Pauldopia ghonta

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Pauldopia ghonta

Pauldopia ghonta

Systematik
Asteriden
Euasteriden I
Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Trompetenbaumgewächse (Bignoniaceae)
Gattung: Pauldopia
Art: Pauldopia ghonta
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Pauldopia
Steenis
Wissenschaftlicher Name der Art
Pauldopia ghonta
(Buch.-Ham. ex G.Don) Steenis

Pauldopia ghonta ist die einzige Art der Pflanzengattung Pauldopia innerhalb der Familie der Trompetenbaumgewächse (Bignoniaceae). Das Verbreitungsgebiet reicht von Indien bis nach Südostasien.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vegetative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pauldopia ghonta ist ein Strauch oder kleiner Baum, der Wuchshöhen von 1,5 bis 2,5, selten bis zu 6 Metern erreicht. Die Rinde der Zweige ist kahl und mit vielen Korkporen versehen.

Die gegenständig angeordneten Laubblätter sind etwa 38 cm lang und in Blattstiel sowie Blattspreite gegliedert. Die Blattspreite ist doppelt unpaarig gefiedert und besitzen eine kurz geflügelte Rhachis 1. und 2. Ordnung. Die nahezu sitzenden Fiederblättchen sind bei einer Länge von 3 bis 7,5 cm sowie einer Breite von 1,5 bis 2,5 cm eiförmig bis lanzettlich, ganzrandig und bewimpert, sowie teils etwas fein behaart. Die Basis der Teilblättchen ist spitz bis keilförmig, die Spitze rundspitzig bis zugespitzt oder bespitzt bis geschwänzt. Die Blattoberseite ist weiß schuppig, die Unterseite ist spärlich mit Drüsen besetzt.

Blütenstände und Blüten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Blütenstände sind vielblütig und hängend, sie werden je nach Autor als zymöse Rispen[1] oder Thyrsen[2] interpretiert. Der Blütenstandsschaft ist 15 bis 20 cm lang. Der Blütenstiel ist 1 bis 2 cm lang und spärlich behaart.

Die zwittrigen, hängenden Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Der Kelch ist glockenförmig, mehr oder weniger fünfzipfelig, etwa 1,5 cm lang und weniger als 1 cm breit. Die Krone ist gelb und manchmal mit rötlich-braunen Saftmalen versehen, die leicht gebogene, lange und trichterförmige, rippige Kronröhre erreicht eine Länge von 3 bis 6 cm, die kleineren Kronlappen sind gelb oder rot-braun, halbrund, abstehend und etwa 1,5 cm lang.

Die vier fertilen Staubblätter stehen nicht über die Krone hinaus. Die Staubfäden sind fadenförmig, 2 bis 2,5 cm lang und kahl. Die Staubbeutel sind kahl, die beiden Theken weisen auseinander, das Verbindungsgewebe zwischen den Theken (Konnektiv) ist pfriemlich. Neben den Staubblättern wird ein steriles Staminodium gebildet.

Der oberständige, zweikammerige Fruchtknoten ist länglich und feinschuppig besetzt mit einem 3 cm langen Griffel. Er enthält eine Vielzahl von Samenanlagen, die je Fruchtknotenkammer in ein oder zwei Reihen stehen. Die Narbe ist zungenförmig. Es ist eine Diskus vorhanden.

Früchte und Samen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kelch ist an der Frucht nicht beständig. Die etwas sichelförmige, im Querschnitt drehrunde, dünne, lokulizide Kapselfrucht ist etwa 15–30 cm lang und besitzt einen Durchmesser von etwa 0,6–0,9 cm. Die Fruchtklappen sind dünn lederig, die Zwischenscheidewand ist häutig. Die etwa 5–7 Millimeter großen, abgeflachten und rundlichen Samen sind am Rand schmal, aber nicht oder nur ganz knapp geflügelt.

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pauldopia ghonta ist in Asien von Sri Lanka über Indien, Nepal, Myanmar, Thailand, Laos und China bis Vietnam verbreitet.

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Erstbeschreibung dieser Art erfolgte 1837 durch George Don junior unter dem Namen (Basionym) Bignonia ghorta (mit „r“) in Gen. Hist. 4: 222.[3] Die Gattung Pauldopia wurde 1969 in Acta Bot. Neerl. 18: 427 durch Cornelis Gijsbert Gerrit Jan van Steenis mit der Neukombination zu Pauldopia ghorta (Buch.-Ham. ex G.Don) Steenis aufgestellt.[4][5] Der Gattungsname Pauldopia ehrt den französischen Botaniker Paul Louis Amans Dop (1876–1954).[6] Es zeigte sich aber, dass die Schreibweise ghorta mit „r“ ein Fehler ist und von George Don 1837 falsch aus der Abschrift aus A numerical list of dried specimens of plants (1828–1849), No. 6510, von Wallich interpretiert wurde.[7] Die Korrektur zu dem gültigen Namen Pauldopia ghonta mit „n“ erfolgt dann 2017.[8]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Pauldopia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eberhard Fischer, Inge Theisen, Lucia G. Lohmann: Bignoniaceae. In: Joachim W. Kadereit (Hrsg.): The Families and Genera of Vascular Plants. Volume 7: Flowering plants, Dicotyledons. Lamiales (except Acanthaceae including Avicenniaceae). Springer, Berlin / Heidelberg / New York 2004, ISBN 3-540-40593-3, S. 19 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Zhang Zhiyun, Thawatchai Santisuk: Bignoniaceae.: Pauldopia Steenis und Pauldopia ghorta, S. 216, - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 18: Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 1998, ISBN 0-915279-34-7.
  3. online auf biodiversitylibrary.org.
  4. Pauldopia. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 2. Oktober 2019..
  5. online (PDF), bei Natuurtijdschriften.nl, abgerufen am 25. Oktober 2019.
  6. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen. Erweiterte Edition. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018. online.
  7. online auf biodiversitylibrary.org.
  8. V. K. Madhukar, S. Bandyopadhyay: Correction of a typographical error in Bignonia ‘ghorta’ (Bignoniaceae). In: Phytotaxa. 331(1), S. 147–150, doi:10.11646/phytotaxa.331.1.15.