Mara und der Feuerbringer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 17. Juni 2016 um 15:01 Uhr durch Pluslux (Diskussion | Beiträge) (weitere Textverbesserungen). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Mara und der Feuerbringer ist ein dreiteiliger Roman von Tommy Krappweis, der im Franz Schneider Verlag veröffentlicht wurde.

Band 1: Mara und der Feuerbringer

Das Buch erschien September 2009 im Franz Schneider Verlag und ist eine Mischung aus germanischer Mythologie, klassischer Zauberliteratur und den Erzählungen einer 14-Jährigen. Die Handlung beschreibt die Schülerin Mara, die mit ihrer Mutter in einer Wohnung zusammen lebt. Mara wird wegen ihrer Tagträume von ihren Mitschülern gehänselt und versucht, möglichst nicht aufzufallen. Dies gestaltet sich jedoch als zunehmend schwierig, denn Mara ist die letzte Spákona, eine Seherin. Mit Hilfe eines Professors für germanische Mythologie, Herrn Weissinger, versucht sie Ragnarök, die Götterdämmerung, zu verhindern.

Band 2: Mara und der Feuerbringer – Das Todesmal

Erschienen im September 2010. Mara hat die erste Begegnung mit dem Feuerbringer knapp für sich entscheiden können, doch Loge ist noch nicht endgültig besiegt. Mit Hilfe von Professor Weissinger versucht sie, hinter das Geheimnis des Feuerbringers zu kommen. Doch durch unglückliche Umstände gerät Mara unter den Einfluss der Todesgöttin Hel, die ihr einen Auftrag gibt. Denn nur wenn sie diesen erfüllt, wird das Todesmal auf ihrem Arm getilgt, und sie darf weiterleben.

In diesem Buch führt Mara das Abenteuer aus München heraus. Unter anderem ins Mühltal bei Starnberg, an den Ort der Varusschlacht (Kalkriese im Osnabrücker Land) und zum Hermannsdenkmal in Detmold.

Band 3: Mara und der Feuerbringer – Götterdämmerung

Erschienen im Oktober 2011. Die Götterdämmerung steht unmittelbar bevor. Professor Weissinger und seine Exfrau Stefanie Warnatzsch-Abra unterstützen Mara bei der Abwendung nach Kräften. Ratatöskr, das gemeine puschelige Eichhörnchen, das den Weltenbaum Yggdrasil ständig intrigierend hinauf- und herabläuft zwischen Midgard, unserer Erde, und der Götterwelt Asgard, Dr. Thurisaz und auch der Feuerbringer stellen sich Mara in den Weg. Der große Showdown scheint unausweichlich.

Inhalt

Schauplatz

Der Hauptschauplatz ist die bayrische Landeshauptstadt München. Das U-Bahn-Netz der Stadt wird mit mehreren Haltestellen, wie z. B. der Haltestelle Kolumbusplatz, erwähnt. Weitere real existierende Schauplätze sind unter anderem die Münchner Ludwigsbrücke, der Geschwister-Scholl-Platz oder die Ludwig-Maximilians-Universität. Außerdem gelangt die Titelheldin Mara immer wieder an mehrere bedeutsame Schauplätze der germanischen Mythologie, z. B. der Nibelungensage, Thors Fischzug oder Lokis Gefängnis.

Hauptpersonen

Mara Lorbeer: Das 14-jährige Mädchen ist die Titelheldin des Buches. Sie ist auserkoren, Ragnarök, den Weltuntergang, zu verhindern. Dabei sollen ihr ihre magischen Fähigkeiten helfen, denn sie ist die letzte Spàkona, auch Litilvölva genannt, eine Seherin. Ihre Eltern sind geschieden, sie lebt bei ihrer Mutter und wird von ihren Mitschülern gehänselt. Im Verlauf der Geschichte wird sie mit Professor Weissinger, der Polizei und wütenden Halbgöttern in Kontakt treten.

Professor Reinhold Weissinger: Er ist Professor für germanische Mythologie an der Ludwig-Maximilians-Universität, dies ist auch der Ort, an dem er Mara zum ersten Mal trifft. Sein Büro ist äußerst unaufgeräumt, jedoch herrscht im Kopf des Professors Ordnung. Er ist immer da, um Mara einen Rat zu geben, ihr die germanische Mythologie zu erklären oder um sie mit seinem oftmals sarkastischen Humor zum Grinsen zu bringen. Der Professor ist ein älterer, weißhaariger Mann mit Schnauzbart, einem intensiven Blick und Lachfältchen um den Augen.

Loki: Mara begegnet in ihren Visionen oft dem Halbgott Loki, dieser wird in der nordischen Mythologie als Feind und Freund der Götter benannt. Denn Loki ist ein Intrigant, und Mara erlebt selbst mit, wie er von den Göttern gefangen und an einen scharfen Stein gefesselt wird. Über ihm hängt eine Schlange an der Decke, die ihm mit ihrem ätzenden Speichel das Gesicht verätzt. Mara erhält ursprünglich den Auftrag, den Feuerbringer wieder an diesen Fels zu fesseln, da er im Begriff sei, seine Ketten zu lösen, doch im Verlaufe des Buches lernt sie Loki, der in etwa denselben Humor hat wie der Professor, als netten Halbgott kennen.

Loge, der Feuerbringer: Loge ist die Erfindung Richard Wagners und eine andere Form des Feuerriesen Logi, der in der germanischen Mythologie erwähnt wird. Er ist eine Figur, die aus Feuer besteht, und der Widersacher Maras. Er lebt in einem Vulkan und benutzt beim Sprechen die typischen Stabreime Richard Wagners. Seine Macht wächst mit einem bestimmten Stabreim. Er entführt Lokis Frau Sigyn. Auch er ist ein Titelheld und durch und durch böse.

Sigyn: Sie ist die Frau des germanischen Halbgottes Loki und wacht an seiner Seite, um mit einer magischen Holzschale den ätzenden Speichel der Schlange aufzufangen. Der Feuerriese Loge entführt und fesselt sie. Sigyn beweist viel Tapferkeit und Mut, als sie Mara ihre schützende Holzschale übergibt und vollkommen schutzlos bei Loge zurückbleibt. Sie liebt Loki über alles und sehnt sich danach, zu ihm zurückzukehren. Jedoch verfällt sie kurzzeitig der Attraktivität Siegfrieds.

Siegfried: Besser bekannt als Siegfried der Drachentöter, ist die Verkörperung eines Adonis: Er hat schönes, blondes Haar, blitzende, blaue Augen, ist durchtrainiert, stürzt sich für eine Frau in den Tod, ist auch ansonsten mutig und er ist der wohl bekannteste Held aus der Nibelungensage. Siegfried spricht nur altgermanisch und wird von Mara dazu auserkoren, ihr im Kampf gegen Loge zu helfen. Er nutzt seinen Charme gezielt und küsst fast Sigyn, welche jedoch die Frau von Loki ist.

Frau Lorbeer: Sie ist Maras alleinerziehende Mutter, seitdem sich ihr Mann von ihr getrennt hat. Sie ist Mitglied der sogenannten „Wiccas von der Au“, eine feministisch-esoterische Gruppe, die einen Pfad zur Natur sucht. Mara wird von ihrer Mutter oft wider Willen mit zu Seminaren der „Wiccas“ genommen; dort muss sie zum Beispiel mit einem Baum kommunizieren oder sich eine heilende Hand auflegen lassen.

Handlung

Mara sitzt mit ihrer Mutter und anderen Frauen aus der Gruppe „Die Wiccas von der Au“ vor Bäumen. Für Mara ist das alles äußerst peinlich, denn im Gegensatz zu den anderen Seminarteilnehmerinnen sieht sie keinen Sinn darin, zu versuchen, mit Bäumen zu sprechen. Auf dem Heimweg nach dem Ende des Seminars geht die Tochter mit ihrer Mutter gemeinsam nach Hause. Mara ist peinlich berührt davon, dass ihre Mutter noch einen Baumzweig in den Haaren hat. Das Mädchen läuft vorerst in gebührendem Abstand hinter ihrer Mutter und ist sehr überrascht, als der Zweig, den sie ihrer Mutter aus den Haaren genommen hat, auf einmal mit ihr redet. Mara kann diese unrealistische Erfahrung gar nicht fassen und nimmt den Zweig erst einmal in ihr Zimmer, um sich das Ganze noch einmal genauer anzusehen. Dort stellt sich heraus, dass der Zweig nicht nur reden kann, sondern auch eine Botschaft an Mara hat. In dieser Botschaft wird ihr offenbart, dass sie die letzte Spákona wäre und die Befreiung des Halbgottes Loki verhindern soll. Angeblich soll sie damit die ganze Welt vor Ragnarök, der Götterdämmerung, retten. Jedoch noch bevor Mara weitere Fragen an den Zweig stellen kann, stirbt der Zweig, der ja von seinem Baum getrennt worden war.

Mara bleibt also ziemlich ratlos zurück und die folgenden Visionen machen sie noch ratloser. Die Bilder der Visionen, die sie mit dem Zweig hatte, zeigen ihr einen Mann mit rabenschwarzen Augen, der mit einer Schlange an einen spitzen Stein gefesselt ist. Außerdem sieht sie eine Frau, die eine Holzschale über den Kopf des Mannes hält.

Das erst 14-jähriges Mädchen kann sich gar keinen Reim darauf machen, was ihr alles in den Visionen erfahren hat und so sucht sie im Internet nach Informationen. Bei ihren Recherchen stellt Mara fest, dass Spákona ein anderes Wort für (kleine) Seherin ist und dass ihre Vision und der Name Loge, vor dem der Zweig sie gewarnt hatte, irgendetwas mit germanischer Mythologie zu tun hat. Deshalb sucht Mara Professor Weissinger auf, welcher an einer Münchner Universität Professor für eben jene Mythologie ist.

Als Mara den Professor besuchen will, fällt sie in Ohnmacht und dabei auch noch in den Brunnen vor der Universität und hat dabei eine weitere Vision. Als sie wieder zu sich kommt, zieht sie ausgerechnet Professor Weissinger aus dem Wasser und bringt sie in sein Büro damit si8e sich abtrocknen kann. Dort erzählt Mara ihm die ganze Geschichte und zeichnet ein Mythologisches Bild. Der Professor will ihr vorerst nicht glauben. Mara verlässt weinend das unordentliche Zimmer von Herrn Weissinger und macht sich auf den Weg nach Hause. Sie ist mit der Spákona-Sache überfordert und staunt nicht schlecht als der Professor wieder bei ihr zu Hause auftaucht, weil das Bild das sie gezeichnet hatte so einzigartig glaubhaft ist.

Der Professor lässt sich von Mara nochmals alles erzählen und deutet ihr die wissenschaftlichen Zusammenhänge. Mara entdeckt ihre magischen Fähigkeiten und dass sie den Professor sogar in ihre Visionen mitnehmen kann. Zusammen erleben Sie daraufhin viele rätselhafte, fantastische Abenteuer und tauchen in die germanische Mythologie ein.

Verfilmung

Im Sommer 2013 wurde der erste Roman für das Kino verfilmt. Drehbuch und Regie stammen von dem Buchautor Tommy Krappweis. In der Rolle des Professor Weissinger spielt Jan Josef Liefers, den Halbgott Loki übernimmt Christoph Maria Herbst. In die Rolle der Mara Lorbeer schlüpft Lilian Prent. Der Film startete am 2. April 2015 in den Kinos.

Hörbuch

Im August 2014 erschien der erste Band Mara und der Feuerbringer in einer autorisierten Lesefassung im Argon Verlag. Sprecher ist Christoph Maria Herbst.

Live-Hörspiel

Das Koffertheater Wetter bietet ein Live-Hörspiel zum ersten Band der Trilogie an. In Abstimmung mit Tommy Krappweis lesen Kris Köhler, Mona Köhler und Wolfgang Fröhning ausgewählte Passagen in verteilten Rollen, untermalt mit atmosphärischen Geräuschen und passenden Lichtstimmungen und lassen dabei die Grenzen zwischen Realität und Fantasie verschwimmen. Eine optionale Feuershow der Dortmunder Frauengruppe „Femfire“ rundet das Erlebnis ab.

Kartenspiel

Von Fabian Dittmann wurde ein Kartenspiel zur Romantrilogie von Tommy Krappweis entwickelt. Illustriert wurde es von Adriaan Prent, der bereits die Romane mit seinen Federzeichnungen bebilderte. Das Spiel ist im Heidelberger Spieleverlag erschienen.[1]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Mara das Kartenspiel