Ortswörterbuch

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Titelblatt von Willy Lademanns Telschet Wöderbuek (1956).

Ein Ortswörterbuch ist ein Dialektwörterbuch, das den Wortschatz der Mundart eines bestimmten Ortes beschreibt,[1] analog zu einer Ortsgrammatik.

In der Regel nimmt der Titel des jeweiligen Wörterbuches Bezug auf den beschriebenen Ort, z. B. Wörterbuch des Dorfes Baden (Kreis Verden) (von Brüne und Diedrich Westermann, 1941), Plattdeutsches Wörterbuch für das Oldenburger Land (von Hermann Böning, 1941) und Wörterbuch der Teltower Volkssprache (von Willy Lademann, 1956) für niederdeutsche Mundarten in Deutschland oder Wörterbuch des Waldlappendialekts von Malå (von Wolfgang Schlachter, 1958) für eine Mundart des Umesamischen in Schweden.

Ortswörterbücher waren ursprünglich Teil der wissenschaftlichen Dokumentation und Beschreibung von Dialekten, können aber auch ihrer Sprachpflege dienen.[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Oskar Reichmann: Untersuchungen zur lexikalischen Semantik deutscher Dialekte: Überblick über die theoretischen Grundlagen, über die Sachbereiche und den Stand ihrer arealen Erfassung. In: Dialektologie. Berlin 1983, S. 1295–1325.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ulrich Scheuermann: Automatische Lexikographie. In: Dialektologie. Berlin 1983, S. 736–749, 736: „Objektbereich der Dialektlexikographie ist die Lexik eines Ortsdialektes oder einer Gruppe oder mehrerer Gruppen verwandter Ortsdialekte“
  2. Matthias Zender: Prinzipien und Praxis dialektaler Lexikographie am Beispiel des Rheinischen Wörterbuches. In: Dialektologie. Berlin 1983, S. 113–126, 125: „daß die vielen in den letzten Jahrzehnten bearbeiteten Ortswörterbücher ohne Ausnahme vom Rettungsgedanken und der Absicht der Mundartpflege geprägt sind“