Otto Willmann

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Otto Willmann
(1839–1920)
Gedenktafel für Otto Willmann in der Augustinerstraße 6a in Salzburg

Gustav Philipp Otto Willmann (* 24. April 1839 in Polnisch Lissa, damals Königreich Preußen; † 1. Juli 1920 in Leitmeritz) war ein deutscher katholischer Philosoph und Pädagoge.

Leben

Er studierte in Breslau und Berlin Philologie sowie in Leipzig Pädagogik. Während seines Studiums wurde er 1857 Mitglied der Breslauer Burschenschaft der Raczeks.[1] Ab 1872 lehrte er an der Deutschen Universität Prag. Er war ein Vertreter der Positionen Johann Friedrich Herbarts. Willmann war vermutlich der bedeutendste Pädagoge des alten Österreich. Er bemühte sich um eine philosophische Begründung der Pädagogik. Sein Gesamtwerk hat enzyklopädische Ausmaße und behandelt Themen auch weit abseits der Pädagogik.[2]

1974 wurde die Otto-Willmann-Gasse in Wien-Favoriten nach ihm benannt.

Werke

Originalausgaben

  • De figuris grammaticis, Berlin 1862
  • Die Odyssee im erziehenden Unterricht, Leipzig 1868
  • Pädagogische Vorträge, Leipzig 1868
  • Lesebuch aus Homer, Leipzig 1889
  • Lesebuch aus Herodot, Leipzig 1890
  • Didaktik als Bildungslehre nach ihren Beziehungen zur Sozialforschung und zur Geschichte der Bildung. 2 Bände. Vieweg, Braunschweig 1882/89
  • Geschichte des Idealismus. 3 Bände. Vieweg, Braunschweig 1894/96/97
  • Philosophische Propädeutik für den Gymnasialunterricht und das Selbststudium
    • Erster Teil: Logik. Herder, Freiburg 1901
    • Zweiter Teil: Empirische Psychologie. Herder, Freiburg 1904
    • Dritter Teil: Historische Einführung in die Metaphysik. Herder, Freiburg 1914
  • Aus Hörsaal und Schulstube. Gesammelte kleinere Schriften zur Erziehungs- und Unterrichtslehre. Herder, Freiburg 1904
  • Aristoteles als Pädagog und Didaktiker. Reuther & Reichard, Berlin 1909
  • Die wichtigsten philosophischen Fachausdrücke in historischer Anordnung. Kösel (Sammlung Kösel 28), Kempten/München 1909
  • Der Lehrstand im Dienste des christlichen Volkes. Gesammelte Reden, Vorträge und Aufsätze. Kösel, Kempten/München 1910
  • Aus der Werkstatt der Philosophia perennis. Gesammelte philosophische Schriften. Herder, Freiburg 1912

Postum erschienen:

  • Die Wissenschaft vom Gesichtspunkte der katholischen Wahrheit. Bonifacius-Druckerei, Paderborn 1921
  • Pythagoreische Erziehungsweisheit. Aus dem Nachlass hg. v. Wenzel Pohl. Herder, Freiburg 1922
  • Kleine pädagogische Schriften. Besorgt von Josef Antz und Eugen Schoelen. Schöningh, Paderborn 1959

Werkausgabe

  • Sämtliche Werke, hg. v. Heinrich und Marga Bitterlich-Willmann im Scientia-Verlag, Aalen 1967–1988, ISBN 3-511-03700-X

Außerdem war Willmann Herausgeber bzw. Mitherausgeber verschiedener Zeitschriften, der pädagogischen Schriften von Herbart (2 Bände Leipzig 1873) und Theodor Waitz (Braunschweig 1898) sowie des fünfbändigen Lexikon der Pädagogik (Freiburg im Breisgau 1913–1917).[3]

Literatur

  • Festschrift zum 75. Geburtstage des Herrn Hofrates Dr. Otto Willmann, hg. v. Katholischen Landes- und Lehrerverein Oberösterreich und Salzburg (Katholische Schulblätter 13–17), Salzburg 1914
  • Wenzel Pohl (Hg.): Beiträge zur Philosophia und Paedagogia Perennis. Festgabe zum 80. Geburtstage von Otto Willmann. Herder, Freiburg 1919
  • Leopold Krebs (Hg.): Otto Willmann zum Gedächtnis. Herder, Freiburg 1939
  • Bitterlich-Willmann, Heinrich: Otto Willmann. Bibliographie 1861–1966. Scientia, Aalen 1967, ISBN 3-511-03729-8
  • Brezinka, Wolfgang: Pädagogik in Österreich. Die Geschichte des Faches an den Universitäten vom 18. bis zum Ende des 20. Jahrhunderts. Band 2: Prag, Graz, Innsbruck. Verlag der österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2003, ISBN 3-7001-3218-2

Quellen

  1. Burschenschaftliche Blätter. XIV. Jg., Berlin 1900, S. 282.
  2. Kurzbiografie Willmanns von Eva Fessler
  3. Willmann, Otto. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 18, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 1003.

Weblinks