Natürliche Lüftung

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Natürliche Lüftung (auch Freie Lüftung oder selten Aeration) bezeichnet den Luftaustausch in Gebäuden durch den sich einstellenden „natürlichen“ Auftrieb von unterschiedlich warmer Luft (Kamineffekt).[1][2]

Der die Lüftung antreibende Druckunterschied errechnet sich aus dem sich aus dem Temperaturunterschied ergebenden Dichteunterschied zur Umgebungsluft sowie der zur Verfügung stehenden Auftriebshöhe h. Natürliche Lüftung (oder Naturzug-Lüftung) war vor der Entwicklung von Maschinen zur Luftförderung (Ventilatoren, Verdichter) die einzige Möglichkeit, Bauwerke gezielt zu be- und entlüften und kam bereits in der Antike, zum Beispiel bei den ägyptischen Pyramiden, zum Einsatz. Natürliche Lüftung wird heute gezielt technisch verwendet und eingesetzt bei industriellen Großbauten, insbesondere bei großen anfallenden Wärmemengen wie in der Stahl- und Glasindustrie und bei der Konstruktion von sogenannten Kühltürmen (Kühlturm im Kraftwerksbau). Auch in der Landwirtschaft gibt es viele Stallgebäude, die auf diese Weise belüftet sind.

In der ökologischen Architektur gibt es zunehmend auch kulturelle Bauten mit der Schwerkraft-Lüftung. Es ist dadurch möglich, auf Lüftungstechniken mit einem zusätzlichen Energiebedarf weitgehend zu verzichten. Bekannte Beispiele sind die Saalbauten der Waldorfschulen in Köln und Düsseldorf sowie die Sporthalle der Odenwaldschule in Heppenheim-Oberhambach oder der Prime Tower in Zürich sowie die Metallarbeiterschule der Stadt Winterthur.

Einzelnachweise

  1. Lothar Dietze: Freie Lüftung von Industriegebäuden. Verlag für Bauwesen, 1987, ISBN 978-3-345-00178-9.
  2. Eckehard Fiedler: Natüerliche Belueftung von Industriegebäuden. In: BHKS-Almanach 2007. Bundesindustrieverband Heizungs-, Klima-, Sanitärtechnik e.V. -BHKS-, S. 2-7, abgerufen am 20. Januar 2014 (Artikel (pdf)): „Werdern diese Druckunterschiede genutzt, um Frieschluft in ein Gebäude zu bringen und Abluft herauszutransportieren, dann spricht man von einer natürlichen oder freien Lüftung.“

Weblinks