Amerikanischer Königsfarn

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Amerikanischer Königsfarn

Amerikanischer Königsfarn (Osmunda spectabilis)

Systematik
Abteilung: Gefäßpflanzen (Tracheophyta)
Klasse: Echte Farne (Polypodiopsida)
Ordnung: Königsfarnartige (Osmundales)
Familie: Königsfarngewächse (Osmundaceae)
Gattung: Königsfarne (Osmunda)
Art: Amerikanischer Königsfarn
Wissenschaftlicher Name
Osmunda spectabilis
Willd.

Der Amerikanische Königsfarn (Osmunda spectabilis) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Königsfarne (Osmunda) innerhalb der Familie der Königsfarngewächse (Osmundaceae). Er wurde einst als identisch mit dem Königsfarn (Osmunda regalis) betrachtet, doch molekulargenetische Studien weisen ihn 2008 als eigene Art aus.[1] Er ist vor allem im östlichen bis zentralen Nordamerika verbreitet und es gibt Nachweise aus Zentral- bis Südamerika sowie von Karibischen Inseln.[2][3][4] Ein englischsprachiger Trivialname ist royal fern.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nahaufnahme eines sterilen Wedels

Der Amerikanische Königsfarn kann in der Flora der Neuen Welt leicht identifiziert werden. Obwohl er dem (Europäischen) Königsfarn, dem (japanischen) Osmunda japonica und dem (gleichfalls japanischen) Osmunda lancea ähnlich ist, kommt nur Osmunda spectabilis natürlicherweise in der Neuen Welt vor. Seine Wedel können bis zu einem Meter lang werden und sind doppelt gefiedert (bipinnate). Die Blättchen sind mit einer sehr schmalen Basis mit der Mittelrippe verbunden. Die Pflanze erzeugt separate sterile und fertile Wedel. Sie sehen einander an der Basis und im Mittelteil ähnlich, doch die endständigen Blättchen der fertilen Wedel sind stark reduziert und werden mit zunehmender Reife im Frühsommer braun.[5]

Verbreitung und Lebensraum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Amerikanische Königsfarn kommt im östlichen und zentralen Nordamerika im gesamten Gebiet von Neufundland südwärts bis in den Süden Floridas, von dort westwärts bis Ost-Texas und von dort nordwärts bis ins zentrale Ontario vor.[2] Vereinzelt sind Funde aus dem Süden Mexikos[3] sowie aus Nicaragua, Brasilien, Argentinien und der Karibik bekannt.[4]

Er wird am häufigsten auf feuchteren Böden in Feuchtwiesen, Mooren und entlang von Gewässern gefunden.[6]

Taxonomie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Amerikanische Königsfarn (Osmunda spectabilis) wurde früher als Varietät des (Europäischen) Königsfarns (Osmunda regalis var. spectabilis (Willd.) A.Gray) angesehen. Eine weitere Varietät, Osmunda spectabilis var. brasiliensis Grev. & Hook. (früher Osmunda regalis var. brasiliensis (Grev. & Hook.) Pic.Serm.) existiert in den tropischen Regionen Mittel- und Südamerikas, wird aber nur von wenigen Autoren anerkannt.

 Osmunda 
 subg. Claytosmunda 

Osmunda claytoniana


   
 subg. Plenasium 

Osmunda javanica


   

Osmunda banksiifolia


   

Osmunda vachellii




 subg. Osmunda 

Osmunda regalis


   

Osmunda spectabilis


   

Osmunda japonica


   

Osmunda lancea







Osmunda angustifolia, Osmunda bromeliifolia und alle ausgestorbenen Arten der Gattung Osmunda fehlen in diesem Kladogramm. Die Klassifikation beruht auf genetischen Analysen von Metzgar et al. (2008).[1]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Jordan S. Metzgar, Judith E. Skog, Elizabeth A. Zimmer, Kathleen M. Pryer: The Paraphyly of Osmunda is Confirmed by Phylogenetic Analyses of Seven Plastid Loci. In: Systematic Botany. 33. Jahrgang, Nr. 1, 2008, S. 31–36, doi:10.1600/036364408783887528 (englisch, researchgate.net).
  2. a b Distribution Map - Taxon: Osmunda regalis var. spectabilis. In: Flora of North America @ eFloras.org. Abgerufen am 10. Juli 2019 (englisch).
  3. a b Osmunda regalis spectabilis: Beobachtungen. In: iNaturalist. Abgerufen am 10. Juli 2019.
  4. a b Osmunda regalis var. spectabilis (Willd.) A. Gray. In: Tropicos. Abgerufen am 10. Juli 2019 (englisch).
  5. Gary Fewless: Royal Fern. Cofrin Center for Biodiversity, University of Wisconsin, Green Bay, abgerufen am 11. September 2011 (englisch).
  6. Royal Fern. Connecticut Botanical Society, abgerufen am 11. September 2011 (englisch).