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Liste der denkmalgeschützten Objekte in Münster (Tirol)

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Die Liste der denkmalgeschützten Objekte in Münster enthält die 8 denkmalgeschützten, unbeweglichen Objekte der Gemeinde Münster.[1]

Denkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karte
Objekte in Liste der denkmalgeschützten Objekte in Münster (Quelle: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Münster (Tirol) (Q1857254) auf Wikidata).
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Foto   Denkmal Standort Beschreibung
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HERIS-ID: 59756
Objekt-ID: 71326

TKK: 2925
Dorf 93
Standort
KG: Münster
Der dreigeschoßige gemauerte Bau über Mittelflurgrundriss mit Krüppelwalmdach wurde um 1755/56 nach Plänen von Jakob Singer errichtet. Die Fassaden sind mit Putzfaschenrahmungen um Fenster- und Türöffnungen, Gesimsen und Eckquaderungen gestaltet. Auf beiden Giebelseiten befinden sich Segmentbogenportale mit Marmorgewänden, an der östlichen Traufseite ein kleiner Balkon. Die Innenräume sind mit einfachen Stuckdecken versehen. Der Saal im zweiten Obergeschoß ist mit Leinwandbildern der vier lateinischen Kirchenlehrer von Christoph Anton Mayr von 1767 geschmückt und zählt zu den prachtvollsten Repräsentationsräumen des Rokoko in Tirol.[2]
Datei hochladen Friedhof mit Obs, Aufbahrungskapelle und Kriegerdenkmal
HERIS-ID: 106578
Objekt-ID: 123757

TKK: 2931, 2929
bei Dorf 95
Standort
KG: Münster
Der von einer Mauer eingefasste Friedhof umgibt die Kirche auf allen Seiten und geht ins Mittelalter zurück.[3] Im Nordosten in die Mauer eingebunden ist die „Obs“, eine überdachte Vorhalle mit mächtigem offenem Dachstuhl, die 1532 erbaut und im 17. Jahrhundert umgestaltet wurde. Sie diente als sogenannte Totenrast, in der der Priester das Herannahen des Leichenzugs erwartete. Der rundbogige Durchgang ist mit einem Schmiedeeisengitter aus dem 20. Jahrhundert versehen.[4] Westlich der Kirche steht die 1894 errichtete Totenkapelle. Ihr Innenraum weist ein flaches Tonnengewölbe auf, in der halbrunden Apsis befindet sich eine durch ein Schmiedeeisengitter abgetrennte Lourdesgrotte mit Schnitzfiguren der Madonna und der hl. Bernadette. Die Gewölbemalereien wurden von Emanuel Walch geschaffen.[5] Das Kriegerdenkmal wurde 1953/54 anstelle eines Vorgängerbaus als offene, bildstockartige Kapelle mit vorkragendem, hölzernem Dachstuhl errichtet. In der dreiseitigen Nische befindet sich ein geschnitztes Kruzifix von Peter Schneider, an den Seitenwänden Marmortafeln mit den Namen der Gefallenen und Vermissten beider Weltkriege.[6]

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Kath. Pfarrkirche Unsere Liebe Frau Mariä Himmelfahrt
HERIS-ID: 55726
Objekt-ID: 64534

TKK: 2923
neben Dorf 95
Standort
KG: Münster
Die erste Kirche wurde im 8. Jahrhundert errichtet. Der heutige Bau wurde 1480/89 spätgotisch umgebaut und 1745/46 unter Leitung von Jakob Singer barockisiert. An das einschiffige Langhaus mit halbrund geschlossener Apsis ist an der Südseite die zweigeschoßige Sakristei von 1503/04, an der Nordseite der im Kern gotische Turm angebaut. Die westliche Giebelfassade weist ein Rundbogenportal auf, das von Pfeilern aus Hagauer Marmor und Gebälk mit seitlichen Obelisken gerahmt ist. Im Inneren sind das dreijochige Langhaus und der zweijochige Chor von einer Stichkappentonne auf Wandpfeilern mit Pilastervorlagen überwölbt. Der Stuck stammt von Kassian Singer, die Deckenmalereien wurden 1747 von Christoph Anton Mayr geschaffen und bis auf das Fresko über der Empore 1891/92 von Emanuel Walch übermalt. An der nördlichen Langhauswand befinden sich Reste gotischer Wandmalerei um 1330.[7] Der Hochaltar von 1765/66 beherbergt das Gnadenbild einer bekleideten, stehenden Madonna mit Kind um 1420.[8]

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Bauernhof Berger
HERIS-ID: 46382
Objekt-ID: 48282

TKK: 2935
Haus 20
Standort
KG: Münster
Das ehemalige Wirtschaftsgebäude der Burg Lichtenwerth wurde urkundlich 1493 erstmals erwähnt. Der Einhof mit rückwärts anschließendem, niedrigerem Wirtschaftsgebäude ist ein zweigeschoßiges, langgestrecktes Gebäude über Mittelflurgrundriss mit Satteldach und stammt im Kern aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. 1930 wurden die ehemalige Pferdeställe zu Wohnräumen ausgebaut, das Dach und der Tennenbereich erneuert. Das Dachgeschoß ist holzverschalt, seitlich befindet sich ein verschalter Giebelsöller mit wellenförmig geschnittenen Blendbrettern und balusterartigem Geländer, Südseitig ein weiterer Balkon, der Wohn- und Wirtschaftstrakt außen miteinander verbindet. Die Fensteröffnungen mit abgefastem Sturz haben gotische Fensterstöcke aus Kramsacher Marmor. Das Haus ist traufseitig Traufseite über ein großes Rundbogenportal mit abgefastem Gewände erschlossen. Vor einem Fenster im Obergeschoß befindet sich ein schmiedeeisernes Korbgitter mit Rautenmuster, Blechschnittblüten und stilisierter Spindelblume als Bekrönung aus der Zeit um 1800. Eine Holztafel über dem Portal an der Nordseite zeigt ein in Tempera gemaltes Bild Maria von der immerwährenden Hilfe aus dem 20. Jahrhundert. Im Inneren sind der breite Hausgang und die Küche mit Tonnengewölben versehen. Das Wirtschaftsgebäude ist in Mischbauweise errichtet und besteht aus einem gemauerten Stall und einem in Blockbauweise errichteten Obergeschoß, teilweise mit Bundwerk.[9]

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Schloss Lichtenwerth
HERIS-ID: 39964
Objekt-ID: 39824

TKK: 4192
Lichtwerth 1
Standort
KG: Münster
Die auf einer verlandeten Inninsel gelegene Burg wurde 1212 erstmals urkundlich erwähnt, vermutlich wurde sie von den Ministerialen von Freundsberg gegründet. Die ursprünglich freistehende Hochburg des frühen 13. Jahrhunderts über rechteckigem Grundriss und mit Tor in der Südwestecke der Anlage weist eine einheitliche romanische Bausubstanz auf. Die in den Bering eingebundenen Gebäudeteile umschließen einen Hof. An den Schmalseiten steht jeweils ein Turm, der westliche ist gekappt. An der südlichen Mauer befindet sich der dreigeschoßige Palas mit Burgkapelle, westseitig die geräumige Vorburg mit Wirtschaftsgebäuden. Die Kapelle Maria Schnee an der Ostseite des Palas wurde 1620 neu geweiht und 1776 umgestaltet. Sie weist ein Tonnengewölbe mit Stichkappen und zarter Stuckdekoration auf.[10]

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Schloss Neumatzen (Schlösschen Lipperheide, Neuschloss Matzen)
HERIS-ID: 39965
Objekt-ID: 39825

TKK: 4191
Neumatzen 4
Standort
KG: Münster
Das von einem Garten mit Nebengebäuden umgebene Schlösschen steht am südlichen Ende des Schlossparks Matzen. Der historistische Bau wurde um 1890 von Georg von Hauberrisser für Franz von Lipperheide errichtet. Der Baukomplex über einem asymmetrisch strukturierten Grundriss ist durch unterschiedliche Geschoßhöhen, Veranden, Türmchen, polygonale Eckerker mit Zwiebelhauben sowie durch Treppengiebel und aufwendig gestaltete Rahmungen der Wandöffnungen gegliedert.[11]
Datei hochladen Grünangerkapelle (Grünangerlkapelle)
HERIS-ID: 106590
Objekt-ID: 123771

TKK: 2926

Standort
KG: Münster
Die gemauerte, einjochige Wallfahrtskapelle mit dreiseitigem Chorschluss und abgewalmtem Satteldach wurde im 18. Jahrhundert errichtet. Sie ist giebelseitig über ein Segmentbogenportal mit Vordach und einer Eingangstür mit aufwändigem Schnitzdekor erschlossen. Die Fassaden sind durch Putzfaschenrahmungen von Tür- und Fensteröffnungen, Mauerkanten und Gesimsunterteilungen gegliedert. Das Innere weist ein Tonnengewölbe mit Gewölbemalereien aus dem Ende des 19. Jahrhunderts (Mariensymbolik, Dekormalerei) auf. Bei einer Restaurierung wurde im Langhaus ein barockes Fresko mit Darstellung der Mater Dolorosa freigelegt. Glasfenster zeigen die hll. Josef und Antonius von Padua.[12]

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Kniepasskapelle (Kniepaßkapelle)
HERIS-ID: 106592
Objekt-ID: 123773

TKK: 2934

Standort
KG: Münster
Die im Wald gelegene gemauerte, einjochige Kapelle mit eingezogenem, dreiseitigem Chor und Satteldach bzw. Walmdach ist am Triumphbogen mit 1727, am Portal mit 1731 bezeichnet. Sie ist giebelseitig über ein Rundbogenportal mit seitlich stuckierten Lisenen und vorspringendem Dreiecksgiebelüberdachung mit Darstellung des hl. Georg erschlossen. Das Innere weist ein Tonnengewölbe mit Stichkappen auf, der Chor ist durch ein Gitter abgetrennt. Der Raum ist mit reichem Stuckdekor und Gewölbemalereien (heilige Familie mit Maria, Anna und dem Jesuskind sowie Christus- und Marienmonogramm) versehen.[13]

Legende[Quelltext bearbeiten]

Quelle für die Auswahl der Objekte sind die vom BDA jährlich veröffentlichten Denkmallisten des jeweiligen Landes.[1] Die Tabelle enthält im Einzelnen folgende Informationen:

Foto: Fotografie des Denkmals. Klicken des Fotos erzeugt eine vergrößerte Ansicht. Daneben finden sich ein oder zwei Symbole:
Das Symbol bedeutet, dass weitere Fotos des Objekts verfügbar sind. Durch Klicken des Symbols werden sie angezeigt.
Durch Klicken des Symbols können weitere Fotos des Objekts in das Medienarchiv Wikimedia Commons hochgeladen werden.
Denkmal: Bezeichnung des Denkmals. Es ist die Bezeichnung angegeben, wie sie vom Bundesdenkmalamt (BDA) verwendet wird.
Weiters sind ein oder mehrere Objekt-Identifier für das Denkmal angeführt, deren wichtigste die hier kurz mit HERIS-ID bezeichnete aktuelle Datenbankschlüssel (Heritage Information System ID der Datenbank österreichischer Kulturdenkmale (P9154)) und der mit Objekt-ID bezeichnete alte Datenbankschlüssel des BDAs (auch DBMS-ID, Objekt-ID der Datenbank österreichischer Kulturdenkmale (P2951), hinfällig nach Vollendung der Transition) sind. Weitere Identifier verlinken entweder auf andere externe Datenbanken (z. B. Tiroler Kunstkataster) oder auf weitere Wikipedia-Repräsentationen desselben Objekts (z. B. Gemeindebauten in Wien), abhängig von den Einträgen im zugehörigen Wikidata-Item, das auch verlinkt ist.
Standort: Es ist die Adresse angegeben. Bei freistehenden Objekten ohne Adresse (zum Beispiel bei Bildstöcken) ist im Regelfall eine Adresse angegeben, die in der Nähe des Objekts liegt. Durch Aufruf des Links Standort wird die Lage des Denkmals in verschiedenen Kartenprojekten angezeigt. Darunter ist die Katastralgemeinde (KG) angegeben.
Beschreibung: Kurze Angaben zum Denkmal.

Die Tabelle ist alphabetisch nach dem Standort des Denkmals sortiert. Das Sortierkriterium ist die Katastralgemeinde und innerhalb dieser die Adresse.

Durch Klicken von Karte mit allen Koordinaten (rechts oben im Artikel) wird die Lage aller Denkmale im gewählten Kartenobjekt angezeigt.

Abkürzungen des BDAs: BR … Baurecht, EZ … Einlagezahl, GB … Grundbuch, GstNr. … Grundstücksnummer, KG … Katastralgemeinde, 0G … Grundstücksnummernadresse

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Denkmalgeschützte Objekte in Münster – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Tirol – unbewegliche und archäologische Denkmale unter Denkmalschutz. (PDF), (CSV). Bundesdenkmalamt, Stand: 5. Juni 2023.
  2. Drexel, Schmid-Pittl: Pfarrhaus Münster. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 6. März 2021.
  3. Fingernagel-Grüll, Schmid-Pittl: Friedhof Münster. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 10. März 2021.
  4. Drexel, Schmid-Pittl: überdachter Friedhofseingang, Obs. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 10. März 2021.
  5. Drexel, Schmid-Pittl: Friedhofskapelle, Totenkapelle. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 10. März 2021.
  6. Drexel, Schmid-Pittl: Nischenbildstock, Kriegerdenkmal mit Kruzifix. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 10. März 2021.
  7. Drexel, Wiesauer: Pfarrkirche Unsere Liebe Frau Mariae Himmelfahrt. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 10. März 2021.
  8. Inge Dollinger: Tiroler Wallfahrtsbuch. Die Wallfahrtsorte Nord-, Ost- und Südtirols. Tyrolia – Athesia, Innsbruck – Bozen 1982, ISBN 3-7022-1442-9, S. 83–84.
  9. Drexel, Schmid-Pittl: Einhof, quergeteilt, Mittelflurgrundriss, Bergerhof. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 19. März 2024.
  10. Drexel, Wiesauer: Burg Lichtenwerth, Schloss Lichtwerth. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 19. März 2024.
  11. Drexel, Wiesauer: Schloss Neumatzen, Lipperheide. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 19. März 2024.
  12. Drexel, Schmid-Pittl: Wegkapelle, Grünangerlkapelle. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 19. März 2024.
  13. Drexel, Schmid-Pittl: Wegkapelle, Kniepasskapelle. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 19. März 2024.
  14. § 2a Denkmalschutzgesetz im Rechtsinformationssystem des Bundes.