Martin Kallmann (Elektrotechniker)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Martin Kallmann um 1910

Martin Kallmann (* 4. Juni 1867 in Nakel; † 29. November 1911 in Berlin) war ein deutscher Elektrotechniker und erster Stadtelektriker von Berlin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kallmann erreichte schon mit 17 Jahren die Hochschulreife, studierte Mathematik und Physik an der Universität Heidelberg und anschließend an der Universität Berlin. In Berlin arbeitete er während des Studiums unter Hermann von Helmholtz und gab Übungen und Laboratoriumskurse an der Technischen Hochschule Charlottenburg. 1885 promovierte Kallmann an der Universität Halle mit einer Arbeit über „Die Erzeugung von Tönen durch Elektrizität“.[1]

Anschließend war Kallmann bei der AEG (Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft) und deren Tochtergesellschaft, den Berliner Elektricitäts-Werken (BEW, die spätere BEWAG), als Betriebselektriker beschäftigt. Hier zeichnete er sich durch Arbeiten und Erfindungen aus, die für den Elektrizitätswerksbetrieb von Bedeutung waren. 1893 wurde ihm von der Stadt Berlin das neu geschaffene Amt des Stadtelektrikers von Berlin angetragen.[1] Ab 1901 lehrte Kallmann zusätzlich Elektrotechnik mt Schwerpunkt Betriebs- und Sicherheits-Technik an der Königlich Technischen Hochschule zu Berlin, erst als Privatdozent,[2] ab November 1907 als Professor.[3]

Nach langer Krankheit starb Kallmann 44-jährig in Berlin.

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Über einen selbstregelnden Belastungswiderstand und seine Verwendung als Vergleichs-Kilowatt. In: Elektrotechnische Zeitschrift (ETZ), 27. Jahrgang, Heft 3 (18. Januar 1906), S. 45–49.
  • Differential-Spannungsmesser für Gleich- und Wechselstrom (Variations-Widerstands-System). In: Elektrotechnische Zeitschrift (ETZ), 27. Jahrgang, Heft 14 (5. April 1906), S. 335–338.
  • Über ein neues Verfahren zur selbsttätigen Spannungs- und Isolationskontrolle. In: Elektrotechnische Zeitschrift (ETZ), 27. Jahrgang, Heft 29 (19. Juli 1906), S. 686–690 und Heft 30 (26. Juli 1906) S. 710–713.
  • Ein neues Verfahren zum selbsttätigen Anlassen von Elektromotoren. In: Elektrotechnische Zeitschrift (ETZ), 28. Jahrgang, Heft 19 (9. Mai 1907), S. 495–497 und Heft 20 (16. Mai 1907), S. 518–521.
  • Ein neus System zur selbsttätigen Kurzschlußbremsung für Elektromotoren. In: Elektrotechnische Zeitschrift (ETZ), 28. Jahrgang, Heft 39 (26. September 1907), S. 945–948.
  • Die Verhütung der Extrastromfunken (Variations-Magnetschalter). In: Elektrotechnische Zeitschrift (ETZ), 29. Jahrgang, Heft 47 (19. November 1908), S. 1134–1136.
  • Optische Spannungskontrolle mittels Elektrizitätszähler. In: Elektrotechnische Zeitschrift (ETZ), 30. Jahrgang, Heft 40 (7. Oktober 1909), S. 954–955.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dr. Martin Kallmann †. In: Elektrotechnische Zeitschrift (ETZ), 32. Jahrgang, Heft 50 (14. Dezember 1911), S. 1281.

Belege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b ETZ 1911
  2. Königliche Technische Hochschule zu Berlin: Programm für das Studienjahr 1901–1902 (PDF; 13,6 MB)
  3. Amtliche Mitteilungen. In: Zentralblatt der Bauverwaltung, 27. Jahrgang, Nr. 93 (16. November 1907), S. 601.