Philipp Hoffmann (Architekt)
Philipp Hoffmann (* 23. November 1806 in Geisenheim; † 3. Januar 1889 in Sanremo) war ein Architekt und Stadtbaumeister, der vor allem in der nassauischen Residenz Wiesbaden tätig war.
Wirken
1830 wurde er Bauassessor im nassauischen Staatsdienst. Als junger Architekt zeichnete er zunächst für die Ausarbeitung der Entwürfe für den „Rheingauer Dom“ in seiner Geburtsstadt Geisenheim in neogotischen Formen (1834–1838) verantwortlich. Anschließend war Hoffmann am Bau des Wiesbadener Stadtschlosses (1837–1841) beteiligt, als er von dessen Baumeister Georg Moller für ein halbes Jahr nach Pompeji entsendet wurde, um dort römische Gemälde abzuzeichnen, die später als Grundlage für die Innengestaltung des Schlosses dienten.
Auf diese Weise gewann er die Aufmerksamkeit von Herzog Wilhelm, der ihn 1850 zum Herzoglich-nassauischen Hofbaumeister beförderte. In dieser Funktion war er für zahlreiche Bauten in Wiesbaden verantwortlich, darunter die Bonifatiuskirche (1844–1849), die Russisch-orthodoxe Kirche (1847–1855) und den Monopteros (1851) auf dem Neroberg und das Ministerialgebäude, das heute das Hessische Justizministerium beherbergt (1854). Weiter die 1938 zerstörte Synagoge am Michelsberg (1863–1869), das Waterloo-Denkmal auf dem Luisenplatz (1865) und die heute zum Komplex des Stadtschlosses zählende Kaiser-Wilhelms-Heilanstalt (1868–1871). Darüber hinaus entstanden durch sein Wirken die Anglikanische Kirche (1874), die englischen Kurgästen in Bad Schwalbach gewidmet war, und das Conversations- und Gesellschaftshaus, das heutige Kurhaus von Bad Schwalbach (1879).
Bildergalerie
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St.-Bonifatius-Kirche am Luisenplatz in Wiesbaden
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Der Wilhelmsbau, die ehemalige „Wilhelms-Heilanstalt“, als Militärhospital errichtet, ist heute Teil des Hessischen Landtags in Wiesbaden
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Monopteros auf dem Wiesbadener Neroberg
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Der Monopteros mit der umlaufenden Treppe, die heute unter einer Anschüttung verborgen ist (Ansichtskarte von 1909).
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Die Russisch-Orthodoxe Kirche der heiligen Elisabeth, (sog. Griechische Kapelle) in Wiesbaden
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Der Waterloo-Obelisk (rechts) auf dem Luisenplatz in Wiesbaden, dahinter die St.-Bonifatius-Kirche
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Das Ministerialgebäude des Herzogtums Nassau in Wiesbaden (heute Hessisches Ministerium der Justiz)
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Alte Synagoge auf dem Michelsberg
Siehe auch
Literatur
- Nikolas Werner Jacobs: Stil und Historizität. Philipp Hoffmanns Gotikrezeption und ihre Bedeutung für sein baukünstlerisches Werk. In: Nassauische Annalen, Bd. 125 (2014), S. 185–225.
- Manfred Laufs (Hrsg.): Philipp Hoffmann (1806–1889). (Arbeitshefte des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen, Band 12), Theiss, Stuttgart 2007, ISBN 3-8062-2166-9.
Weblinks
- Absatz über Philipp Hoffmann unter Geschichte Stadt Bad Schwalbach. In: Webseite der Stadt Bad Schwalbach
Personendaten | |
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NAME | Hoffmann, Philipp |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt und Stadtbaumeister |
GEBURTSDATUM | 23. November 1806 |
GEBURTSORT | Geisenheim |
STERBEDATUM | 3. Januar 1889 |
STERBEORT | Sanremo |