Negligé

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Negligé

Der Begriff Negligé bzw. Negligée stammt aus dem Französischen und bedeutet so viel wie „das nachlässige (Kleid)“ bzw. von lat. neglegere „missachten“, „vernachlässigen“, also Hauskleidung wie z. B. Morgenmantel, Nachthemd, Pyjama etc. Heute wird der Ausdruck vor allem als Synonym für elegante und/oder verführerische Damen-Nachthemden gebraucht. Der Ursprung des Negligé soll auf die Marquise de Pompadour zurückgehen. Ihre Biografen, die Brüder de Goncourt, bemerken dazu: „Von ihr stammen zahlreiche modische Feinheiten und Koketterien; so war zum Beispiel das Negligé eine Neuerung, die ihren Gedanken und Wünschen entsprang.“[1] Ebenfalls als Negligé wird ein kurzes figurumspielendes Bettjäckchen aus schleierähnlichem transparenten Chiffon bezeichnet, das unterhalb der Brust mit Bindebändern zum Raffen ausgestattet ist. Der Nachtwäsche ist auch ein transparenter knie- bzw. knöchellanger Kaftan aus weich fließendem Tüll zuzurechnen, meist rundherum mit Blütenspitze eingefasst, der gegebenenfalls über den Hüften gegürtet wird. Hohe Seitenschlitze sowie Armschlitze sorgen für bequeme Bewegungen. Er ist besonders als sinnlicher Überwurf für die Sommerzeit geeignet.

Das Negligé unterstreicht die feminine Ausstrahlung, indem es die Frau ganz einhüllt und trotzdem wenig verbirgt.

Geschichte

Die ursprüngliche Bedeutung des Begriffs war im späten 17. und 18. Jahrhundert gängig. Das Negligé wurde ursprünglich von höfischen Damen im Boudoir getragen, in dem sie ihr Frühstück einzunehmen pflegten. Über dem Hemd trugen die Damen daher einen weit fallenden Morgenmantel:[2] zunächst das Manteau, später die Contouche. Da beide Kleidungsstücke später auch auf der Straße getragen wurden, entwickelte sich die weiter gefasste Bedeutung des Worts Negligé: Jede nicht-formelle, nicht-höfische Kleidung wurde als Negligé (oder Déshabillé) bezeichnet. Heute wäre das am ehesten mit der Kleidung am so genannten Casual Friday zu vergleichen.

Heute wird unter dem Begriff Negligé meist ein kurzes, weit schwingendes und verführerisches Nachtgewand verstanden, meist gefertigt aus leicht transparenten Stoffen wie Taft oder Seidenkrepp. Es gibt sowohl sehr schlichte Ausführungen als auch raffiniert geschnittene Varianten mit Rüschen, Bändern und Schnürungen.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Goncourt: Madame Pompadour. Vollmer Verlag Wiesbaden, S. 172 f.
  2. Negligé auf nachtwaesche-ratgeber.de. Abgerufen am 27. Juni 2016.

Weblinks

Wiktionary: Negligé – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen