Margarethe Nimsch

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Margarethe Nimsch (* 19. Januar 1940 in Lippe) ist eine hessische Politikerin (Die Grünen) und war hessische Staatsministerin.

Leben und Ausbildung

Margarethe Nimsch machte eine landwirtschaftliche Lehre und war danach Sekretärin und Stewardess. Sie lebte ab 1963 in Frankfurt am Main, wo sie nach dem Flugzeugabsturz ihres Mannes das Abitur auf dem dritten Bildungsweg nachholte und dann an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main Rechtswissenschaft studierte. Später arbeitete als Rechtsanwältin und war 1977 Gründerin der ersten Frankfurter Anwältinnensozietät. Sie ist verwitwet und hat einen Sohn.

Kommunalpolitische Arbeit in Frankfurt

Bei den Kommunalwahlen in Hessen 1985 wurde sie (noch parteilos, den Grünen trat sie im Jahr 1993 bei) als Stadtverordnete in Frankfurt am Main gewählt und 1989 in diesem Mandat bestätigt.

1989 wurde Nimsch zur Dezernentin für Frauen und Gesundheit in den Frankfurter Magistrat gewählt. Dieses Amt hatte sie sechs Jahre inne und machte insbesondere durch ihre Drogenpolitik von sich reden. Insbesondere mit der Einrichtung von Drogenkonsumraum betrat sie Neuland und polarisierte damit.

Am 13. März 1995 scheiterte die Wiederwahl von Nimsch an Gegenstimmen aus dem eigenen Lager. Diese Wahlniederlage führte zum Ende der rot-grünen Koalition im Stadtparlament (die Grünen hatten am 15. März 1995 die Koalition aufgekündigt) und zur Neuwahl des Oberbürgermeisters, bei der Andreas von Schoeler (SPD) Petra Roth (CDU) unterlag.

Hessische Staatsministerin

1995 trat Nimsch die Nachfolge der über ihren Staatssekretär Johannes Schädler gestürzten Ministerin Iris Blaul an. Im Kabinett Eichel II war sie vom 10. Oktober 1995 bis zu ihrem Rücktritt am 24. März 1998 Ministerin für Umwelt, Energie, Jugend, Familie und Gesundheit.

Ihr Rücktritt wurde durch Vorwürfe ausgelöst, sie habe einer Bekannten und Parteifreundin Aufträge über rund 500.000 DM für ein Ausbildungsprojekt für Jugendliche ohne Ausschreibung zukommen lassen. Opposition und Teile der Medien sprachen von „Cousinenwirtschaft“. Margarethe Nimsch wies den Vorwurf fehlender Ausschreibungen zurück, trat aber zurück, da die Unterstützung aus der eigenen Fraktion ausblieb. Die Untersuchung durch den Landesrechnungshof ergab 1998 keine Vergabe ohne notwendige Ausschreibung, aber in einigen Fällen seien die Grundsätze der Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit missachtet worden. Nachfolgerin als Ministerin wurde Priska Hinz.

Weblinks

Literatur