Neutorbrücke (Ulm)
Neutorbrücke | ||
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Neutorbrücke, im Hintergrund das Ulmer Münster | ||
Nutzung | Straßenbrücke | |
Querung von | Eisenbahngleisen | |
Ort | Ulm | |
Konstruktion | Gerberträgerbrücke | |
Gesamtlänge | 112,2 m | |
Breite | 11,6 m | |
Anzahl der Öffnungen | drei | |
Längste Stützweite | 54,40 m | |
Baubeginn | 1906 | |
Fertigstellung | 1907 | |
Lage | ||
Koordinaten | 48° 24′ 19″ N, 9° 59′ 3″ O | |
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Die Neutorbrücke ist eine Straßenbrücke in Ulm, die im Zuge der Neutorstraße die Gleise der Eisenbahnstrecken nach Stuttgart und Aalen überquert und das Stadtzentrum mit dem Kienlesberg und dem Michelsberg verbindet.
Beschreibung
Die Neutorbrücke wurde zwischen 1906 und 1907 im Auftrag der Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen nach den Plänen der Stuttgarter Ingenieure Levi und Büttner von der Maschinenfabrik Esslingen gebaut, um die Gleise der Filstalbahn und der Brenzbahn zu überqueren. Sie hat zwei Fahrspuren und außerhalb der Träger auf beiden Seiten einen Gehweg.[1]
Mit ihren beiden auf Stampfbeton-Pfeilern stehenden Pylonen und den geschwungenen Obergurten der seitlichen Träger sieht sie ähnlich wie eine Kettenbrücke aus. Ihre eiserne, genietete Fachwerkkonstruktion lagert auf zwei Pfeilern und überspannt drei Öffnungen. Über den mit Kunststein verkleideten Pfeilern aus Stampfbeton stehen eiserne Pylone, die mit einem durchbrochenen, unten gerundeten Querriegel zu einem Portal verbunden sind. An den mit einer Krone versehenen Scheiteln der Bögen ist das Ulmer Wappen angebracht. Die oberen Enden der Pylone sind mit neugotischen Türmchen und vergoldeten Spitzen versehen.
Entgegen dem äußeren Anschein handelt es sich bei der insgesamt 112,2 m langen Konstruktion mit drei Öffnungen von 28,90 m - 54,40 m - 28,90 m jedoch um eine Auslegerbrücke mit einem Gerberträger. Die äußeren 44,2 m langen Brückenträger reichen von den Widerlagern über den jeweilen Pfeiler als Kragträger 15,3 m in die Hauptöffnung hinein. Die verbleibende Öffnung wurde mit einem 23,8 m langen Gerberträger geschlossen. Die Gerbergelenke befinden sich im Untergurt. Um die Obergurte ohne optische Unterbrechung durchgehen zu lassen, wurden über den Gelenken nicht tragende, über Langlöcher angeschlossene Blindstäbe eingefügt. Die beiden Fachwerkträger haben einen Pfeilerachsabstand von 7,0 m, die auf seitlich auskragenden Konsolen liegenden Gehwege sind 2,30 m breit. Der Oberbau besteht aus einer Eisenkonstruktion mit Längs-, Quer- und Hauptträgern, auf denen Fahrbahn- und Gehwegplatten aus Beton aufliegen, auf die der Asphalt-Fahrbahnbelag aufgebracht wurde.
Die Neutorbrücke ähnelt der größeren, 1891 erbauten und 1945 zerstörten Friedrichsbrücke in Mannheim sowie der ebenfalls etwas größeren, 1903 eröffneten Salzachbrücke zwischen Laufen und Oberndorf bei Salzburg.
Die Neutorbrücke wurde in den Jahren 1987 bis 1989 renoviert und unter Denkmalschutz gestellt.
Weblinks
- Hubert Krins: Die Neutorbrücke in Ulm - ein herausragendes Kulturdenkmal der Technik - In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg, Band 14, Nr. 4 (1985), S. 207-212. (Digitalisat der Uni Heidelberg)
Einzelnachweise
- ↑ Die Angaben in diesem Artikel beruhen auf: Jörg Schlaich, Matthias Schüller: IngenieurbauFührer Baden-Württemberg. Bauwerkverlag, Berlin 1999, ISBN 3-934369-01-4, S. 208, 209