Lucienne Peiry

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Lucienne Peiry (* 4. September 1961 in Lausanne) ist eine Schweizer Kunsthistorikerin.

Sie ist Expertin für Art brut und veröffentlichte mehrere massgebliche Bücher zu diesem Thema. Bis 2011 leitete sie das Lausanner Musée de l’Art brut; heute, 2013, dient sie diesem Museum als Forschungsdirektorin und Botschafterin.

Leben

Lucienne Peiry wuchs in einfachen Verhältnissen im Schweizer Kanton Freiburg auf. Museumsbesuche waren kein Thema in der Familie. Auf einem Schulausflug ins Musée de l’Art Brut erlebte sie, ihren eigenen Worten zufolge, «une déflagration poétique», eine «poetische Explosion»: Sie begann, sich für Art Brut zu begeistern. An der Universität von Lausanne schrieb sie sich als Studentin der Kunstgeschichte ein. Unter Michel Thévoz schrieb sie eine Dissertation zum Thema Art Brut. Sie wurde damit 1996 die erste Frau, die in Lausanne als Kunsthistorikerin promovierte.

Ihre Dissertation erschien bei Flammarion als Buch und wurde zum Standardwerk. Es wurde ins Deutsche und ins Englische übersetzt und erscheint demnächst, Stand 2013, auch auf Chinesisch.

Von 1987 bis 2001 arbeitete Lucienne Peiry als Kulturjournalistin für Radio suisse romande. 2001 wurde sie als Nachfolgerin von Michel Thévoz zur Direktorin des Musée de l’Art Brut berufen. In dieser Funktion unternahm sie Reisen innerhalb der Schweiz, in verschiedene europäische Länder, aber auch nach Indien, Japan, China und Ghana, um dort Werke und Künstler des Art Brut zu entdecken. Auf ihre Initiative hin produzierte der Regisseur und Journalist Philippe Lespinasse mehrere Filme über Künstler des Art Brut.

2003 organisierte sie gemeinsam mit dem Kunstmuseum Basel und dem Musée cantonal des Beaux-Arts de Lausanne die Ausstellung Louis Soutter et la Musique. Christian Zacharias, Dirigent am Orchestre de Chambre de Lausanne, wirkte bei diesem Projekt mit. Weitere gemeinsame Projekte unternahm sie unter anderem mit dem Lausanner Théâtre de Vidy und dem Freiburger Musée d’Art et d’Histoire. Seit 2011 unterrichtet sie darüber hinaus an der École polytechnique fédérale de Lausanne.

2012 gab Lucienne Peiry die Stellung als Leiterin des Museums auf; stattdessen wurde sie Direktorin für Forschung und internationale Beziehungen. Sie vertritt das Museum im Ausland und organisiert dort Ausstellungen und Konferenzen. Sie forscht weltweit nach Künstlern und deren Schaffen und organisiert einschlägige Publikationen.

Lucienne Peiry ist verheiratet und Mutter zweier Kinder.

Veröffentlichungen

Weblinks