Nikolaus von Bismarck

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Nikolaus (Klaus) von Bismarck (* 1307 in Stendal; † 28. August 1377 in Burgstall) war ein Stendaler Patrizier, Großkaufmann, Ratsherr, erzbischöflich magdeburgischer Stifthauptmann, markgräflich brandenburgischer Rat und Hofmeister.

Leben

Nikolaus (Klaus) war ein Sohn des Rudolf (Rule) von Bismarck (um 1280–1340) und der Margarethe von Portitz.[1] Er entstammte dem Stendaler Adelsgeschlecht der Bismarcks, die zur Zeit seiner Geburt seit einigen Jahrzehnten Ratsherren und erfolgreiche Kaufleute der aufstrebenden Stadt darstellten. Klaus von Bismarck vermählte sich mit Heilwig von Kröcher, mit der er den Mannesstamm seines Geschlechts fortsetzte.[1]

Er unterstützte den Markgrafen Ludwig von Bayern finanziell und politisch. Dafür wurde er von diesem mit dem Schloss Burgstall in der südlichen Altmark belohnt. Dieser wachsende politische Einfluss sowie die Pfründenwirtschaft der Bismarcks und anderer Patrizier führte zum Stendaler Handwerkeraufstand von 1345. Aus Stendal vertrieben, suchte er Zuflucht in Burgstall. Seit 1353 tritt er unter Ludwig dem Römer auch als markgräflicher Rat auf und blieb in dieser Stellung, vielfach in unmittelbarer Umgebung dieses Fürsten, bis 1361. Als sein Verwandter Dietrich von Portitz 1361 Erzbischof von Magdeburg wurde, nahm Nikolaus von Bismarck bei ihm die Stelle eines Stifthauptmanns an. Der Ruf von seiner ausgezeichneten Haushaltung und Verwaltung des Erzstifts veranlasste nach dem Tod des Erzbischofs 1367 seine Zurückberufung in die Heimat. Aber erst nach der Anerkennung der neuen Stadtverfassung durfte er nach Stendal zurückkehren. Bismarck wurde unter Kurfürst Otto Hofmeister und erhielt damit nicht nur die oberste Hofcharge, sondern auch die höchste Verwaltungsstelle des Kurfürstentums Brandenburg, die er bis zum Aufhören der Regierung des bayerischen Hauses in Kurbrandenburg im Jahr 1373 innehatte. Unter den nun folgenden Luxemburgern scheint er sich, ohnehin hochbetagt, von Ämtern ferngehalten zu haben. Zuletzt wird er 1377 lebend erwähnt.[2]

Durch sein Mitwirken entstand vor den Toren Stendals etwa 1370 das Gertraudenhospital, das armen Pilgern und Reisenden als Unterkunft dienen sollte.

Sein Leben wurde von Walter Flex literarisch und historisch idealisiert.

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b vogel-soya.de, Stammlinie der von Bismarck (abgerufen am 9. Januar 2016)
  2. Artikel „Bismarck, Klaus von“ von Wilhelm Crecelius in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 680, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource (Version vom 8. Januar 2016, 05:51 Uhr UTC)