Ludovico Trevisan

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 26. Juli 2015 um 19:27 Uhr durch Aka (Diskussion | Beiträge) (→‎Einzelnachweise: Halbgeviertstrich | neue Fehlerliste: Auszeichnungsfehler). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ludovico Trevisan, Gemälde von Andrea Mantegna, um 1460

Ludovico Trevisan(o) (* November 1401 in Venedig; † 22. März 1465 in Rom; fälschlicherweise oft Ludovico Scarampi) war ein Kardinal des 15. Jahrhunderts.

Leben

Frühe Jahre

Ludovico Trevisan studierte zunächst Poesie, dann Kunst und Medizin und bekam 1425 seinen Doktortitel. Nach seinen Studien unterrichtete er Medizin in Venedig, ehe ihn Kardinal Gabriele Condulmer um 1430 als Physicus nach Rom holte. Als Condulmer 1431 Papst Eugen IV. wurde, ernannte er Trevisan zum cubicularius und Apostolischen Skriptor. Um diese Zeit muss er auch seine Weihen erhalten haben.

Bischof und Kardinal

1435 wurde er Bischof von Trogir (it.: Traù), was er bis 1437 blieb. 1439 wurde er Patriarch von Aquileia. Diesen Posten behielt er bis zu seinem Tod.

Nach verschiedenen Reisen mit dem Papst und einer Legatentätigkeit in der Romagna nahm ihn Eugen IV. am 1. Juli 1440 ins Kardinalskollegium auf. Im selben Jahr wurde Trevisan Camerlengo. Er unterstützte den Papst beim Wiederaufbau von Rom und half ihm auch militärisch bei der Sicherung des Kirchenstaates[1] und war maßgeblich am Sturz Kardinal Giovanni Vitelleschis beteiligt. Er reiste in den folgenden Jahren als Legat durch Italien, kehrte mehrmals nach Rom zurück und nahm schließlich am Konklave von 1447 teil, das Nikolaus V. zum Papst wählte. Zusammen mit Francesco Condulmer (1390–1453) reiste Trevisan danach ins Königreich Neapel.

Acht Jahre später nahm er an der Wahl Calixts III. teil. Der neue Papst ernannte ihn zum Admiral der päpstlichen Flotte. In dieser Tätigkeit eroberte er 1456 viele Inseln des Mittelmeers, deren Gouverneur er schließlich wurde. Dem Nachfolger Pius II. bereitete der mächtige Trevinsan einige Schwierigkeiten, setzte sich beispielsweise 1459 vom Fürstenkongress in Mantua ab.[2] Auch aus seiner persönlichen Abneigung gegen Kardinal Pietro Barbo machte er keinen Hehl. Als Barbo 1464 zu Papst Paul II. gewählt wurde, ernannte der ihn zum Kardinalbischof von Albano. Trotzdem behielt er seine Rivalität zu dem Papst bei. Aus Verbitterung über dessen Wahl soll er dann auch gestorben sein.[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Jürgen Dendorfer/Ralf Lützelschwab: Die Geschichte des Kardinalats im Mittelalter, Stuttgart 2011, S. 354
  2. Dendorfer/Lützelschwab, S. 352
  3. Dendorfer/Lützelschwab, S.352, Anmerkung 43
VorgängerAmtNachfolger
Francesco CondulmerCamerlengo
1440–1465
Latino Orsini
VorgängerAmtNachfolger
Ludwig IV. von TeckPatriarch von Aquileia
14391465
Marco Barbo