Magnesiumarsenat

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Kristallstruktur
Elementarzelle von Magnesiumarsenat (B-Seite betrachtet).
_ Mg 0 _ As0 _ O
Kristallsystem

tetragonal

Raumgruppe

I42d (Nr. 122)Vorlage:Raumgruppe/122

Gitterparameter

a = 6,783 Å, c = 18,963 Å

Allgemeines
Name Magnesiumarsenat
Verhältnisformel Mg3(AsO4)2
Kurzbeschreibung

weißes Kristall oder Pulver[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 37541-75-6 (Octahydrat)
PubChem 24943
Wikidata Q4337135
Eigenschaften
Molare Masse 350,75 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte
  • 2,60 g·cm−3 (Octahydrat)[1]
  • 1,78 g·cm−3 (22-Hydrat)[1]
Löslichkeit

praktisch unlöslich in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[2] ggf. erweitert[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 301​‐​331​‐​350​‐​410
P: ?
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Magnesiumarsenat, Mg3(AsO4)2 ist das Magnesium-Salz der Arsensäure.

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Magnesiumarsenat-Octahydrat kommt natürlich auch als Mineral Hörnesit vor.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Octahydrat kann durch Mischen der wässrigen Lösungen von Magnesiumsulfat, Natriummonohydrogenarsenat und Natriumbikarbonat erhalten.[3]

Das Heptahydrat entsteht, wenn Natriumdihydrogenarsenat anstelle des Monohydrogensalz in der obigen Zubereitung benutzt wird. Das Decahydrat entsteht, wenn Kalium- oder Ammoniummagnesiumorthoarsenat mehrere Stunden lang mit Wasser aufgeschlossen wird. Bei der Entwässerung können Hydrate mit einem Gehalt von 6, 5, 3 und 2 erhalten werden.[3]

Das Anhydrat kann aus einer Schmelze von Magnesiumcarbonat und Arsen(V)-oxid bei 1450 °C gewonnen werden.[3]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kristallstruktur von Magnesiumarsenat (C-Seite betrachtet).

Magnesiumarsenat ist ein weißes Kristall oder Pulver. Es ist nicht brennbar und praktisch unlöslich in Wasser. Ab 100 °C findet eine Kristallwasserabspaltung statt, welche sich mit höherer Temperatur verstärkt.[1] Die Kristallstruktur des Anhydrats ist tetragonal (a = 6,783 Å, c = 18,963 Å, Z = 6 und Raumgruppe I42d (Raumgruppen-Nr. 122)Vorlage:Raumgruppe/122. Die Struktur enthält zwei verschiedene AsO4-Gruppen mit durchschnittlichen Bindungslängen von 1,678 bzw. 1,690 Å. Zwei der drei Magnesium-Ionen sind oktaedrisch koordiniert, und das Dritte die Stelle der 4 Symmetrie einnimmt. Das wasserfreie Salz zersetzt sich bei Erwärmung über 1100 °C im Vakuum, wobei Magnesiumoxid, Arsen(III)-oxid und Sauerstoff entstehen.[3]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Magnesiumarsenat wird als rot fluoreszierender Leuchtstoff für die Auskleidung von Reklameleuchtröhren verwendet.[4] Es wurde auch als Insektizid eingesetzt.[5]

Toxikologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beim Inhalieren oder Verschlucken wirkt die Verbindung giftig. Der Stoff gilt als krebserzeugend.[1]

Verwandte Verbindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g Eintrag zu Magnesiumarsenat in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 6. Februar 2019. (JavaScript erforderlich)
  2. Nicht explizit in Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Gruppeneintrag Arsenverbindungen, mit Ausnahme der namentlich in diesem Anhang bezeichneten im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 6. Februar 2019. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  3. a b c d Richard C. Ropp: Encyclopedia of the Alkaline Earth Compounds. Newnes, 2012, ISBN 0-444-59553-8, S. 299 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. G. Bünemann, W. Klosterkötter: Toxikologische und arbeitshygienische Prüfung eines Leuchtstoffes aus Magnesiumarsenat. In: Internationales Archiv für Gewerbepathologie und Gewerbehygiene. Band 20, Nr. 1, Januar 1963, S. 21–35, doi:10.1007/BF00370045.
  5. Dale L. Perry: Handbook of Inorganic Compounds. CRC Press, 1995, ISBN 978-0-8493-8671-8, S. 9 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).