Mein achtel Lorbeerblatt

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Mein achtel Lorbeerblatt
Studioalbum von Reinhard Mey

Veröffent-
lichung(en)

1972

Aufnahme

1972

Label(s) Intercord

Format(e)

LP, CD (1987)

Genre(s)

Liedermacher

Titel (Anzahl)

12

Länge

40:04

Besetzung
  • Gitarre und Gesang: Reinhard Mey
  • Gitarre: Heinz Cramer
  • Bass: Hajo Lange

Produktion

Walther Richter

Studio(s)

Teldec-Studio, Berlin

Chronologie
Reinhard Mey live
(1971)
Mein achtel Lorbeerblatt Wie vor Jahr und Tag
(1974)

Mein achtel Lorbeerblatt ist das fünfte deutsche Studioalbum des deutschen Liedermachers Reinhard Mey und erschien 1972 bei Intercord.

Inhalt

Das Album beginnt mit dem Lied Musikanten sind in der Stadt, in dem Mey mit leicht ironischem Blick von fahrenden (und bisweilen rabiaten) Musikanten singt.

Das Lied Manchmal wünscht' ich ist ein Liebeslied, in dem Reinhard Mey über die gemeinsame Zeit mit einer Angebeteten nachdenkt.

Annabelle, ach Annabelle ist eines der kontroversesten Lieder Meys. Das Lied beschreibt die Sicht des Freundes auf seine studentische Freundin, die sich in der Studenten- und Emanzipationsbewegung zu Beginn der 1970er Jahre engagiert. Das Lied führte zu einem Höhepunkt der Kritik.[1] Thomas Rothschild schrieb in dem Buch Liedermacher: „Mit dieser Karikatur einer linken Studentin […] entpuppte sich Reinhard Mey endgültig als einer, der seinen kleinbürgerlichen Zuhörern, die sich ihre heile Welt nicht rauben lassen wollen, nach dem Mund singt. […] Was offenbar sogar Moderatoren für Humor halten, ist bösartige Lächerlichmachung einer Minderheit. Von der Annabelle, die nie lacht, zum Russen mit dem Messer zwischen den Zähnen ist es nur ein Schritt. Mey betreibt mit Annabelle Hexenjagd in Chanson-Form.“ Für das Lied, das ihm nach eigenem Bekunden „jede Menge Ärger, aber auch jede Menge Spaß“ eingebracht hat, schrieb er 1998, Jahrzehnte später, mit „Der Biker“ eine Art Entschuldigungslied, in dem er seine Wertschätzung für Annabelle zum Ausdruck bringt.[2]

Alles, was ich habe ist ein Freundschaftslied an eine Küchenschabe, die des Protagonisten einziger Freund ist, nachdem alle seine anderen Freunde "mit dem Glück" davon sind.

Im Lied Schade, daß du gehen mußt besingt der Liedermacher einen verstorbenen Zechbruder.

Die heiße Schlacht am kalten Buffet gibt satirisch stark überzeichnet wieder, wie in einer Veranstaltungspause[3] Menschen aus der sozialen Oberschicht ein kaltes Buffet stürmen.

Mein achtel Lorbeerblatt erzählt vom Druck und den Erwartungen, die auf den Singenden ausgeübt werden, und wie dieser damit umgeht.

Ein weiteres Liebeslied findet sich mit Herbstgewitter über Dächern.

Das Lied In Tyrannis (Von Wand zu Wand sind es vier Schritte) enthält den inneren Monolog eines unschuldig Gefangenen in Isolationshaft. Im Verlauf des Lieds beschreibt dieser, was ihm dort geschehen ist. Zum Ende hin wählt er den Weg des falschen Geständnisses, um der ansonsten aussichtslosen Situation zu entrinnen.

Bevor ich mit den Wölfen heule ist ein klares individualistisches Bekenntnis, gegen den Strom zu schwimmen.

Im Lied Ich wollte immer schon ein Mannequin sein besingt Reinhard Mey den vergeblichen Traum eines Handwerkers, endlich einmal als Mannequin über den Laufsteg zu gehen.

Für das Duo Inga und Wolf schrieb Mey unter seinem Pseudonym Alfons Yondraschek das Abschiedslied Gute Nacht, Freunde, das er hier selbst interpretiert.

Titelliste

  1. Musikanten sind in der Stadt - 3:23
  2. Manchmal wünscht' ich - 2:57
  3. Annabelle, ach Annabelle - 4:02
  4. Alles, was ich habe - 1:57
  5. Schade, daß du gehen mußt - 4:21
  6. Die heiße Schlacht am kalten Büffet - 3:16
  7. Mein achtel Lorbeerblatt - 3:29
  8. Herbstgewitter über Dächern - 3:13
  9. In Tyrannis (Von Wand zu Wand sind es vier Schritte) - 5:31
  10. Bevor ich mit den Wölfen heule - 2:54
  11. Ich wollte immer schon ein Manneqin sein - 2:10
  12. Gute Nacht, Freunde - 2:51

Weblinks

Quellen

  • Booklet Mein achtel Lorbeerblatt

Einzelnachweise

  1. Liedtext Annabelle, ach Annabelle
  2. Liedtext Der Biker
  3. Es ertönt ein "Rückzugssignal", das man als den Gong deuten kann, der direkt vor Beginn der zweiten Hälfte einer Theater- oder Opernaufführung geläutet wird.

Vorlage:Navigationsleiste Alben von Reinhard Mey