Nationalpark Quirimbas

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Der Dorfweber ist ein häufiger Vogel im Nationalpark
Karte
OpenStreetMap-Karte des Parks

Der Nationalpark Quirimbas (englisch Quirimbas National Park, portugiesisch Parque Nacional das Quirimbas) ist einer von sechs Nationalparks in Mosambik. Er befindet sich in der Provinz Cabo Delgado im Norden von Mosambik und umfasst eine Fläche von 7 506 km². Der Park erstreckt sich über die Distrikte Ibo, Quissanga, Pemba-Metuge, Macomia, Meluco und Ancuabe. Wichtigster Teil des Nationalparks sind die elf südlichsten Inseln des Archipels Quirimbas im Indischen Ozean, der dem Park seinen Namen gab. Marine Habitate bilden 1 522 km² der Gesamtfläche des Parks. Der weitaus größere Teil des Nationalparks, 5 984 km², befindet sich dagegen auf dem Festland. Hier sind der Fluss Montepuez sowie der Bilibiza-See, ein Vogelschutzgebiet, hervorzuheben.

Der Nationalpark wurde mit Dekret des Tourismusministeriums Mosambiks vom 6. Juni 2002 errichtet. Seine Ausweisung kam unter maßgeblicher Unterstützung des World Wide Fund for Nature (WWF) zustande, der sich nach wie vor stark im Management des Parks engagiert.

UNESCO-Welterbe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 2018 ist der Nationalpark Teil des 14 800 km² großen UNESCO-Biosphärenreservats Quirimbas.[1]

Konflikte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Dörfern über das Gebiet des Parkes verstreut leben mindestens 50 000 Menschen, wobei das einschlägige mosambikanische Gesetz[2] in Nationalparken jegliche menschliche Tätigkeit, wie Landwirtschaft, Jagd, Fischerei etc. verbietet.[3] Dennoch geht der Managementplan davon aus, dass Menschen im Gebiet des Nationalparks leben, und macht verschiedene Vorschläge für die Vereinbarkeit menschlicher Siedlungen und Subsistenzwirtschaft einerseits sowie Naturschutz und Tourismus andererseits. Wie auch in anderen Nationalparks der Welt[4] leidet die auf dem Gebiet des Parks lebende Bevölkerung allerdings unter dem sog. Konflikt „Mensch - wild lebende Tiere“ (engl. Human-wildlife conflict). Die größten Konflikte treten mit Elefanten auf, die Felder und Brunnen zerstören und auch für den Tod von Menschen verantwortlich sind.[5]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. UNESCO-Biosphärenreservat Quirimbas | Deutsche UNESCO-Kommission. Abgerufen am 6. Februar 2023.
  2. Art. 11 Lei de Florestas e Fauna Bravia, Gesetz Nr. 10/99 vom 7. Juli 1999, Boletim da República, Serie I Nr. 27
  3. Dazu G. Ludwig, Nationalparke und einheimische Bevölkerung – Naturschutzrecht in Mosambik, Natur und Recht S. 172 ff.
  4. Einen Überblick gibt Distefano, Human-Wildlife Conflict worldwide: collection of case studies, analysis of management strategies and good practices, http://www.fao.org/SARD/common/ecg/1357/en/HWC_final.pdf, abgerufen am 16. Juli 2009
  5. Vgl. z. B. http://macua.blogs.com/moambique_para_todos/2009/05/no-distrito-de-quissanga-conflito-com-elefantes-movimenta-comunidade.html, abgerufen am 16. Juli 2009

Koordinaten: 12° 7′ 39,9″ S, 40° 25′ 19,4″ O