Kirchlinde
Kirchlinde Stadt Dortmund
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Koordinaten: | 51° 32′ N, 7° 22′ O |
Höhe: | 100 m ü. NHN |
Fläche: | 3,48 km² |
Einwohner: | 11.185 (31. Dez. 2023)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 3.210 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. April 1928 |
Postleitzahlen: | 44379, 44388 |
Vorwahl: | 0231 |
Statistischer Bezirk: | 84 |
Lage von Kirchlinde in Dortmund
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Kirchlinde (niederdeutsch: Keärklinne[2]) ist der Statistische Bezirk 84 und zugleich ein Stadtteil im Nordwesten der kreisfreien Großstadt Dortmund. Er gehört zum Stadtbezirk Huckarde.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Über die erste urkundliche Erwähnung Kirchlindes gibt es teilweise recht widersprüchliche Angaben. Die Urkunde des Klosters Werden aus dem Jahr 880, in der „ein vollfreier Mann Egilmar in Linni“ als Abgabenpflichter aufgeführt wird, gilt heute als die sicherste Quelle.[3]
Im Jahr 1231 verkauften die Grafen von Dassel ihren aus der Zeit Rainalds stammenden Kirchlinder Besitz, der Hof, Äcker und Kapelle umfasste, an das Katharinenkloster Dortmund.[4]
Im 13. Jahrhundert tauchte erstmals neben den benachbarten – heute zu Castrop-Rauxel gehörenden – Gemeinden Frohlinde und Merklinde die Bezeichnung Kercklinde oder Kericlinde auf. Das lässt darauf schließen, dass es zu dieser Zeit bereits eine Kirche im Ort gab. Der Name Linne oder Lynne wird von dem in heidnischer Zeit der Göttin Frija (Frigga) geweihten Lindenbaum abgeleitet. Über Jahrhunderte standen an der Straße Im Dorloh mehrere alte Linden, deren letzte im Jahre 1877 durch einen schweren Sturm gefällt wurde. Auch die alte Flurbezeichnung Dorloh lässt den Schluss zu, dass sich in früheren Jahrhunderten an dieser Stelle ein den Germanen heiliger Hain befunden hat. Die Silben Dor (Thor) und Loh (Wald oder Gehölz) deuten darauf hin. Eine Besiedlung Kirchlindes in vorchristlicher Zeit gilt deshalb als äußerst wahrscheinlich.
Nach alter Überlieferung befand sich im Quellbereich des Widey-Baches ein ebenfalls den germanischen Göttern geweihter heiliger Wald, in dem Opfer dargebracht wurden. Der Opferaltar befand sich im Bereich des Schnittpunktes Frohlinder Straße und Hilgenloh.
Bis im Jahr 1857 mit dem Bau der Zeche Zollern I/III begonnen wurde, waren Kirchlinde und die umliegenden Orte ein rein landwirtschaftlich geprägtes Gebiet. Es dauerte aber noch bis in das Jahr 1873, bis mit Hilfe von Investitionen des irischen Industriellen William Thomas Mulvany erstmals Kohle in Kirchlinde gefördert wurde. Die Ära der Steinkohle endete mit der Stilllegung der Schächte I und III im Jahre 1969.
Am 1. April 1928 wurde Kirchlinde nach Dortmund eingemeindet.[5]
Einmal im Jahr findet am Wochenende nach Pfingsten die Kirchlinder Woche, ein regionales Volksfest, im Ortskern auf der Kirchlinder Kreuzung statt.
Sehenswert ist die denkmalgeschützte Kirche St. Josef.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort liegt auf einer Höhe von 100 m ü. NHN.
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zum 31. Dezember 2023 lebten 11.185 Einwohner in Kirchlinde.
Strukturdaten der Bevölkerung Kirchlindes:
- Bevölkerungsanteil der unter 18-Jährigen: 17,9 % [Dortmunder Durchschnitt: 16,2 % (2018)][6]
- Bevölkerungsanteil der mindestens 65-Jährigen: 20,1 % [Dortmunder Durchschnitt: 20,2 % (2018)][7]
- Ausländeranteil: 16,9 % [Dortmunder Durchschnitt: 21,8 % (2023)][8]
- Arbeitslosenquote: 12,5 % [Dortmunder Durchschnitt: 11,0 % (2017)][9]
Bevölkerungsentwicklung:
Jahr | 1987 | 2003 | 2008 | 2013 | 2016 | 2018 | 2020 | 2022 | 2023 |
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Einwohner | 10.330 | 11.371 | 11.331 | 10.907 | 11.035 | 10.953 | 11.043 | 11.249 | 11.185 |
Söhne und Töchter
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heinrich Horst (1902–1946), römisch-katholischer Ordensgeistlicher und Apostolischer Vikar von Lwangwa in Rhodesien
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bevölkerungszahlen in den statistischen Bezirken am 31.12.2023 (im 5er-Rundungsverfahren) (PDF; 149 kB)
- ↑ Wilhelm Schleef: Dortmunder Wörterbuch. 1967. XXII, 298 S. (PDF; 3,9 MB)
- ↑ Rudolf Kötzschke (Hrsg.): Die Urbare der Abtei Werden a. d. Ruhr (= Publikationen der Gesellschaft für rheinische Geschichtskunde XX: Rheinische Urbare). Bd. 2: A. Die Urbare vom 9.–13. Jahrhundert, hrsg. von Rudolf Kötzschke, Bonn 1908, Nachdruck Düsseldorf 1978; Bd. 3: B. Lagerbücher, Hebe- und Zinsregister vom 14. bis ins 17. Jahrhundert, Bonn 1908, Nachdruck Düsseldorf 1978; Bd. 4,I: Einleitung und Register. I. Namenregister, hrsg. von Fritz Körholz, Düsseldorf 1978; Bd. 4,II: Einleitung, Kapitel IV: Die Wirtschaftsverfassung und Verwaltung der Großgrundherrschaft Werden, Sachregister, hrsg. von Rudolf Kötzschke, Bonn 1958.
- ↑ Beiträge zur Geschichte Dortmunds und der Grafschaft Mark, Bände 60–61, 1963, S. 14, 70
- ↑ Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 253.
- ↑ Bevölkerungsanteil der unter 18-Jährigen Statistikatlas 2019 (PDF; 9,1 MB)
- ↑ Bevölkerungsanteil der mindestens 65-Jährigen Statistikatlas 2019 (PDF; 9,1 MB)
- ↑ Staatsangehörigkeiten in den statistischen Bezirken am 31. Dezember 2023 (PDF; 149 kB)
- ↑ Arbeitslosenquoten nach statistischen Bezirken am 30. Juni 2017 ( des vom 25. Juni 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF-Datei)