Nathaniel Wallich

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Lithographie von T. H. Maguire

Nathaniel Wallich (eigentlich Nathan ben Wolff; * 28. Januar 1786 in Kopenhagen; † 28. April 1854 in London) war ein dänischer Botaniker. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Wall.“.

Leben

Nathanael Wallich wurde als Sohn des aus Altona stammenden Händlers Wulff ben Wallich (oder Wolff Wallich) geboren, der sich in Kopenhagen niedergelassen hatte. Hier studierte Nathan, der sich erst als Erwachsener Nathaniel nannte,[1] Medizin und Botanik bei Martin Vahl. 1807 wurde er Arzt in der dänischen Kolonie Frederiksnagor bei Serampore in Bengalen. Er trat in die Dienste der britischen Ostindien-Kompagnie und wurde 1814 Direktor des Indian Museums in Kalkutta und Assistent des Botanikers William Roxburgh im Botanischen Garten von Kalkutta. Zusammen mit dem Missionar und Orientalisten William Carey begann er die Herausgabe von William Roxburghs Werk Flora Indica (1820). In seinen Werken Tentamen Flora Nepalensis Illustratae (1824-26), und Plantae Asiaticae Rariores (1830-32), erschloss er die weitgehend unbekannte Pflanzenwelt Nepals, mit über 20.000 Arten.[2]

1825 untersuchte er die Wälder des westlichen Hindustan, und 1826 bis 1827 bereiste er Ava und Birma. 1828 kehrte er nach Europa zurück und brachte zahlreiche indische Pflanzenarten mit, welche an alle öffentlichen Herbarien Europas und der USA verteilt wurden.[3]

1834 nach Indien zurückgekehrt, erhielt er die Leitung einer Expedition nach Assam, um über den dort betriebenen Teeanbau zu berichten. 1847 verließ er Ostindien wieder.

Sein Sohn war der Mediziner und Biologe George Charles Wallich (1815–1899).

Ehrungen

1820 wurde er zum Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina gewählt.[4] 1832 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften gewählt.[5]

Nach Wallich benannte Taxa

Ihm zu Ehren wurde die Gattung Wallichia Roxb. der Pflanzenfamilie der Palmengewächse (Arecaceae) sowie der Wallichfasan (Catreus wallichii) benannt.

Unter anderen sind auch die folgenden Pflanzenarten nach Wallich benannt:

  • Allium wallichii
  • Apostasia wallichii
  • Clerodendrum wallichii
  • Convolvulus wallichianus
  • Debregeasia wallichiana
  • Dombeya wallichii
  • Dryopteris wallichiana
  • Hoya wallichii
  • Ligusticum wallichii
  • Nageia wallichiana
  • Pinus wallichiana
  • Rotala wallichii
  • Rubus wallichii
  • Schima wallichii
  • Taxus wallichiana
  • Valeriana wallichii

Schriften

Sein Hauptwerk ist Plantae asiaticae rariores (London, 1829-32, 3 Bände mit 300 Kupferstichen).

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Judith M. Taylor und Jules Janick: Lorenzo Da Ponte and Nathaniel Wallich: Jews in the Enlightenment, Horthistoria.com
  2. Ray Desmond: The European Discovery of the Indian Flora. Oxford, 1994.
  3. Biographie (englisch)
  4. Mitgliederverzeichnis Leopoldina, Nathanael Wallich
  5. Mitglieder der Vorgängerakademien. Nathaniel Wallich. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 25. Juni 2015.