Noémia de Sousa

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 22. Mai 2014 um 14:10 Uhr durch Aka (Diskussion | Beiträge) (Tippfehler entfernt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Carolina Noémia Abranches de Sousa Soares (* 20. September 1926 in Catembe, Mosambik; † 4. Dezember 2002 in Cascais) war eine mosambikanische Schriftstellerin und Journalistin.

Biographie

Noémia de Sousa war portugiesischer und Bantu-Abstammung. Ihr Vater war Beamter mit portugiesisch-afrikanisch-indischen Wurzeln.[1] Er brachte ihr bereits mit vier Jahren das Lesen bei. Schon während ihrer Schulzeit in Lourenço Marques verkehrte sie in intellektuellen und literarisch interessierten Kreisen, die gegen das Salazar-Regime agitierten. Zwischen 1948 und 1951 veröffentlichte sie alle ihre Gedichte. Um politische Komplikationen zu vermeiden lebte sie von 1951 bis 1964 in Lissabon, wo sie als Übersetzerin arbeitete. Sie war mit dem Dichter Gualtar Manuel Rodrigues Soares verheiratet, der ebenfalls unter politischen Repressionen litt. Wegen ihrer oppositionellen Einstellung zum Estado Novo musste sie nach Paris ins Exil gehen, wo sie im marokkanischen Konsulat arbeitete. Zu dieser Zeit legte sie sich das Pseudonym Vera Micaia zu. Als Schriftstellerin und Journalistin reiste sie im Auftrag internationaler Nachrichtenorganisationen während der Unabhängigkeitskriege mehrerer Länder durch ganz Afrika. Nach der Nelkenrevolution 1975 kehrte sie nach Lissabon zurück, wo sie in der portugiesischen Nachrichtenagentur Lusa arbeitete. Sie verstarb 2002.

Werk

Noémia de Sousa war eine Lyrikerin, die in ihren Gedichten das Verhältnis von Schwarzen und Weißen thematisierte. Beeinflusst von der Négritude-Bewegung trat sie für eine Trennung von europäischem und afrikanischem Gedankengut ein.[2] Durch die Rückbesinnung auf die eigene Afrikanität wollte sie ein Bewusstsein der grundsätzlichen Andersheit der Schwarzen schaffen. Ein zentrales Motiv in ihren Gedichten war das der Mãe-África (Mutter-Afrika). Durch ihre Gedichte hatte sie erheblichen Einfluss auf die mosambikanischen Schriftsteller der 1950er Jahre.

Bedeutende Gedichte Noémia de Sousas sind:

  • África de cabeça aos pés
  • Negra
  • Sangue negro
  • Deixar passar o meu povo

Ihre Gedichte erschienen in verschiedenen Zeitschriften: Mensagem, Itinerário, Notícias do Bloqueio, O Brado Africano, Moçambique 58, Vértice (Coimbra) und Sul (Brasilien). Zum Zeitpunkt ihrer Flucht nach Lissabon 1951 hinterließ sie ein maschinenschriftliches Notizbuch mit dem Titel Sangue negro, das 43 ihrer Gedichte enthielt. Sie selbst veröffentlichte nie ein eigenes Buch. Erst 2001 stimmte sie einer Herausgabe ihrer Werke in einem Sammelband mit dem Titel Sangue Negro zu, der von der mosambikanischen Schriftstellervereinigung herausgegeben wurde.

Siehe auch

Weblinks

Literatur

  • Noémia de Sousa: Sangue negro. Maputo, Associação de Escritores Moçambicanos, 2001.

Einzelnachweise

  1. Biographie auf Poets of Mozambique
  2. Gerhard Schönberger: Mosambikanische Literatur portugiesischer Sprache: Entstehung und Probleme einer Nationalliteratur. Frankfurt a.M. 2002. ISBN 3-927884-59-6, S. 81f.