Max Baur (Mediziner)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 15. Mai 2014 um 18:41 Uhr durch Aka (Diskussion | Beiträge) (Tippfehler entfernt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Max Baur (* 15. Februar 1893 in Wyhl; † 26. September 1936 in Travemünde) war ein deutscher Pharmakologe und Hochschullehrer. Er war von 1933 bis 1936 Rektor der Universität Marburg.

Leben

Max Baur war der Sohn eines Hauptlehrers. Nach dem Abitur begann er 1912 ein Medizinstudium an den Universitäten München und Freiburg, das er nach Beginn des Ersten Weltkrieges unterbrach. Am Krieg nahm er von 1914 bis 1918 als Kriegsfreiwilliger teil, zuletzt als Leutnant der Reserve.[1] Nach Kriegsende setzte er sein Studium ab Januar 1919 mit den Fächern Medizin sowie Chemie in Freiburg und Köln fort. Im Dezember 1920 beendete er sein Studium mit dem medizinischen Staatsexamen und wurde im Mai 1921 in Köln zum Dr. med. promoviert. Anschließend war er als Assistenzarzt an den Pharmakologischen Instituten der Universitäten Köln und Kiel tätig, außerdem an der Kölner Kinderklinik, wo er bereits sein Medizinalpraktikum abgeleistet hatte. 1924 habilitierte er sich für Pharmakologie und lehrte an der Universität Kiel zunächst als Privatdozent, ab 1928 als nichtbeamteter außerordentlicher Professor für Pharmakologie.[2] 1931 wurde er als ordentlicher Professor für Pharmakologie an die Universität Marburg berufen.

Nach der "Machtergreifung" trat er 1933 der NSDAP und der SS bei. Baur wurde im Mai 1933 zunächst Dekan der Medizinischen Fakultät. Im November 1933 wurde er zum Rektor der Universität Marburg ernannt und bekleidete dieses Amt bis 1936. 1935 erhielt er einen Lehrauftrag für Luftfahrtmedizin.[3] 1936 wurde Baur wegen "mangelnder Dienstauffassung" und "Ungeeignetheit" aus der SS entlassen.[1] Im September 1936 stürzte er während einer Reserveübung der Luftwaffe auf dem Flugplatz in Travemünde ab.[4]

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b Michael Grüttner: Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik, Heidelberg 2006, S.19.
  2. Wolfgang Legrum, Adnan Jawad Al-Toma, Karl J. Netter: 125 Jahre Pharmakologisches Institut der Philipps-Universität Marburg, Fachbereich Humanmedizin, N.G. Elwert Verlag, 1992, S. 128f.
  3. Anne Christine Nagel: Die Philipps-Universität Marburg im Nationalsozialismus: Dokumente zu ihrer Geschichte, Stuttgart 2000, S. 519
  4. Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, Frankfurt am Main 2007, S. 33