Lücklemberg

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Lücklemberg
Stadt Dortmund
Koordinaten: 51° 28′ N, 7° 28′ OKoordinaten: 51° 27′ 41″ N, 7° 28′ 2″ O
Höhe: ca. 120 m
Einwohner: 4795 (31. Dez. 2013)
Eingemeindung: 1. Mai 1922
Eingemeindet nach: Wellinghofen
Postleitzahlen: 44225, 44229
Vorwahl: 0231

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Unterbezirk: 682

Lücklemberg ist ein südlicher Stadtteil von Dortmund im Stadtbezirk Hombruch.

Der Ortsname leitet sich von den beiden Bauerschaften Lück und Lemberg ab und wird daher auf der zweiten Silbe betont. Der Vorort ist heute eines der gehobenen stadtnahen Wohngebiete in Dortmund. Im Stadtteil finden sich zahlreiche repräsentative Villen und Herrenhäuser. Zu erwähnen ist insbesondere die Villa Opländer, die 1924 für den Ingenieur und Fabrikanten Louis Opländer errichtet wurde. Später wurde die Villa an den Hoesch-Konzern verkauft, und sie diente lange Jahre dem ehemaligen Staatsminister Harald Koch als Wohnstätte. Die heute nach dem langjährigen Besitzer benannte Hoesch-Villa ist ein Baudenkmal.

Auf Lücklemberger Gebiet stand bis in die 1980er Jahre der Heidehof, später ein Schulungszentrum der IG Metall, heute dient das Gebäude als Bürostandort. Überregional bekannt wurde der im März 1951 eröffnete Heidehof durch eine Hausbesetzung im Jahre 1982, als die Gebäude vor dem Abriss gerettet werden sollten.

Erneut in die Schlagzeilen geriet der Vorort im November 1987, als das Hallendach der in den 1950er Jahren erbauten Turnhalle der Olpketalschule einstürzte; zu diesem Zeitpunkt befand sich jedoch niemand in der Halle.

Lücklemberg ist Dortmunds reichster Stadtteil. Das durchschnittliche Einkommen liegt hier bei jährlich knapp 75.000 Euro.

Geschichte

Eine erste Erwähnung Lücklembergs ist auf das Jahr 1290 datiert. Der Ursprungshof der Lemberger Bauerschaft war der Schultenhof Lemberg. Dieser gehörte dem Deutsch-Ritter-Orden, als Eigentümer wird die Kommende Brackel genannt. Der Schultenhof wurde eine Durchgangsstation von Rittern auf dem Weg ins Heilige Land. Am 24. April 1809 wurde der Deutsch-Ritter-Orden durch Napoleon I. aufgehoben und der Hof Eigentum des Großherzogtums Berg. Nach den napoleonischen Kriegen fiel der Besitz 1815 an den preußischen Staat.

Historisch gehörte Lücklemberg zur Grafschaft Mark, die in ständiger Konkurrenz und Fehde zur Reichsstadt Dortmund stand. Historisch verbürgt ist ein Viehdiebstahl der Dortmunder Bürgerschaft im Jahre 1389, als in den Bauerschaften Lücklemberg über 400 Stück Vieh gestohlen wurden.

Ein bekannter Lücklemberger war der Kaufmann Tiedemann von Lemberg, dessen Vater 1298 in Dortmund als Schuster siedelte. Tiedemann von Lemberg spezialisierte sich auf den Fell- und Lederhandel und brachte es zu Reichtum. Schon mit 30 Jahren gehörte er zu den führenden deutschen und internationalen Kaufleuten und machte vor allem durch umfangreiche Finanzgeschäfte im Rahmen der Hanse auf sich aufmerksam. Von 1345 bis 1349 war er im Besitz der englischen Königskrone, die Englands König, Eduard III. dem Kaufmann verpfändet hatte.

Verwaltungstechnisch gehörte Lücklemberg zum Kirchspiel Wellinghofen. Der Ort wurde am 1. Mai 1922 nach Wellinghofen eingemeindet.[1][2]

Bevölkerung

Am 31. Dezember 2013 lebten 4795 Einwohner in Lücklemberg.[3]

Struktur der Lücklemberger Bevölkerung:

  • Bevölkerungsdichte: 61 Einwohner pro Hektar Siedlungsfläche.
  • Minderjährigenquote: 20,8 %, liegt knapp oberhalb des Dortmunder Durchschnittes von 20,1 %.
  • Altenquote: 29,2 %, einer der höchsten Dortmunder Werte.
  • Ausländeranteil: 3,5 %, liegt deutlich unterhalb des Dortmunder Durchschnittes von 12,8 %.
  • Arbeitslosenquote: 2,7 %, liegt sehr deutlich unterhalb des Dortmunder Durchschnittes von 13,4 %.

Lücklemberg ist Dortmunds reichster Stadtteil. Das durchschnittliche Einkommen liegt 170 % oberhalb des Dortmunder Durchschnittes.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einw.
2003 4672
2008 4742
2010 4750
2013 4795

Sehenswertes

Im Stadtteil findet sich das private Theater Olpketal, die Heimatbühne des Dortmunder Originals Bruno Knust, genannt Günna.

Sportvereine

  • Reit- und Fahrverein Dortmund-Süd: Reiten
  • HC Dortmund Süd

Einzelnachweise

  1. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 259.
  2. Eingliederung von vier Gemeinden in die Gemeinde Wellinghofen
  3. Statistikatlas 2015. (PDF; 24,2 MB) Stadt Dortmund – Stabsstelle Dortmunder Statistik, Juli 2015, S. 15, abgerufen am 29. Juni 2016.

Weblinks