Mariä Namen

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Geburt Mariens, Janez Andrej Herrlein, 1811

Das Fest Mariä Namen wird im Kirchenjahr der römisch-katholischen Kirche am 12. September gefeiert.

Herkunft

Der Festtag geht auf ein Fest zu Ehren des heiligen Namens Mariens zurück. Im Namen der Gottesmutter Maria wurde die osmanische Eroberung gestoppt. Der Festtag wurde ab 1513 zuerst in der neukastilischen Diözese Cuenca mit Sitz in Cuenca (Spanien) gefeiert.

Papst Innozenz XI. (1676–1689) setzte den Festtag für die ganze Kirche verbindlich fest, nachdem am 12. September 1683 die vereinigten christlichen Heere unter dem Oberbefehl des polnischen Königs Johann III. Sobieski die Zweite Wiener Türkenbelagerung mit der siegreichen Schlacht am Kahlenberg vor Wien beendet hatten. Dem Heer wurde das Banner mit der Schutzmantelmadonna vorangetragen. Papst Pius X. verlegte das zunächst für den Sonntag nach Mariä Geburt (8. September) vorgeschriebene Fest Mariä Namen auf den 12. September, den eigentlichen Siegestag.

Im Generalkalender (Allgemeiner Römischer Kalender) von 1970 wurde das Fest gestrichen, da es eine Doppelung zum Fest Mariä Geburt am 8. September darstelle. Im Regionalkalender für das deutsche Sprachgebiet blieb es wegen des historischen Bezuges zum Sprachgebiet und der Verwurzelung im Volk als nichtgebotener Gedenktag erhalten.[1] Seit 2002 ist Mariä Namen auch wieder als nichtgebotener Gedenktag im Generalkalender enthalten. Zahlreiche Kirchen sind dem Patrozinium des Namens Mariens unterstellt.

Patrozinien

Siehe Mariä-Namen-Kirche

Bedeutung im Jahresablauf

Der bäuerliche Kalender markiert Mariä Namen als den Abschluss des Sommers:

An Mariä Namen sagt der Sommer Amen

Für die ländlich geprägte Gesellschaft hatte der 12. September zudem eine rechtliche Bedeutung: Ab diesem Stichtag durfte von den Armen das liegengebliebene Korn von den abgeernteten Feldern gesammelt werden.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.erzabtei-beuron.de/schott/register/proprium.kal/schott_anz/index.html?file=proprium/September12.htm