Leopold von Hoverbeck

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Leopold von Hoverbeck, Grafik von Hermann Scherenberg, 1862

Leopold Freiherr von Hoverbeck (* 25. Juli 1822 in Nickelsdorf bei Allenstein; † 12. August 1875 in Gersau) war ein deutscher Gutsbesitzer und Politiker in Ostpreußen.

Seine Eltern waren der Rittmeister und Rittergutsbesitzer Ernst von Hoverbeck (1787–1868) und dessen Ehefrau Wilhelmine Thiel (1794–1866).

Leben

Hoverbeck besuchte von 1832 bis 1840 das Collegium Fridericianum. Nach dem glänzenden Abitur studierte er Rechtswissenschaft an der Albertus-Universität Königsberg.1840 wurde er Mitglied und Senior des Corps Littuania.[1] Als Inaktiver wechselte er vorübergehend an die Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin. Er bewirtschaftete ab 1845 Rittergüter in Ostpreußen. Als Littuania sich 1848 auf dem Höhepunkt des Progress in eine Landsmannschaft und ein Corps teilte, stand er zur liberalen Landsmannschaft. Nach weiterer Ausbildung und Tätigkeit in der Landwirtschaft übernahm er 1857 das väterliche Gut. Von 1862 bis 1875 war er Landschaftsdirektor der Provinz Ostpreußen. Zeitlebens war er ein enger Freund des Philologen und Politikers Carl Witt.

In der liberalen Tradition seiner Familie wurde Hoverbeck 1859 für die Liberale Partei ins Preußische Abgeordnetenhaus gewählt, dem er bis 1870 angehörte.[2] Dort gründete er 1861 die Fraktion der Junglitauer. Aus ihr ging später die Deutsche Fortschrittspartei hervor, in der Hoverbeck zu den einflussreichsten Mitgliedern zählte. Von 1867 bis 1870 saß er als Abgeordneter des Wahlkreises Berlin 2 im Reichstag des Norddeutschen Bundes.[3]

Bei der Reichstagswahl 1871 und der Reichstagswahl 1874 kam er für den Wahlkreis Gumbinnen 7 (Sensburg – Ortelsburg) in den Reichstag (Deutsches Kaiserreich). Er führte die Fortschrittsfraktion.[4]

Familie

Er heiratete 1853 Leopoldine Käswurm (* 1831), diese war die Tochter des Rittergutsbesitzers Gottlieb Käswurm und dessen Ehefrau Karoline Wilwodinger, beide entstammten Salzburger Emigrantenfamilien. Das Paar hatte keine eigenen Kinder aber eine Adoptivtochter.

Einzelnachweise

  1. Kösener Korps-Listen 1910, 140, 183
  2. Bernhard Mann (Bearb.): Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 3). Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-770-05146-7, S. 191.
  3. Bernd Haunfelder, Klaus Erich Pollmann (Bearb.): Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 2). Droste, Düsseldorf 1989, ISBN 3-770-05151-3, S. 176 (Foto), S. 420 (Kurzbiographie).
  4. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Carl Heymanns Verlag, Berlin 1904, S. 12

Literatur

Weblinks

Wikisource: Leopold von Hoverbeck – Quellen und Volltexte