Nenkersdorf (Frohburg)

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Nenkersdorf
Stadt Frohburg
Koordinaten: 51° 5′ N, 12° 34′ OKoordinaten: 51° 5′ 11″ N, 12° 33′ 51″ O
Höhe: 170 m
Fläche: 7,42 km²
Einwohner: 259 (31. Dez. 2014)[1]
Bevölkerungsdichte: 35 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1999
Eingemeindet nach: Frohburg
Postleitzahl: 04654
Vorwahl: 034348
Nenkersdorf (Sachsen)
Nenkersdorf (Sachsen)

Lage von Nenkersdorf in Sachsen

Nenkersdorf ist ein Ortsteil der Stadt Frohburg im Landkreis Leipzig (Freistaat Sachsen). Gemeinsam mit dem 1948 eingemeindeten Nachbarort Schönau bildet Nenkersdorf seit 1999 eine Ortschaft der Stadt Frohburg mit eigenem Ortschaftsrat.

Geografie

Hartsee bei Nenkersdorf
Kirche in Nenkersdorf

Nenkersdorf und Schönau liegen in der Leipziger Tieflandsbucht nördlich von Frohburg am Ostrand des ehemaligen Tagebaus Borna-Ost. Dessen geflutetes Restloch westlich von Nenkersdorf bildet heute den Harthsee. Schönau liegt im Norden von Nenkersdorf.

Geschichte

In Nenkersdorf ist seit dem 16. Jahrhundert ein Rittergut belegt. Das heutige Gebäude wurde 1749 im Stil des Barock errichtet.[2] Nenkersdorf und Schönau lagen bis 1856 im kursächsischen bzw. königlich-sächsischen Amt Borna.[3] Ab 1856 gehörte Nenkersdorf zum Gerichtsamt Frohburg, Schönau hingegen zum Gerichtsamt Borna. 1875 wurden beide Ort der Amtshauptmannschaft Borna angegliedert. [4]

Kirche von Schönau

Schönau wurde am 1. Oktober 1948 nach Nenkersdorf eingemeindet.[5] 1952 erfolgte die Zuordnung von Nenkersdorf mit Schönau zum Kreis Geithain im Bezirk Leipzig.

Der 1960 eröffnete Tagebau Borna-Ost veränderte die Landschaft westlich von Schönau und Nenkersdorf erheblich.[6] Bereits der erste Abraumschnitt des Baufelds I durchtrennte im Jahr 1961 die Ortsverbindung zwischen Zedtlitz und Schönau. Weitere Auswirkungen auf die Orte hatten die Baufelder III und IV, die zwischen 1977 und 1983 den Bereich westlich von Schönau und Nenkersdorf abbaggerten. Im ersten Abraumschnitt des Baufelds IV waren davon zwischen 1979 und 1981 die Auen von Schönauer Bach und Harthbach betroffen. Dadurch wurden auch die Ortsverbindungen von Neukirchen nach Schönau bzw. von Neukirchen nach Nenkersdorf durchtrennt. Der Tagebau Borna-Ost kam 1983 in einer Entfernung von 500 Metern zum östlichen Ortsrand von Neukirchen zum Stillstand. Nachdem die Verkippung abgeschlossen war, verblieb im südlichen Bereich des Baufelds IV das „Restloch Nenkersdorf“, welches nach der Renaturierung heute als Harthsee bezeichnet wird. Die westlich von Schönau gelegenen kleineren Restlöcher sind zu Seen geworden, die dem Naturschutz vorbehalten sind. Die Ortsverbindung nach Zedtlitz entstand mit der K7933 neu.

Nenkersdorf gehörte seit 1994 zum Landkreis Leipziger Land. Am 1. Januar 1999 wurde Nenkersdorf mit seinem Ortsteil Schönau in die Stadt Frohburg eingemeindet, wodurch die Dörfer Ortsteile von Frohburg wurden. Beide Orte machten von der Möglichkeit Gebrauch, einen Ortschaftsrat zu bilden. Seitdem vertritt der Ortschaftsrat Nenkersdorf/Schönau die Interessen beider Orte.[7]

Verkehr

Südlich von Nenkersdorf verläuft die zur S 51 herabgestufte B 95, parallel zu dieser die A 72. Der nächste Bahnhof befindet sich in Frohburg an der Bahnstrecke Neukieritzsch–Chemnitz, auf der auch die S-Bahn Mitteldeutschland nach Geithain verkehrt.

Sehenswürdigkeiten

Windmühle in Schönau

Neben den beiden Kirchen in Nenkersdorf und Schönau ist die Windmühle von Schönau zu nennen.

Der Harthsee hat das Potential, Badegäste aus dem Osten und Süden von Frohburg anzuziehen, da es dort an größeren Badegewässern mangelt.

Persönlichkeiten

Weblinks

Commons: Nenkersdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Einwohnerzahlen der Stadt Frohburg
  2. Beschreibung des Ritterguts Nenkersdorf
  3. Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S. 62 f.
  4. Die Amtshauptmannschaft Borna im Gemeindeverzeichnis 1900
  5. Schönau auf gov.genealogy.net
  6. Beschreibung des Tagebaus Borna-Ost
  7. Die Ortschaftsräte der Stadt Frohburg