Missfits

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Die Missfits waren ein deutsches Frauenkabarettduo, bestehend aus Stephanie Überall und Gerburg Jahnke. Das Duo wurde um 1985 gegründet und bestand bis 2005.

Geschichte

Ein Beispiel für den Humor der beiden Frauen ist die Erfindung der Feminispräch, einer Frauensprache, die 1988 im ersten Kabarettprogramm der Missfits entstand. Dabei wird unter anderem in allen Wörtern er durch sie ersetzt sowie alle Vokale a, o und u als Umlaute ä, ö und ü gesprochen. Es gibt nur weibliche Artikel, und aus jeder Silbe Mann oder man wird Fräu. Durch diese Verballhornung von Wörtern wird der Versuch, eine geschlechtergerechte Sprache zu entwickeln, ironisch auf die Spitze getrieben.

Bekannt geworden ist das Duo auch durch zahlreiche Fernsehauftritte, u. a. mit seiner eigenen Serie Der Tod ist kein Beinbruch (März 2002), in der es die ungleichen Schwestern Mimi Deckers (Jahnke) und Hilde Neumann (Überall) verkörperte. In der Serie erben die Schwestern von ihrem Onkel ein Beerdigungsinstitut in Oberhausen und versuchen, es weiterzuführen.

Ende Februar 2005 fand die endgültig letzte Vorstellung der beiden Missfits im St. Pauli Theater in Hamburg statt. 2005 befanden sich die beiden auf ihrer Abschiedstournee („Letzte Runde“) quer durch Deutschland, wobei sie besonders in der Nähe ihrer Heimat Oberhausen fast immer in ausverkauften Hallen spielten.

Figuren in den Programmen

In jedem ihrer Programme verkörpern die Missfits neben sich selbst verschiedene Figuren. Die bekanntesten waren Matta und Lissbet, zwei ältere Damen, die in Oberhausen ein Bestattungsunternehmen haben, in dem sie ihre „Jungens“ beerdigen, die sie über die Jahre hatten. Außerdem reden sie gerne über „ficken“, Beerdigen einer Binde und noch vieles mehr.

  • Matta – Bestatterin: Gespielt von Stephanie Überall (Zitat: "Eierlikör ist wunderbar, Prost ata.")
  • Lissbet – Bestatterin: Gespielt von Gerburg Jahnke (Zitat: "Wir könnten in ein Auto sprechen.")

Unter anderem traten die Missfits als folgende Charaktere auf:

  • Cora von Ablaß-Krause – Bestsellerautorin: Gespielt von Gerburg Jahnke (Zitat: "Das schöne an Jamaikarum ist, dass man ihn auch lauwarm trinken kann.")
  • Elfriede Trockenpflaume – Witwe: Gespielt von Stephanie Überall (Zitat: "Ich bin Witwe und das ist gut so.")
  • Frau Lehmann-Brack – Lehrerin: Gespielt von Stephanie Überall (Zitat: "Nein, ich bin nicht prämenstruell, ich hab einfach nur seit 40 Jahren verdammt schlechte Laune.")
  • Frau Nora Nölle – Lehrerin: Gespielt von Gerburg Jahnke (Zitat – bezogen auf einen Verbrecher: "Von innen ist der gut. Dem fehlt die Mutter.")
  • Eckerhardt – Lebt bei seiner Mutter: Gespielt von Gerburg Jahnke (Zitat: "Ich werde Womenator.")
  • Theofil – Lebt bei seiner Mutter: Gespielt von Stephanie Überall (Zitat: "Ich bin gerne bereit als Ihr Co-Womenator.")
  • Inge Schnick – Postbotin: Gespielt von Stephanie Überall (Zitat: "Und das beste ist, der Klodeckel ist immer runtergeklappt. Ich hab so ein Spaß, ich geh ständig gucken.")
  • Pidder 2: Gespielt von Stephanie Überall (Zitat: "Dafür wurden wir doch gar nicht ausgebildet auf der Polizeischule für so ein Scheiß.")
  • Gsielinde Geisiemeisie (eigentlich Gerlinde Geiermeier): Gespielt von Stephanie Überall (Zitat: "Jetzt müss ich Sie nöch äuf die Söziö-emötiönäle Chäräktsie vön die Feminispräch hinweisen.")
  • Captain’s Mutti: Gespielt von Gerburg Jahnke (Zitat: "Also wenn Sie eine Frage haben, nicht an mich, ich hab mit den Toiletten genug zu tun.")
  • Sigi Stappert – Dame für alles und Gymnastikdame auf der M.S. Helene: Gespielt von Jutta Jahnke als Gast (Zitat: "Ja, ich bin Sigi Stappert, was kann ich für Sie tun?")
  • Greta: Gespielt von Gerburg Jahnke (Zitat: "Erika hat dieses Menstruationsblut-Absaugungsgerät gebaut.")
  • Brigitte – Getränkehändlerin: Gespielt von Stephanie Überall (Zitat: "Wo die Eifel is? Ja, bei Prüm.")

Auszeichnungen

Diskografie

  • Frauen und Kinder zuerst (1993): Spielt auf dem Schiff MS Helene, wo sich neben Kora von Ablaß-Krause auch noch Hagen und Max herumtreiben, zwei nicht sichtbare Söhne mit zwei komplett unterschiedlichen Müttern. Gerburg Jahnkes Schwester Jutta übernimmt ebenfalls einen Teil der Handlung. Am häufigsten tritt sie auf als Siggi Stapert, die Organisatorin des Schiffes, sowie mit den beiden zusammen als Matrose.
  • Wo niemand wartet (1995): Das Programm besteht hauptsächlich aus wild zusammengewürfelten Liedern mit Texten in dem, unter anderem, Matta & Lissbet ihr Debüt feierten so wie Elfriede Trockenpflaume mit dem bekannten Lied „Das Fritz ist tot Lied“ so wie den ersten „Lehrerinnen auf dem Klo“-Sketch.
  • Missfits und Band (1996): „Missfits & Band“ ist das erste Album, auf dem man Männer „sehen“ und hören kann. Das Programm besteht hauptsächlich aus wild zusammengewürfelten Liedern mit Texten, darunter Lieder wie z.B. „Frauenhouse“ (ein Lied, das nur aus Frauennamen besteht) oder „Schnulze“.
  • Mit Sicherheit (1999): „Mit Sicherheit“ besteht hauptsächlich aus Geschichten und ist damit das Programm mit den wenigsten Liedern und dem meisten Text. Es sind Geschichten aus dem Alltag sowie die Geschichte des Bügeleisens, das noch Reststrom im Kabel hat.
  • Die Sammlung (1999): „Die Sammlung“ ist eine Zusammenstellung der besten Musikstücke der verschiedene Alben der Missfits, wie z.B. „Der Möp ist tot“ (eigentlich „Das Sausack-Lied“), „Das Fritz-ist-tot-Lied“ oder „Oberhausen“.
  • Jetzt mit noch mehr Männer (2001): In Jetzt mit noch mehr Männer werden die sexuellen und menstruationstechnischen sowie alkoholischen Probleme von Mann und Frau geklärt, vertont und humorvoll dargestellt.
  • Letzte Runde (2004): Die Letzte Runde ist eine Aufführung, in der die beliebtesten Personen und Teile der Programme etwas neu aufbereitet werden. Außerdem wird man von Matta und Lisbeth am Schluss herzallerliebst und nach alter Missfits-Regel verabschiedet, zusammen mit dem Lied I never needed anybody.

Andere Programme

  • Wo niemand wartet (1999): „Wo niemand wartet“ existiert als Fernsehaufzeichnung und wird von Zeit zu Zeit in einem der öffentlich-rechtlichen Fernsehkanäle ausgestrahlt. Das Programm hat ähnlich wie „Mit Sicherheit“ wenig Musik und viel Text. Unter anderem sieht man Matta und Lissbet auf dem Friedhof oder die Klofrau, die über das Publikum und die Männer redet.
  • Zwischentöne (1993)
  • Frau in den besten Jahren (19??)

Weblinks