 stand der Betrieb dann vollständig vor dem Aus. Als Retter erschienen zwar kurzfristig Investoren aus Indien und die Übernahme wurde bereits in einem Festakt begangen, doch war das Geschäft noch in der Nacht zuvor ‚geplatzt‘. Als daraufhin auch die Deutsche Bank jede Unterstützung einstellte, kam es zu gemeinsamen Aktionen von Geschäftsführung, Betriebsrat und Belegschaft sowie der Gemeinde Lauchringen unter Bürgermeister Berthold Schmidt. Ein „Tag der Offenen Tür“ wurde für die Bevölkerung eingerichtet und eine weitere Demonstration in Freiburg – nun auch mit vielen Teilnehmern aus der Einwohnerschaft – zum Sitz der Deutschen Bank veranstaltet.[19]
  • Die Aktivitäten erregten auch überregional Interesse und „am 1. Februar 1997 übernahm der deutsche Investor Claas E. Daun über seine Mechanische Baumwoll Spinnerei&Weberei den Textilanbieter.“[20]
  • Am 9. März 2009 meldete die operative Gesellschaft Lauffenmühle GmbH & Co. KG, die zu diesem Zeitpunkt noch rund 450 Mitarbeiter hatte, die nächste Insolvenz an.[21] Am 21. August 2009 verließ die Lauffenmühle GmbH & Co. KG mit Werken in Lauchringen und Brombach die Insolvenz wieder.[22]

Seit der Umstrukturierung 2009 konzentrierte sich das Unternehmen auf die Fertigung technischer Gewebe für Berufs- und Schutzkleidung.

Der Umstrukturierung war auch schon länger das Werk in Blumberg zum Opfer gefallen:

Mit dem Insolvenzantrag am 9. März 2009 begann auch der Abriss der zweiten Lauffenmühle-Halle der Weberei in Blumberg. Die erste Halle war bereits nach der Schließung „vor ein paar Jahren“ abgerissen worden, teilte der Südkurier mit: Die Hallen wurden von dem „Architekten Egon Eiermann erbaut und Ende 1950 als Europas modernste Taschentuchweberei eingeweiht. Egon Eiermann hat unter anderem auch die Gedächtniskirche in Berlin gestaltet. Die Lauffenmühle galt Architektur-Studenten in aller Welt jahrzehntelang als Studien-Objekt für einen modernen Industriezweckbau. In der einstigen Weberei fanden in ihrer Blütezeit bis zu 800 Menschen Arbeit, vorwiegend Frauen.“[23]

Anmerkungen

  1. In Lauchringen arbeiteten 1991 ca. 900 Mitarbeiter, in Blumberg 300, in Lörrach und Brombach ca. 700 und in Höllstein produzierten 340 Mitarbeiter „den beliebtesten Stoff der Welt: Denim.“ (N. Efringer, Aufstellung S. 46).

Weblinks

Literatur

  • Nikolaus Efringer (unter Mitarbeit des Fördernachwuchskreises der Lauffenmühle): Textilmarkt und Lauffenmühle - erfolgreich in den Binnenmarkt in: Heimat am Hochrhein, Jahrbuch des Landkreises Waldshut 1992, Band XVII, Verlag des SÜDKURIER Konstanz 1991. ISBN 3-87799-103-3.
  • Karl-Friedrich Hoggenmüller: Die Gemeinde Lauchringen, in: Heimat am Hochrhein, Jahrbuch des Landkreises Waldshut, Band XXI, 1996. ISBN 3-7650-8159-0.
  • Walter Weissenberger: Der Wutachlauffen bei Unterlauchringen-Tiengen, in: Heimat am Hochrhein, Schriftenreihe des Landkreises Waldshut, Band 4, 1969/70.

Einzelnachweise

  1. Nach: Karl-Friedrich Hoggenmüller: Die Gemeinde Lauchringen, in: Heimat am Hochrhein 1996, S. 16.
  2. Forum Advantum 30. September 2015
  3. Uthe Martin/BUT: Lauffenmühle erneut insolvent., Südkurier, 1. Oktober 2015, S. 29.
  4. Uthe Martin/BUT: Lauffenmühle erneut insolvent., Südkurier, 1. Oktober 2015, S. 29.
  5. Pressemitteilung der Lauffenmühle, zit. in: Uthe Martin/BUT: Lauffenmühle erneut insolvent., Südkurier, 1. Oktober 2015, S. 29.
  6. Pressemitteilung der Lauffenmühle, zit. in: Uthe Martin/BUT: Lauffenmühle erneut insolvent., Südkurier, 1. Oktober 2015, S. 29.
  7. Forum Advantum 30. September 2015
  8. GENIOS BranchenWissen Nr. 01/2010 vom 20. Januar 2010 TEXTIL: Deutschlands größter Textilit: die Daun-Gruppe aus Rastede. genios 20100120 >
  9. Walter Weissenberger: Der Wutachlauffen bei Unterlauchringen-Tiengen, in: Heimat am Hochrhein, 1969/70, S. 26 ff.
  10. Karl-Friedrich Hoggenmüller: Die Gemeinde Lauchringen, in: Heimat am Hochrhein 1996, S. 13 ff.
  11. Nikolaus Efringer (unter Mitarbeit des Fördernachwuchskreises der Lauffenmühle): Textilmarkt und Lauffenmühle - erfolgreich in den Binnenmarkt in: Heimat am Hochrhein, Jahrbuch des Landkreises Waldshut 1992, Band XVII, Verlag des SÜDKURIER Konstanz 1991, S. 42.
  12. N. Efringer/Fördernachwuchskreis: Textilmarkt und Lauffenmühle, S. 42 ff.
  13. N. Efringer/Fördernachwuchskreis: Textilmarkt und Lauffenmühle, S. 43.
  14. N. Efringer/Fördernachwuchskreis: Textilmarkt und Lauffenmühle, S. 43 ff.
  15. N. Efringer/Fördernachwuchskreis: Textilmarkt und Lauffenmühle, S. 49.
  16. N. Efringer/Fördernachwuchskreis: Textilmarkt und Lauffenmühle, S. 50 f.
  17. N. Efringer/Fördernachwuchskreis: Textilmarkt und Lauffenmühle, S. 52.
  18. Zitate: Heimat am Hochrhein, 1996: Chronik v. Andreas Bader, S. 109 und 111.
  19. Dokumentiert ist der Zeitabschnitt in dem von der Gemeinde Lauchringen und dem Unternehmen finanzierten Film „Der Kampf der Lauffenmühle 1996/97“, Impuls-Videoproduktion 1998, Archiv des TV Eichberg.
  20. Ulrike Wollenschläger: Lauffenmühle ist insolvent Textilwirtschaft vom 9. März 2009
  21. Lauffenmühle ist insolvent, Badische Zeitung, 10. März 2009
  22. Lauffenmühle verlässt Insolvenz,Badische Zeitung, 21. August 2009
  23. Südkurier: Zweite Lauffenmühle-Halle wird abgerissen, 10. März 2009.