Pentti Eskola (Geologe)
Pentti Eskola (Pentti Eelis Eskola; * 8. Januar 1883 in Lellainen, Honkilahti, Provinz Turku-Pori; † 6. Dezember 1964 in Helsinki[1] ) war ein finnischer Mineraloge und Geologe. Als studierter Chemiker wandte er die Grundlagen dieser Wissenschaft auf die kristallinen Gesteine an, um das Verständnis für ihre Entstehung voranzutreiben. Das wichtigste Ergebnis seiner Forschung war das Konzept der metamorphen Fazies, einer wichtigen Idee zum Verständnis der Gesteine der Erdkruste.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eskola, ein Bauernsohn, studierte Chemie an der Universität Helsinki, wurde 1915 an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg promoviert[2] und spezialisierte sich danach auf dem Gebiet der Petrologie. Er beschäftigte sich mit metamorphen Gesteinen – vor allem im Grundgebirge Skandinaviens und Englands – und schlug 1914 vor, Metamorphoseereignisse mittels charakteristischer Minerale zu korrelieren. Den Begriff der metamorphen Fazies führte er in dieser Zeit ein[3], in Anlehnung an den Fazies-Begriff des Schweizer Geologen Amanz Gressly, der sich jedoch nur auf die Merkmale von Sedimentgesteinen bezog. Zuvor hatte Eskola 1919 ein Jahr in Oslo bei Victor Moritz Goldschmidt geforscht.[4]
Er ging 1921 für zwei Jahre nach Washington, D.C., um dort am Geophysikalischen Labor der Carnegie Institution zu arbeiten, unter anderem über Gesteine am Nordufer des Lake Huron.[5] Außerdem arbeitete er 1922 für den Geological Survey of Canada. 1916 wurde er Dozent an der Universität Helsinki und war von 1924 bis 1953 Professor für Geologie und Mineralogie.[6] 1926 wurde er Direktor des Instituts für Geologie der Universität Helsinki. Im Jahr 1940 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt.
Ehrungen und Preise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1948 Korrespondierendes Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften[7]
- 1948 Assoziiertes Mitglied der Académie royale des Sciences, des Lettres et des Beaux-Arts de Belgique[8]
- 1951 Mitglied der National Academy of Sciences
- 1951 Penrose-Medaille der Geological Society of America
- 1958 Wollaston-Medaille der Geological Society of London
- 1962 Leopold-von-Buch-Plakette
- 1964 Vetlesen-Preis des Lamont-Doherty Earth Observatory
- Das Mineral Eskolait wurde nach ihm benannt.[9] Gleiches gilt für den Eskola Cirque, einen Bergkessel im ostantarktischen Coatsland.
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1914: On the Petrology of the Orijärvi Region in Southwestern Finland. In: Bull. Comm. geol. Finlande. Band 40
- 1920: The mineral facies of rocks. In: Norsk Geol. Tidsskr. Band 6, S. 143–194
- 1921: On the Eclogites of Norway.
- 1939: Die Entstehung der Gesteine. Nachdruck 1970 (mit Thomas F. W. Barth und mit Carl Wilhelm Correns)
- 1946: Kristalle und Gesteine. Ein Lehrbuch der Kristallkunde und allgemeinen Mineralogie. Springer, Wien
- 1948 The problem of mantled gneiss domes. In: Quarterly Journal of the Geological Society. Band 104, Nr. 1–4, S. 461–476
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Pentti Eskola im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- M. Ewings: The Vetlesen Prize – Biography Pentti Eelis Eskola (1883 - 1964). Kurzbiografie zur Verleihung des Vetlesen-Preises. Lamont-Doherty Earth Observatory 2004
- Unterteilung nach dem Konzept der metamorphen Fazies. Lernportal zum Mineral- und Gesteinsbestimmungspraktikum der Freien Universität Berlin
- Raymond Bonnett, Akiho Miyashiro: Metamorphic petrology. Chapter 7: The concept and system of metamorphic facies. CRC Press, 1994, S. 184 ff. (englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Uppslagsverket Finland: Eskola, Pentti (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Kurzbiographie in Kirtley F. Mather A sourcebook in geology 1900-1950, Cambridge/Massachusetts 1967, dort ist ein Auszug aus Eskolas The mineral facies of rocks von 1920 abgedruckt
- ↑ Eskola The mineral facies of rocks, Norsk Geolog. Tidskrift, Band 6, 1920, S. 143
- ↑ Biographie von Eskola von D. Dineley (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ The Vetlesen Prize – Acceptance Speech, Pentti Eelis Eskola, March 25, 1964 ( des vom 23. November 2008 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Eskola, Pentti Eelis (1883–1964). ( des vom 26. Oktober 2008 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Mitglieder der HAdW seit ihrer Gründung 1909. Pentti Eskola. Heidelberger Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 12. Juli 2016.
- ↑ Académicien décédé: Pentti Eelis Eskola. Académie royale des Sciences, des Lettres et des Beaux-Arts de Belgique, abgerufen am 12. September 2023 (französisch).
- ↑ Eskolait. Raman-Spektroskopie-Datenbank, University of Arizona (pdf; 71 kB)
Personendaten | |
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NAME | Eskola, Pentti |
ALTERNATIVNAMEN | Eskola, Pentti Eelis |
KURZBESCHREIBUNG | finnischer Geologe |
GEBURTSDATUM | 8. Januar 1883 |
GEBURTSORT | Lellainen, Provinz Turku-Pori, Finnland |
STERBEDATUM | 6. Dezember 1964 |
STERBEORT | Helsinki |
- Petrologe
- Geologe (20. Jahrhundert)
- Hochschullehrer (Universität Helsinki)
- Mitglied der Leopoldina (20. Jahrhundert)
- Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
- Mitglied der National Academy of Sciences
- Mitglied der Königlichen Akademie der Wissenschaften und Schönen Künste von Belgien
- Finne
- Geboren 1883
- Gestorben 1964
- Mann