Oberon, König der Elfen

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Operndaten
Originaltitel: Oberon, König der Elfen

Titelblatt der Librettovorlage Hüon und Amande

Form: Singspiel in drei Akten
Originalsprache: Deutsch
Musik: Paul Wranitzky
Libretto: Carl Ludwig Giesecke
Literarische Vorlage: Friederike Sophie Seyler: Hüon und Amande,
Christoph Martin Wieland: Oberon
Uraufführung: 7. November 1789
Ort der Uraufführung: Theater auf der Wieden, Wien
Spieldauer: ca. 2 ½ Stunden
Personen
  • Oberon, König der Elfen (Sopran)
  • Titania, Königin der Feen (Sopran)
  • Hebe und Aglais, Vertraute Titanias (2 Soprane)
  • Hüon, ein deutscher Ritter (Tenor)
  • Scherasmin, sein Schildknappe (Bass)
  • Mahmud, Sultan von Ägypten (Sprechrolle)
  • Amande, seine Tochter (Sopran)
  • Fürst Babekan, ihr Bräutigam (Sprechrolle)
  • Fatime, Amandes Vertraute (Sopran)
  • Balkis, eine Sklavin (Sprechrolle)
  • Almansor, Bassa von Tunis (Bass)
  • Almansaris, seine Gemahlin (Sprechrolle oder Sopran)
  • Osmin, sein Vertrauter, ein Verschnittener (Sprechrolle)
  • ein Kadi (Sprechrolle)
  • 2 Genien (2 Sprechrollen)
  • das Orakel (Bass)
  • Derwische, Feen, Hochzeitsgäste, Janitscharen, Mohren, Wachen, Sklaven (Chor, Statisten)

Oberon, König der Elfen ist ein Singspiel in drei Akten von Paul Wranitzky (Musik). Das Libretto von Carl Ludwig Giesecke ist eine Bearbeitung des fünfaktigen Librettos Hüon und Amande von Friederike Sophie Seyler (1789), das wiederum auf der zweiten Fassung des Versepos Oberon von Christoph Martin Wieland (1784) basiert. Die Uraufführung fand am 7. November 1789 im Theater auf der Wieden in Wien statt.[1]

Instrumentation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Orchesterbesetzung des Singspiels enthält die folgenden Instrumente:[1]

Werkgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Friederike Sophie Seylers Libretto Hüon und Amande wurde 1789, in ihrem Todesjahr, veröffentlicht, und war dem Schauspieler Friedrich Ludwig Schröder gewidmet. Die ursprüngliche Vertonung stammte von dem Schleswiger Musikdirektor Karl Hanke (1750–1803?).[2] Carl Ludwig Giesecke, ein Mitglied der Truppe von Emanuel Schikaneder, verringerte noch im selben Jahr für sein Libretto die Anzahl der Akte von fünf auf drei, indem er den ersten und zweiten sowie den vierten und fünften Akt zusammenfasste. Außerdem dichtete er einige Prosatexte in Verse um, ergänzte einige Arientexte und entfernte andere. Dieser Text wurde daraufhin von Paul Wranitzky vertont. Es handelt sich um seine erste Komposition für das Musiktheater.[1]

Bei der Wiener Uraufführung am 7. November 1789 im Theater auf der Wieden sangen u. a. Josepha Hofer (Oberon), Benedikt Schak (Hüon) und Franz Xaver Gerl (Almansor). Im Publikum befand sich vermutlich auch Wolfgang Amadeus Mozart.[1] Die Aufführung war ein großer Erfolg, der Schikaneder dazu animierte, für Mozart den Text der Zauberflöte zu schreiben. Auch Mozarts Musik dazu weist einige Ähnlichkeiten mit Wranitzkys Werk auf. Oberon, König der Elfen genoss lange Zeit große Popularität, die erst 1826 durch Carl Maria von Webers Oberon in den Schatten gestellt wurde.[3]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Christoph-Hellmut Mahling: Oberon, König der Elfen. In: Pipers Enzyklopädie des Musiktheaters. Band 6: Werke. Spontini – Zumsteeg. Piper, München / Zürich 1997, ISBN 3-492-02421-1, S. 767–768.
  2. Thomas Bauman: Seyler, Sophie. In: Grove Music Online (englisch; Abonnement erforderlich)..
  3. Milan Poštolka/Roger Hickman: Wranitzky, Paul. In: Grove Music Online (englisch; Abonnement erforderlich)..