Lautenspielerin am Fenster

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Lautenspielerin am Fenster (Jan Vermeer)
Lautenspielerin am Fenster
Jan Vermeer, 1664
Öl auf Leinwand
51,4 × 45,7 cm
Metropolitan Museum of Art
Vorlage:Infobox Gemälde/Wartung/Museum

Lautenspielerin am Fenster ist ein 51,4 Zentimeter hohes und 45,7 Zentimeter breites Ölgemälde von Jan Vermeer. Es ist eines von mehreren Bildern, auf denen Vermeer junge Frauen beim Musizieren malte. Die Lautenspielerin am Fenster ist Bestandteil der Sammlung des Metropolitan Museum of Art.

Bildbeschreibung

Das Gemälde zeigt eine junge Frau beim Stimmen ihrer Laute. Sie trägt eine gelbweiße Satin-Jacke mit Pelzbesatz, eine Perlenkette und eine große Perle als Ohrgehänge. Sie konzentriert sich nicht auf ihr Tun, sondern schaut nach links aus dem Fenster. Dabei ist dem Betrachter nicht ersichtlich, ob sie jemanden oder etwas ansieht oder verträumt hinausblickt. Vor der jungen Frau auf dem Tisch liegen Bücher, ein Buch liegt zudem auf dem Boden nahe der unteren rechten Bildecke. Im linken Vordergrund befindet sich ein Stuhl, dessen Löwenkopf sich deutlich vom hellen Hintergrund abhebt. Über dem Stuhl liegt ein blauer Mantel oder ein Tuch. Kaum zu erkennen ist die unter dem Tisch liegende Viola da Gamba.[1]

Im Bildhintergrund hängt an der Wand eine große Europakarte. Darunter befindet sich am rechten Bildrand ein weiterer Stuhl.

Zuschreibung und Datierung

Die Zuschreibung der Lautenspielerin am Fenster als Werk Vermeers ist allgemein anerkannt, nur Albert Blankert bezweifelt diese. Die Datierung des Bildes ist wie bei vielen Werken Vermeers schwierig, da sie nicht vom Künstler festgehalten wurde. Zwei Datierungen werden diskutiert. Zum einen die Einordnung um 1665 aufgrund von stilistischen Ähnlichkeiten zum Bild Briefschreiberin in Gelb, zum anderen wird auch 1662/1663 diskutiert, da die Lautenspielerin am Fenster Gemeinsamkeiten in der Komposition mit dem Bild Junge Frau mit Wasserkanne am Fenster aufweist.[2]

Provenienz

Das Bild Lautenspielerin am Fenster wurde möglicherweise auf der Auktion Philippus van der Schley und Daniel du Pré am 22. Dezember 1817 in Amsterdam versteigert. In der Folge wurde es von Collis S. Huntington erworben und von ihm mit seiner gesamten Sammlung dem Metropolitan Museum of Art vererbt.

Literatur

  • Norbert Schneider: Vermeer sämtliche Gemälde. Taschen, Köln 2004, ISBN 3-8228-6377-7.
  • Arthur K. Wheelock: Vermeer. 2. Auflage. DuMont Literatur- und Kunstverlag, Köln 2003, ISBN 3-8321-7339-0, (DuMont's Bibliothek grosser Maler).
  • Jeroen Giltaij, Peter Hecht: Der Zauber des Alltäglichen. Holländische Malerei von Adriaen Brouwer bis Johannes Vermeer. Hatje Cantz Verlag, Ostfildern-Ruit 2005, ISBN 3-7757-1522-3, (Ausstellungskatalog).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Jeroen Giltaij: Der Zauber des Alltäglichen. Holländische Malerei von Adriaen Brouwer bis Johannes Vermeer. Hatje cantz Verlag, Ostfildern-Ruit 2005. Seite 246.
  2. Jeroen Giltaij: Der Zauber des Alltäglichen. Holländische Malerei von Adriaen Brouwer bis Johannes Vermeer. Hatje cantz Verlag, Ostfildern-Ruit 2005. Seite 247.