Mazarine Pingeot
Mazarine Marie Pingeot-Mitterrand (* 18. Dezember 1974 in Avignon, Vaucluse) ist eine französische Journalistin und Schriftstellerin. Sie ist die nichteheliche Tochter von Anne Pingeot (* 1943) und François Mitterrand (1916-1996).
Leben
Mitterrand und Pingeot hatten sich 1961 kennengelernt und waren von 1962 bis zu Mitterrands Tod Geliebte. Mitterrand als hochrangiger Politiker (1965 kandidierte er zum ersten Mal für das Amt des französischen Staatspräsidenten, 1981 wurde er in dieses Amt gewählt und 1988 wiedergewählt) ließ sich nicht von seiner Frau Danielle scheiden.
Mazarine Pingeots Existenz war eines der am besten gehüteten Staatsgeheimnisse Frankreichs. François Mitterrand erkannte seine uneheliche Tochter offiziell im Januar 1984 an.[1] Er lebte von seiner Ehefrau Danielle getrennt und war sehr bestrebt, seine Beziehung zu seiner „Zweitfrau“ und zur unehelichen Tochter zu verschleiern. Er kümmerte sich um seine Tochter und besuchte sie häufig. Diese Besuche glichen oft Nacht-und-Nebel-Aktionen, wobei manchmal auch der französische Geheimdienst Hilfestellung leistete.
Zwei Jahre vor dem Tod des französischen Präsidenten im Jahr 1996 wurden Mitterrands Vaterschaft und deren teilweise bizarre Umstände der Öffentlichkeit bekannt. Es existieren einige wenige Fotos, die Mitterrand mit der damals noch kleinen Tochter im Arm zeigen.
Am 16. Juli 2005 berichtete die Zeitung „France Soir“, dass Mazarine Pingeot einen Sohn bekommen hat, der den Namen Ascot erhalten hat. Er soll, einem Interview zufolge, im südfranzösischen Ort Gordes aufgezogen werden, in dem Pingeot selbst in ihrer Kindheit viel Zeit mit ihrer Mutter und mit Mitterrand verbrachte.
Näheres beschrieb Pingeot in ihrem 2005 erschienenen autobiografischen Buch Bouche Cousue (sinngemäß: „Redeverbot“). Nach eigenen Angaben war die Schwangerschaft für sie das „auslösende Element“, ihr Leben zu erzählen. Im Januar 2006 beschloss Pingeot, sich Mazarine Pingeot-Mitterrand zu nennen.
Werke (Auswahl)
- Romane
- Die erste Metro. Roman („Premier Roman“, 1998). Goldmann, München 1998, ISBN 3-442-54121-2.
- Zeyn ou la Reconquête. Roman. Julliard, Paris 2000, ISBN 2-260-01512-3.
- Le Cimetière des poupées. Roman. Julliard, Paris 2007, ISBN 978-2-260-01730-1.
- Mara. Roman. Julliard, Paris 2010, ISBN 978-2-260-01764-6.
- Bon petit soldat Julliard, Paris 2012, ISBN 978-2-260-02035-6.
- Essays und Erzählungen
- Ils m'ont dit qui j'étais. Essay. Julliard, Paris 2003, ISBN 2-260-01602-2.
- Bouche cousue, Récit. Julliard, Paris 2005, ISBN 2-260-01730-4 (autobiographische Erzählung).
Weblinks
- Literatur von und über Mazarine Pingeot im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Mitterrand: Vom Liebesnest in den Elysée-Palast. In Spiegel Online am 1. März 2005, zuletzt abgerufen am 12. Januar 2010.
Fußnoten
- ↑ www.lexpress.fr: « La seconde famille de François Mitterrand »
Personendaten | |
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NAME | Pingeot, Mazarine |
ALTERNATIVNAMEN | Pingeot-Mitterrand, Mazarine Marie (vollständiger Name ab 2006) |
KURZBESCHREIBUNG | französische Journalistin und Schriftstellerin |
GEBURTSDATUM | 18. Dezember 1974 |
GEBURTSORT | Avignon |