Mercurius

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 30. August 2016 um 23:45 Uhr durch Aineias (Diskussion | Beiträge) (Das Lückenhafte entfernt. Stand seit über 5 Jahren darin. Ich verstansdt nicht ganz den Sinn. Es gibt eine Literaturliste, die mir dem Artikelgegenstand angemessen erscheint). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Bronzefigur des Mercurius (1./2. Jhdt.)

Mercurius (eingedeutscht Merkur) war ein Gott in der römischen Religion. Sein Name geht auf das lateinische Wort merx, Ware, zurück. Er wurde mit dem griechischen Hermes gleichgesetzt. Dessen Herkunft und übrige Eigenschaften wurden auf ihn übertragen. Er gilt als der „Götterbote“, Gott der Händler und Diebe.

Gott des Handels

In Rom wurde ihm als Beschützer des für diese Stadt so wichtigen Kornhandels ein öffentlicher Kultus eingerichtet. 495 v. Chr. weihten die Römer für ihn einen Tempel am Circus maximus (am Aventin) ein, gleichzeitig wurde eine Zunft der Kaufleute geschaffen, deren Mitglieder sich mercuriales nannten. Am Stiftungstag des Tempels und der Zunft, am 15. Mai, opferten die Kaufleute dem Gott und seiner Mutter Maia und besprengten aus einer ihm geweihten Quelle an der Porta Capena Haupt und Waren mit Wasser. Als Schutzgott der Händler wurde er nicht nur in römischer Zeit, sondern gelegentlich auch in der Neuzeit auf der Rückseite von Münzen abgebildet.

Mercur auf Antoninian des römischen Kaisers Gallienus, 253-268 n.Chr.
Mercur auf schwedischen Kupferdaler, Jahr 1718

Attribute

Zu den Attributen Merkurs gehören der Hermesstab, ein geflügelter Helm, Flügelschuhe und häufig ein Geldbeutel, den er in der rechten Hand hält.

Verehrung in den römischen Provinzen

Im römischen Reich während der Kaiserzeit wurde Mercurius mit dem Handel nach Westen und Norden verbreitet. In den keltischen und germanischen Provinzen war schließlich die Verehrung von Merkur stärker noch als in Rom selbst. Darauf weisen hunderte von Funden hin, bei denen es sich zumeist um Inschriften auf Weihesteinen oder Tafeln aus Bronze handelt. Die Darstellung auf diesen Steinen, die in den germanischen Rheinprovinzen gefunden wurden, ist von der Form und dem Ausdruck her römisch, aber die Namenskomposite sind germanischer Herkunft verbunden mit dem Stiftungszweck und einer bestimmten Personengruppe, seien es einzelne Stämme oder ein lokaler Bezug.

In den Provinzen begegnet er auch mit zahlreichen einheimischen Beinamen wie Mercurius Cissonius oder Mercurius Gebrinius.

Wochentag

Nach Merkur wurde der vierte (heute dritte) Wochentag Mittwoch mit Mercurii dies benannt. Dies hat sich in einigen romanischen Sprachen (italienisch mercoledì; französisch: mercredi; spanisch: miércoles; rumänisch: miercuri) und im Albanischen als e mërkurë bis heute erhalten.

Nach Tacitus (Germania) setzten spätantike und frühmittelalterliche Chronisten den germanischen Gott Wodan/Odin mit Merkur gleich, was sich bei der Bezeichnung des Tages zum Beispiel als wednesday im Englischen und onsdag im Schwedischen bis heute nachvollziehen lässt.

Literatur

Weblinks

Commons: Merkur – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien