Pauline Bonaparte

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Pauline Bonaparte
Pauline Borghese, Marmorskulptur von Antonio Canova, Ruhende Venus

Pauline Borghese (* 20. Oktober 1780 in Ajaccio; † 9. Juni 1825 in Florenz), ursprünglich Paoletta Buonaparte genannt, Herzogin von Guastalla, war die Lieblingsschwester von Napoleon Bonaparte.

Leben

Aufgewachsen in Ajaccio auf Korsika, floh Pauline im Alter von 13 Jahren gemeinsam mit Mutter und Geschwistern nach Frankreich. In Paris verheiratete ihr Bruder sie mit dem General Charles Victoire Emmanuel Leclerc und schickte das Paar nach San Domingo, ins heutige Haiti, um einen Sklavenaufstand niederzuschlagen. Ungeachtet ihrer Untreue pflegte sie ihren Ehemann, als er 1801 tödlich an Gelbfieber erkrankte. Aus dieser Ehe stammte der Sohn Dermide Leclerc (1798–1806).

1803 heiratete Pauline, erneut auf Betreiben ihres Bruders, den in französischen Diensten stehenden Offizier Camillo Borghese, nachmals Herzog von Guastalla und Generalgouverneur des Piemont. Sie folgte dem Wunsch ihres Bruders vor allem, um ihre Schwägerin Joséphine de Beauharnais durch den Titel eines älteren Adelsgeschlechts, der römischen Fürsten Borghese, zu übertrumpfen. Diese Konkurrenz ließ Pauline auch sehr verschwenderisch mit dem Geld umgehen, welches Napoleon ihr zur Verfügung gestellt hatte. Einen Skandal löste Pauline Borghese aus, als sie 1807 dem Künstler Canova unbekleidet Modell saß, für dessen Marmorskulptur »Ruhende Venus«. Das Kunstwerk erregte jedoch weithin Bewunderung; es befindet sich bis heute im Museum der Villa Borghese (Rom).

Sie begleitete ihren Bruder Napoleon – als einzige seiner Schwestern – in die Verbannung nach Elba. Nach der Herrschaft der 100 Tage lebte sie, getrennt von ihrem Ehemann, in Rom und Florenz.

In die Jahre gekommen litt Pauline an einigen Krankheiten und war nicht imstande, ihren Bruder auf St. Helena zu besuchen. Mit 44 Jahren starb sie an Krebs. Sie wurde in der Borghese-Gruft bestattet.

Weblinks

Commons: Pauline Bonaparte – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

Antonius Lux (Hrsg.): Große Frauen der Weltgeschichte. 1000 Biographien in Wort und Bild. Sebastian Lux Verlag, München 1963, S. 78.

VorgängerAmtNachfolger
FerdinandHerzogin von Parma
1806–1808
Jean-Jacques Régis de Cambacérès