Max Josef Wagenbauer

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Ostufer des Starnberger Sees, Öl auf Leinwand, 1813
Kampenwand, um 1827, Lenbachhaus, München
Grab von Max Wagenbauer; München, Alter Südlicher Friedhof

Max Josef Wagenbauer bzw. Max Joseph Wagenbauer (* 28. Juli 1775[1] in Öxing; † 12. Mai 1829 in München) war ein deutscher Maler und Lithograf.

Leben

Er besuchte das Gymnasium und studierte anschließend bei Johann Jakob Dorner dem Älteren und Johann Christian von Mannlich an der Münchner Zeichnungsakademie. In den Jahren 1797 bis 1801 diente er als Freiwilliger in einem bayerischen Chevaulegers-Regiment.

Wagenbauer erhielt ab 1801 ein jährliches Honorar für zwei sorgfältig auszuführende Zeichnungen.[2] 1802 wurde er zum Hof- und Kabinettszeichner ernannt und lebte zeitweilig als Zeichenlehrer in der Familie des Grafen Lodron auf dessen Schloss in Haag in Oberbayern.

Während der Sommer unternahm er Studienwanderungen in alle Teile Bayerns und widmete sich fast ausschließlich der Landschaftsmalerei. Er hinterließ zahlreiche Aquarelle, unter anderem vom Bodensee (1806), aus Passau, der Oberpfalz (1807) und vom Wettersteingebirge. Seit 1810 wandte er sich immer mehr der Ölmalerei zu.

Gemeinsam mit anderen Künstlern erhielt er von König Max Joseph im Jahr 1811 den Auftrag, den Speisesaal in Schloss Nymphenburg mit großen Gemälden bayerischer Seen auszustatten. 1814 unternahm Wagenbauer eine Studienreise durch Oberbayern. Er zählte zu den Mitgliedern der Kunstakademien in Hanau, Berlin und München.

Der König, der wiederholt Gemälde von Wagenbauer ankaufte und an befreundete Höfe verschenkte, ernannte ihn im Jahr 1815 zum Inspektor der Königlichen Gemäldegalerie. Nach 1820 beschränkte er sich auf schlichte Motive und wurde mit seinen genauen Naturstudien zum Vorläufer der oberbayerischen Landschaftsmalerei der Münchner Schule. Im engen Zusammenhang damit beschäftigte er sich auch mit Tiermalerei.

Von Beginn seiner künstlerischen Tätigkeit an pflegte Wagenbauer zudem intensiv die Lithographie. Er hinterließ zahlreiche Landschafts- und Tierdarstellungen sowie eine Reihe von Vorlagen für den Zeichenunterricht, die lange an süddeutschen Zeichenschulen als Muster dienten und starken Einfluss auf die folgende Generation ausübten. Bei seinen Exkursionen in die nähere Münchner Umgebung musste ihn ein Diener begleiten, der die vorbereitete Steinplatte auf den Schultern trug. Damit ersparte sich Wagenbauer den Arbeitsgang des Skizzierens vor Ort. Die Drucke wurden in der Ersten Lithographischen Kunstanstalt verlegt, die der Münchner Feiertagsschule angegliedert war.

Der größte Teil seiner Aquarelle wird in der Staatlichen Graphischen Sammlung München aufbewahrt.

Literatur

  • Vorlage:ThB
  • Franz Maria Ferchl, Geschichte der Errichtung der Ersten Lithographischen Kunstanstalt bei der Feiertagsschule für Künstler und Techniker in München, München, 1862, (S. 122)
  • Barbara Heine, Max Joseph Wagenbauer, Oberbayerisches Archiv Band 95, München 1972 (mit Werkverzeichnis)

Weblinks

Commons: Max Josef Wagenbauer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. Geburtsjahr laut Brockhaus Enzyklopädie, Große Bayerische Biographische Enzyklopädie und Barbara Heine; Thieme/Becker geben 1774 als Geburtsjahr an.
  2. Barbara Heine, S. 8.